Integration zwischen Jubel und Verbesserungsbedarf
LINZ. Menschen aus 151 Nationen leben in Linz. Allein schon daraus erklärt sich die Notwendigkeit des Integrationsbüros der Stadt Linz, das es seit 30 Jahren gibt.
Zusammen mit dem seit 25 Jahren bestehenden Migrations- und Integrationsbeirat und dem eigenen Integrationsressort (seit 2009) sei es gelungen, Projekte zwischen Vereinen ethnischer Gruppen und österreichischen Vereinen auf den Weg zu bringen.
Dadurch seien Vorurteile abgebaut und ein Zeichen für ein besseres Miteinander gesetzt worden, zog gestern Bürgermeister Klaus Luger (SP) Bilanz. Mit einer aktiven Politik habe die Stadt Linz erreicht, dass das "Zusammenleben in unserer Gesellschaft weitgehend harmonisch verläuft".
In die Jubelstimmung mischte sich aber auch Kritik. Wenn man Integration ernst meine, dann müssen auch die Rahmenbedingungen entsprechend gestaltet werden, forderte VP-Klubobfrau Elisabeth Manhal eine umfassende Demokratisierung des Migrations- und Integrationsbeirates. Zudem mahnte sie einmal mehr den Grundsatz "fördern und fordern" ein. Wer am gesellschaftlichen Leben teilhaben wolle, müsse die deutsche Sprache als Grundlage beherrschen, so Manhal.
Auch FP-Gemeinderat Zeljko Malesevic vermisste eine Reform und Verbesserungen in der Integrationspolitik. Sowohl den Beirat als auch das Integrationsbüro bezeichnete Malesevic als zahnlose Tiger, deren Einfluss auf den Integrationsprozess in Linz nicht messbar sei. Mehr Transparenz und Objektivität, ein Stimmrecht und Einbindung der Gemeinderäte in die Arbeitssitzungen sowie ein Bonus/Malus-System bei Förderungen seien ein Gebot der Stunde.
Auch wenn für sie der Migrationsbeirat wichtige Arbeit leiste, so sieht auch Gemeinderätin Abena Twumasi (Grüne) Verbesserungsbedarf. So sei es zu wenig, dass der Beirat oft nur dann hinzugezogen werde, wenn es um Probleme in einer Community gehe. "Es ist zielführend, die Expertise des Beirates vielmehr bei inhaltlichen Themen von Beginn an einzuholen", so Twumasi.
Übrigens: Die größte ausländische Community kommt überraschend aus Rumänien (10,5 Prozent der rund 53.300 in Linz lebenden Einwohner ohne österreichische Staatsbürgerschaft), gefolgt von Bosnien-Herzegowina (10,3 Prozent) und Deutschland (6,8 Prozent).
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Der Integrationsbedarf verschiebt sich. Die Umgeimpften geraten immer mehr an den Rand der Gesellschaft und fallen bald von der Scheibe.