Internationaler Preis für Linzer Kupfermuckn

"Du bist hier verboten!" – mit diesem Satz sehen sich Obdachlose immer wieder konfrontiert, das Leben im Öffentlichen Raum gestaltet sich für sie oft hürdenreich.

Mit der Kampagne "Verdrängung aus dem öffentlichen Raum" arbeitete die Linzer Straßenzeitung Kupfermuckn diese Thematik auf und erhielt dafür den INSP Award in der Kategorie "Award für die beste Kampagne einer Straßenzeitung".

Der Award wurde am 23. August in Glasgow, bei der jährlichen Konferenz des "International Network of Streetpapers" (INSP), verliehen.

Die Kampagne "Verdrängung aus dem Öffentlichen Raum" lief als Teil der Kulturinitiative "LINZimPULS2017 – Öffentlicher Raum und Verdrängung" und beschäftigte sich mit den täglichen Hürden, die Obdachlose und sozial Ausgegrenzte bewältigen müssen.

So wurden beispielsweise in einem "Ämter-Marathon" verschiedene Linzer Behörden besucht und Schwierigkeiten, auf die Obdachlose oft stoßen, aufgezeigt.

Aktionen "zur Rückeroberung des Öffentlichen Raums" standen auch auf dem Programm. So beispielsweise ein Wikingerschachturnier auf der Donaulände, eine soziale Stadtführung und ein Rollstuhltest. Dabei wurde die Barrierefreiheit der Stadt auf die Probe gestellt.

In einer Schreibwerkstatt diskutierten Betroffene das Thema Verdrängung. Nach einem Lokalaugenschein an sozialen Hotspots schrieben sie gemeinsam mit der Schriftstellerin Dominika Meindl Texte, die in der Kupfermuckn veröffentlicht wurden.

Ein Peotry-Slam im Linzer "Central" war ebenfalls Teil der Kampagne. Zahlreiche Straßenpoeten und Straßenzeitungen aus dem deutschsprachigen Raum nahmen teil und berichteten von Erlebnissen und Erfahrungen. Die Kampagne fand von September 2017 bis ins Frühjahr 2018 statt.