"Finger weg vom Schillerpark!" Widerstand gegen Tiefgarage

LINZ. Der Plus-City-Chef plant ein Einkaufszentrum und benötigt dafür Parkplätze. Die Stadt Linz sieht das Projekt positiv.
"Finger weg vom Schillerpark" – schon der Name der Facebook-Seite ist unmissverständlich. Es sind die Gegner der Garagenpläne unter dem Linzer Schillerpark, die hier ihrem Ärger Luft machen und eine klare Aufforderung an die Stadtpolitik formuliert haben: "Baut eure Garagen wo anders. Aber sicher nicht unter Parks!" 730 Personen gefällt das bereits.
Auslöser waren, wie berichtet, Probebohrungen auf dem Gelände für eine Tiefgarage. Der Hintergrund: Unternehmer Ernst Kirchmayr (Plus-City, Lentia-City) will den Schillerpark-Komplex zu einem Einkaufszentrum ausbauen. Da werden zusätzliche Parkplätze benötigt.
Ein konkretes Projekt kennt Vizebürgermeister Bernhard Baier (VP) noch nicht, wie er im Gespräch mit den OÖNachrichten sagte. Dass es schon seit langem Überlegungen für den Ausbau des Schillerpark-Komplexes zu einem Einkaufszentrum gibt, ist aber kein Geheimnis.
Baier ist nicht nur für die Wirtschaft, sondern in der Stadt Linz auch für die Grünflächen politisch zuständig. Warum hat er nicht gegen die Probebohrungen Einspruch erhoben? Die Antwort ist überraschend. Die Stadt Linz ist nicht Grundeigentümer, musste ihre Zustimmung dafür nicht geben. Der Park gehört zum Großteil der BIG (Bundesimmobiliengesellschaft). Nur der Teil vor der Landesbibliothek ist öffentliches Gut, sagt Baier.
Das mag erklären, dass die Kritik an der Stadt – vor allem Bürgermeister Klaus Luger (SP) war sein Nicht-Einschreiten gegen die Probebohrungen von den Gegnern vorgehalten worden – an die falsche Adresse gerichtet war.
Baier sieht in einem Ausbau des Schillerpark-Komplexes ein Projekt, das von großem öffentlichen Interesse für die Stadt Linz seit: "Damit würde die südliche Landstraße zum Musiktheater hin deutlich aufgewertet. Hier würde es durch das Einkaufszentrum zu einem wirtschaftlichen Impuls kommen. Das würde der Innenstadt viel bringen."
Vergleiche mit den Garagen-Plänen unter dem Andreas-Hofer-Park sind für Baier nicht zulässig. Dort will die Firma Swietelsky, wie von den OÖN berichtet, für ihre Mitarbeiter eine Garage mit 90 Stellplätzen errichten.1600 Anrainer haben bereits ihr Nein dazu in einer Unterschriftenliste ausgedrückt. Bislang ohne Erfolg. "Man muss ein Unternehmen unterstützen, aber ich glaube, dass es Alternativen zum Standort unter dem Park gegeben hätte", sagt Baier.
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