Textilveredler meldet nach 170 Jahren Konkurs an

Die seit 170 Jahren bestehende Firma Heinisch Textilveredelungen ist insolvent. Das Unternehmen, das sich überwiegend mit dem Färben von Textilien beschäftigte, hat gestern beim Landesgericht Linz einen Insolvenzantrag eingebracht.

Ursache für die Schließung war laut Rechtsanwalt Erhard Hackl ein massiver Umsatzrückgang in den vergangenen zwei Jahren, der auf die von der EU verhängten Sanktionen gegen Russland zurückzuführen ist. Durch das Exportverbot sei im Jahr 2015 der gesamte Russlandmarkt weggebrochen.

Gelang es dem Hörschinger Traditionsbetrieb im Jahr 2014 noch, einen Umsatz von 4,3 Millionen Euro zu erwirtschaften, sank der Umsatz im Vorjahr auf 2,8 Millionen Euro. Die Verluste wurden durch Eigenmittel der Gesellschafterin abgefedert.

Aufgrund des generell schrumpfenden Marktes im Textilbereich und der Auslagerung der Produktion in den Fernen Osten, vor allem nach Pakistan, China, Bangladesch und Vietnam, konnte der Umsatzverlust trotz Gewinn einiger neuer Kunden nicht kompensiert, sondern lediglich gehalten werden. Auch im laufenden Geschäftsjahr wurde ein massiver Verlust ausgewiesen.

Die Geschäftsführung hat sich daher entschieden, den Unternehmensbetrieb einzustellen. Bereits im November wurde das Frühwarnsystem eingeleitet. Eine Analyse ergab jedoch, dass eine Vollbefriedigung der Gläubiger nicht möglich ist, was vor allem an den hohen Beendigungsansprüchen der Dienstnehmer liegt. Deshalb wurde schlussendlich ein Insolvenzantrag gestellt, so Hackl.

Von der Schließung sind 31 Mitarbeiter sowie rund 60 Gläubiger betroffen. Die Gesamtforderungen betragen 1,5 Millionen Euro.