Kaffee, Mehl und tausende Zigaretten in Aschach
ASCHACH. Mit reichen Gaben begann der 5. Mai 1945 in Aschach an der Donau. "Zwischen Aschach und Hartkirchen gab es ein von der Wehrmacht verwaltetes Lager von Lebensmitteln", schreibt uns Elisabeth Dienstl. Die spätere Primaria am AKH Linz war damals 15 Jahre alt. "Anstatt die Lebensmittel wie befohlen zu vernichten, lud der Kommandant am Abend des 4. Mai vor der Ankunft der Amerikaner die Bevölkerung ein, sich die Nahrungsmittel zu holen." Von Schwarztee, Kaffeebohnen, Nudeln, Erbsen, Mehl bis hin zu tausenden Zigaretten: Die Aschacher bedienten sich eifrig.
"Am Nachmittag des 5. Mai marschierten die Amerikaner ein", berichtet Elisabeth Dienstl. Ihr Vater, der Arzt Hans Dienstl, wurde als Bürgermeister eingesetzt – das war er schon zwischen 1924 und 1938. Einen Tag später rief er dazu auf, alle nicht in den Familien benötigten Lebensmittel zurückzubringen. "Es wurde so viel zurückgebracht, dass das Feuerwehrdepot in Aschach wieder mit Lebensmitteln gefüllt werden konnte." (mst)