In vier Jahren erhält Linz eine neue Universität
LINZ. Auf Hochdruck wird derzeit an der neuen Bruckner-Universität geplant. Die Zeit drängt: In genau vier Jahren sollen Professoren und Studenten in den Neubau am Pöstlingberg übersiedeln. Bis dahin geht der Kampf mit den Provisorien weiter.
Bereits um sieben Uhr morgens begleiten die ersten Töne aus der Anton Bruckner Privatuniversität in Urfahr die Passanten – selbst jetzt, in den Osterferien. „Man muss sehr früh da sein, sonst bekommt man keinen Raum zum Üben“, erklärt Klavierstudentin Veronika Lehner die frühe Studentenaktivität. Platz ist im 70er-Jahre-Bau an der Wildbergstraße Mangelware, fast die Hälfte der verwendeten Nutzfläche muss an mehreren Standorten angemietet werden.
65 Unterrichtsräume
Das nächste Problem: die Akustik. Fährt etwa draußen eine Straßenbahn oder übt ein Student im Nebenraum, ist das im großen Konzertsaal problemlos zu hören – was den Besuchern bei sanften Piano-Passagen nicht selten jegliche Kontemplation raubt.
In genau vier Jahren sollen diese Zustände der Vergangenheit angehören. Dann übersiedeln die etwa 800 Studenten und 220 Professoren in den 35,2 Millionen Euro teuren Neubau auf den Hagen-Gründen am Pöstlingberg. Dort werden 65 Unterrichtsräume, sechs Ensemblezimmer, ein großer und zwei kleine Konzertsäle, eine Schauspiel- und Tanzbühne und sieben Tanz- und Schauspielsäle bereitstehen. Sogar eine Bühne im Freien ist geplant.
Feilschen um Platz
Warum gar so viele Säle? „Musiker und Schauspieler brauchen die Echtsituation zum Üben“, erklärt Brigitte Mössenböck. Bei der Universitätsdirektorin läuft alles zusammen, was mit dem Neubau zu tun hat. Seit mehr als zwei Jahren tüfteln Vertreter aller Uni-Bereiche unter ihrer Führung am Raumkonzept. Dabei wurde um jeden der 8600 Quadratmeter im Neubau gekämpft. „Das waren fruchtbare Diskussionen“, sagt sie. „So hat jeder Bereich Verständnis für den anderen entwickelt.“ Ein strenges Machtwort der Direktorin, die pro Woche bis zu 20 Stunden am Neubau werkt, war selten nötig.
Umso strenger ist der Zeitplan für die nächsten Jahre: Bis Juni müssen Entwurfs- und Einreichplanung fertig sein, dann steht die Ausführungsplanung an, die inklusive aller Vergabeverfahren bis März 2012 abgeschlossen sein soll. Richtig ernst wird’s im Dezember: Da startet mit dem Aushub der Baugrube der Bau. Mit dem Rohbau soll im März 2011 begonnen werden. Installationen und Innenausbau sind ab September 2011 geplant. Von November 2013 bis Februar 2014 wird das dreigeschoßige Haus inklusive 132 Tiefgaragen-Stellplätzen sukzessive bezogen.
Darauf freut sich die Projektleiterin schon jetzt: „Dann haben wir endlich ein Haus, in dem alles funktioniert.“ Dass alle zwölf Institute und die Bibliothek unter einem Dach sind, werde die Kommunikation enorm erleichtern. „Der Neubau wird ein Quantensprung für die Qualität unserer Arbeit.“
Bis das letzte Grün in der STADT verbetoniert ist. Die Musik-Uni hätte man auch im VOEST Gelände ansiedeln können. Schade um das natürliche Rückzugsgebiet für Flora und Fauna am Hagen ! DOBUSCH der ZERSTÖRER ! "Mehr sag i net"
Abwarten... *gg*
Wer mit Baustellen zu tun hat, weiß, dass es bis dahin ein sehr weiter Weg ist. Vielleicht kommen noch Schäden durch den Westring-Tunnelbau unterhalb dazu....
Bedenklich, dass alle Wünsche diskussionslos erfüllt wurden. Wer hat da sein Füllhorn ausgeschüttet.
PS: So nahe fährt die Straßenbahn auch nicht am bisherigen Standort vorbei. Wären die Fenster zu, würden die angehenden MusikerInnen diese nicht hören bzw. auch den AnrainerInnen einiges akustisch erspart bleiben.
wenn's überall im Budget schon zwickt und zwackt?
Neue Schulden auf ewig, das geht in der Verantwortung für unsere Kinder und Kindeskinder sicher nicht.
Oberösterreich geht den Kärnter-Weg ! Es dauert nur etwas länger !