Warum ein Profi-Musiker auf seinem Bio-Bauernhof Festivals veranstaltet
ANDORF. Der Andorfer Peter Mayer ist ein begnadeter Gitarrist und solidarischer Bio-Landwirt.
Das "Hear Open Air" auf dem Andorfer Biohof der Mayers geht am Freitag, 5. Juli, in die zweite Runde. Auf das rauschende Debüt im letzten Jahr folgt jetzt die Fortsetzung mit zwei neuen Bands – "Akadia" und "Sweet Joiner" – und den zwei bereits vom letzten Jahr bekannten "Flut" und "Peter Mayer Hofkapelle". Im Interview verrät "Hausherr" und Profi-Musiker Peter Mayer, ob dies das letzte Festival auf seinem Bio-Bauernhof sein wird und wie schwierig beziehungsweise einfach es ist, Bands für einen Auftritt im Innviertel zu begeistern.
Volkszeitung: Bio-Bauer und Profi-Musiker – wie passen diese zwei Welten zusammen? Wie schaffen Sie den Spagat?
Diese zwei Lebenswelten sind eigentlich nur dadurch zu vereinen, weil sie sich recht gut ergänzen. Als Musiker verbringt man doch sehr viel Zeit drinnen. Man übt, probt, komponiert und organisiert für die nächsten Konzerte. Nach einem ganzen Tag Arbeit für die Musik, freue ich mich so richtig, wenn ich mich auf den Traktor setzen, etwas schweißen oder einfach körperlich arbeiten kann. Die Stoßzeiten in der Landwirtschaft, wie zum Beispiel die Heuernte, sind natürlich nur mit der Hilfe meiner Familie zu schaffen.
Was motiviert Sie – und Ihre gesamte Familie – dazu, bereits seit Jahren Festivals auf eurem Hof in Andorf zu veranstalten?
Meine Brüder, meine Frau und ich sind als Künstler viel unterwegs, sehen was vor allem in urbanen Kunstszenen so alles passiert und haben einen starken Drang, das mit den Leuten daheim zu teilen. Ich persönlich liebe es, wenn mein Hof ein Treffpunkt für Musiker und Publikum ist. Die größte Freude habe ich, wenn viele Menschen, Jung und Alt, auf den Hof kommen, ein verbindendes Erlebnis haben, Gemeinsamkeit spüren und unvergessliche Abende miteinander verbringen.
Sie selbst stehen beim Hear-Festival auch wieder auf der Bühne. Hatten Sie jemals Lampenfieber beziehungsweise jetzt noch?
Mein alter Gitarreprofessor an der Bruckneruni hat vor 15 Jahren zu mir gesagt: Wenn du vor einem Auftritt nicht nervös bist, dann ist dir das Konzert nichts wert. So habe ich gelernt, dass Lampenfieber und eine gute Portion Adrenalin etwas Positives sind, um dann auch wirklich voll präsent auf der Bühne zu sein. Zum Glück bin ich bei jedem Konzert ein bisserl nervös.
Wie schwierig ist es, Bands für einen Auftritt im Innviertel zu begeistern beziehungsweise zu finden?
Das ist eigentlich sehr leicht. Es gibt mehr gute Bands als man glaubt, nur bekommen die bei uns daheim fast nie eine Plattform. Auf den Zeltfesten und Partys zählen heute nur noch Coverbands und DJs. Die Feste sind darauf ausgelegt, das musikalische Programm möglichst billig zu gestalten und den 15-Jährigen möglichst viel Alkohol zu verkaufen. Das Ganze wird von Erwachsenen organisiert, die nur auf den Gewinn aus sind und das ist aus meiner Sicht völlig unverantwortlich den Jugendlichen gegenüber. Die haben sich echt was Besseres verdient und wir versuchen da mit unseren Bands ein Alternativprogramm zu bieten.
Sowohl Organisation als auch Durchführungen eines solches Festivals sind zeitintensiv. Noch nie ans Aufhören gedacht?
Jetzt geht’s erst so richtig los!
Auf was bzw. wen freuen Sie sich besonders im Rahmen des Hear-Festivals 2019?
Ich freue mich auf die bunte Mischung von Musikstilen, Menschen und Showacts. Das gibt’s nur wenn man auf den Hof der Mayers kommt.
Hear-Festival: Musik aus Österreich und Bio-Burger
Diesmal bekommen es die Besucher mit einer geballten Ladung Boybands zu tun: „Akadia“, „Sweet Joiner“ und „Flut“ bestehen jeweils aus bis zu fünf Burschen. Sie haben alle einen Bezug zu Andorf und entfalten ihre ganz unterschiedlichen Klangwelten. Während „Flut“ mit lässigem Synthesizer-Sound an die 80er erinnert, bewegt sich die junge Band „Akadia“ zwischen eingängigem Alternative Rock und Pop. Die geerdeten Rock- und Blueselemente von „Sweet Joiner“ sind mit der rauen Stimme des Frontsängers live eine Wucht und die Peter Mayer Hofkapelle interpretiert auf ausgefallene Weise unterschiedlichste Musikrichtungen von Volksmusik, Balkan-Klängen bis zu Jazz. Neben österreichischer Musik gibt es feinste biologische Verköstigung. Auch die Möglichkeit am Hofgelände zu campen besteht. Einlass und Verköstigung ab 17 Uhr, Beginn 19 Uhr. Vorverkaufskarten sind online unter www.hofkapelle.net erhältlich.
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Zitat:
> ... und den 15-Jährigen möglichst viel Alkohol zu verkaufen. Das Ganze wird von Erwachsenen organisiert, die nur auf den Gewinn aus sind und das ist aus meiner Sicht völlig unverantwortlich den Jugendlichen gegenüber. <
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Auf den Punkt gebracht.
Die Qualmerei hat er da noch gar nicht erwähnt.
Ohne diesen Weichdrogen-Abfall ists anscheinend keine coole Sache ...
Die wollen doch nur den Blechwolf füttern (bzw. zu trinken gebem):
Kann mir jemand erklären, was ein solidarischer Biolandwirt ist? Gibt der andere Töne von sich als die anderen.
Einfach "Solidarische Landwirtschaft" (SOLAWI) bei Google eingeben....