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Diese Straße führt in die Türkei und in ein Schlemmerparadies

Von Erhard Gstöttner, Christopher Buzas, Reinhold Gruber, Sandrine Wauthy, 12. Dezember 2014, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Schillerstraße
Schillerstraße  Bild:

SCHILLERSTRASSE. Prächtige Gründerzeithäuser, solide Wohnhäuser, aber auch heruntergekommene Bauten säumen die Schillerstraße. Multikulturelles Leben zwischen kulinarischen Annehmlichkeiten und politischen Auseinandersetzungen

700 Meter ist die Schillerstraße lang. Doch sie besteht aus zwei Teilen, einem mitteleuropäischen und einem türkisch geprägten. Zwischen Land- und Humboldtstraße ist die 1869 nach dem Dichter Friedrich Schiller (1759–1805) benannte Straße mitteleuropäisch. Prächtige Häuser aus der Gründerzeit stehen hier, auch das ausgehende 20. Jahrhundert ist vertreten. Zwischen Südtiroler- und Humboldtstraße klaffen zwei Baulücken. Verwunderlich, dass die Parzellen angesichts des innerstädtischen Baubooms noch leer stehen.

Überqueren wir die Humboldstraße ostwärts, so beginnt eine andere Welt. Hier ist das Neustadtviertel, von manchen auch "Türkenviertel" genannt. An der Ecke Humboldt-/Schillerstraße kann man gleich eine angenehme Seite multikulturellen Lebens kennenlernen. Im Bäckerei-Cafe Sila kann man täglich von 5 bis 21 Uhr gute Backwaren kaufen und türkisch essen. In der Schillerstraße nahe der Dinghoferstraße kam es im November 1992 allerdings auch zu einer besonders heftigen Auseinandersetzung unter Türken. Rechtsextreme "Graue Wölfe" hatten zu einer Kundgebung gerufen, Kurden protestierten dagegen. Die Polizei hatte die Situation unterschätzt, eine Massenschlägerei entstand, bei der auch Warnschüsse fielen.

Überqueren wir die Dinghoferstraße und gehen ostwärts, sind wir wieder in Mitteleuropa und kommen zum Schlemmerparadies Südbahnhofmarkt.

Schillerstraße
Gustieren und plaudern: Einkaufen auf dem Südbahnhof ist etwas Besonderes. Bild: VOLKER WEIHBOLD

Der Platz für Genießer und Plauderer

Am östlichen Ende der Schillerstraße liegt ein Linzer Paradies, der Südbahnhofmarkt. Hier gibt es alles, was Genießer kulinarisch erfreut: feinen Fisch, zartes und deftiges Fleisch, Bio-Gemüse, exotisches Obst, ausgefallene Käsesorten, würziges Bauernbrot, Cafe-Konditoreien und Standln zum Essen, zum Ratschen und zum Verkosten von Vergorenem. Das alles wirkt bodenständig, nicht schickimicki wie etwa auf dem Wiener Naschmarkt oder auf dem Viktualienmarkt in München.

Seinen Namen hat der beste Markt von Linz, der als der größte Grünmarkt Oberösterreichs gilt, von einer besonderen Eisenbahn. Von 1859 bis 1872 war das heutige Marktgelände Teil des Südbahnhofs der Pferdeeisenbahn, die von Budweis über Linz nach Gmunden fuhr.

Der große Linzer Grünmarkt war ursprünglich auf dem Hessenplatz, wurde 1949 auf das heutige Areal verlegt. 28 fixe Marktstände gibt es hier, ursprünglich eingebettet in ein Rastermuster. Das wurde etwas abgeändert, als Anfang der Neunzigerjahre unter dem Markt eine Tiefgarage gebaut wurde.

Einkaufen auf dem Südbahnhofmarkt kann man nicht nur in den fixen Marktständen, in denen 50 Unternehmen ihre Waren feilbieten, sondern dienstags, freitags und samstags auch bei den Standlern. Das sind Kleinbauern aus dem Großraum Linz und kommerzielle Marktfahrer. Der Südbahnhofmarkt ist aber nicht nur Ort zum Einkaufen, sondern auch Platz zum Freundetreffen. Und der Markt ist keineswegs nur Treffpunkt für Frauen, sondern auch bei Männern recht beliebt.

Feinschmecker lieben diesen Ort freilich ganz besonders. Denn hier gibt es die beiden besten Obst- und Gemüsegeschäfte von Linz (Peterseil, Röbl) und ein total wunderbares Käsegeschäft: in der „Käseglocke“ bekommt man 240 verschiedene Käsesorten.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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( Kommentare)
am 12.12.2014 06:35

..ist nur für Menschen interessant die bereit sind selber zu kochen. Für Käufer in Diskontmärkten und Esser von Feriggerichten ist der Markt ein "Spanisches Dorf", solche wissen ja nicht einmal wie die angebotenen Gemüse- und Fleischsorten heißen.
Eh okay, sollen diese halt weiter die Zusatz - und Konservierungsstoffe der Industrie schlucken. Entlastet zumindest ddas Pensionssystem.

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Hochofen (3.337 Kommentare)
am 12.12.2014 11:38

hat die Zeit zum Kochen, vor allem nicht zum Einkaufen auf Märkten. Mit An- und Abfahrt zum Südbahnhof, Herumsuchen, Vorbereiten und Kochen kann gut und gern ein halber Tag drauf gehen. Also bitte etwas weniger Polemik.

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Wuchteldrucker (3.184 Kommentare)
am 13.12.2014 03:36

...werden sie dort eh nicht herumirren.

Ihr Vorposter hat doch recht, der Markt ist etwas für diejenigen, die einerseits selbst kochen und sich mit Lebensmittel auskennen, diese schätzen und auch bereit sind einen entsprechenden Preis dafür zu bezahlen.

Und da dieser Menschenschlag zu einer gewissen Ruhe und Gelassenheit neigt, färbt das auf den Markt und sein Klima, trotz geschäftigen Treiben, ab.

Und das macht ihn wiederum so liebenswert.

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