Der Experte der Fahrgeschäfte: "Für uns ist der Urfahranermarkt ein Heimspiel"
LINZ. Christian Zemann ist für den Aufbau von "Chaos", "Crazy Mouse" und Co verantwortlich.
Die Ruhe vor dem Sturm vier Tage vor Beginn des Urfahranermarktes: Viele Fahrgeschäfte sind bereits aufgebaut und einsatzbereit. Was fehlt sind die Besucher, die Musik, die Lockrufe der Ansager und der Geruch nach Brathendl und Zuckerwatte. Lediglich eine Handvoll Arbeiter ist vier Tage vor Beginn des Volksfestes auf dem Jahrmarktgelände anzutreffen. Routiniert fixieren sie da und dort die letzte Schraube und kontrollieren, ob alles wunschgemäß funktioniert.
Mittendrin ist Christian Zemann. Der 45-jährige Bayer gilt beim Urfahranermarkt längst als eine Institution. Seit 1991 arbeitet er für die Welser Schaustellerfamilie Rieger. "Dazwischen war ich aber einige Jahre weg. Da habe ich mich in eine Frau verschaut und geheiratet. Es hat aber nicht funktioniert", sagt Zemann, dessen bayrische Herkunft sofort an seinem Dialekt erkennbar ist.
Nach der Trennung kehrte er zur Familie Rieger zurück. Vom Schaustellergehilfen hat er sich mittlerweile zu einem der vier Vorarbeiter hinaufgearbeitet. Insgesamt elf Fahrgeschäfte müssen er und seine 24 Kollegen für den Urfahranermarkt aufbauen. "Durchschnittlich brauchen wir eineinhalb Tage, bis wir mit einem fertig sind", sagt der 45-Jährige.
Obwohl Zemann zwischen Anfang März und Mitte November nahezu jede Woche mit den Fahrgeschäften zu tun hat und die verschiedensten Volksfeste bereist, ist ihm die Lust auf die eine oder andere Probefahrt nicht vergangen. "Vor allem, wenn es ein neues Fahrgeschäft gibt, muss ich damit fahren. Regelmäßig Platz nimmt er aber auch in den bewährten Attraktionen, wie dem "Chaos" oder der "Crazy Mouse". "Nur wenn man selbst mitfährt, bekommt man das Gefühl, ob eh alles passt."
Auf das Linzer Volksfest freut er sich immer besonders. "Schließlich haben wir ein Heimspiel." Wer denkt, dass Zemanns Job zu Ende ist, wenn alle Geräte einsatzbereit sind, irrt. Während des Jahrmarkt-Spektakels sitzt er an der Kassa.
Und wenn der Herbstmarkt seine Pforten wieder schließt, neigt sich auch für den 45-Jährigen die Saison dem Ende zu. "Danach bauen wir Urlaub ab, ehe wir stempeln gehen. Nächstes Jahr geht es dann wieder von vorne los."
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