Technik-Schülerinnen entwickeln vollautomatischen Aufzuchtstall
BRAUNAU. Projektantinnen sollen für Unternehmen Prototyp für innovativen Kükenstall entwickeln.
Im Zuge ihres Maturaprojektes an der HTL Braunau entwickeln vier Bionik-Schülerinnen einen automatischen, mobilen Aufzuchtstall für Masthühner. Birgit Brunthaler, Hannelore Muckenhammer, Johanna Stepany und Magdalena Zauner haben es sich zur Aufgabe gemacht, das Leben von Hühnern und deren Besitzern zu erleichtern. Das Projekt kann auch am Tag der offenen Tür der HTL Braunau, der für 29. Jänner geplant ist, besichtigt werden.
Arbeiten direkt an einem Stall
"Uns ist aufgefallen, dass die Aufzucht von Hühnern sehr zeitaufwendig und mit viel Arbeit verbunden ist. Wir wollten eine Möglichkeit schaffen, diese Arbeit zu vereinfachen", sagt Hannelore Muckenhammer. Als Partner ist die Firma Mitterbauer Stahlbau im Boot: Das Unternehmen will sein Sortiment um einen innovativen Kükenstall erweitern und hat den HTL-Schülerinnen einen mobilen Stall zur Verfügung gestellt, die nun über ein Schuljahr Optimierungen vornehmen wollen.
Vieles wird automatisiert
"Es soll in Zukunft möglich sein, dass der Landwirt nicht jeden Tag nach den Hühnern schauen muss, weil sich zum Beispiel Futtertröge und Wasserbehälter selbst neu befüllen, wenn sie leer geworden sind", sagt Bionik-Schülerin Birgit Brunthaler. "Lediglich die Vorratstanks für Futter und Wasser müssen regelmäßig befüllt werden", so Mitprojektantin Johanna Stepany. Mittels spezieller Sensoren in den Tanks erhält der Landwirt Nachricht, wenn sich die Füllstände dem Ende zuneigen.
Ebenfalls automatisiert: Die Hühner sollen während des Tages den Stall durch eine sich je nach Sonnenzeiten automatisch öffnende und schließende Auslaufklappe verlassen können. "Wir haben darauf geachtet, dass die Wasserleiste in ihrer Höhe variabel ist und quasi mit den Küken in der Höhe mitwächst. Außerdem benötigen Küken anfangs viel Wärme, sodass wir eine Bodenheizung eingebaut haben, die in den ersten drei Wochen eine angenehme Wärme von 33 Grad in Bodennähe bietet", so Birgit Brunthaler über die Vorteile für das Tierwohl.
Danach werde die Wärme schrittweise jede Woche automatisch reduziert, bis Raumtemperatur erreicht ist. "So können sich die Küken langsam und schonend an normale Tagestemperaturen gewöhnen", sagt Magdalena Zauner. "Da unser Stall mobil ist, lässt sich der Standort variieren. Wir verhindern so eine weitere Versiegelung des Bodens und schaffen es, dass sich der Boden immer wieder regenerieren kann. Und auch die Hühner haben mehr Abwechslung im Auslaufbereich", so Johanna Stepany.
Das Licht im Stall wird automatisch gesteuert und je nach Sonnenzeiten automatisch ein- oder ausgeschaltet. Auch die Lüftung wird in regelmäßigen Abständen automatisch in Betrieb genommen.
Die Schülerinnen der HTL Braunau kümmern sich sowohl um die Entwicklung der Steuerung als auch um die "Hardware" – die Verlegung der Bodenheizung, den Schrittmotor für die höhenverstellbare Wasserleiste oder die Füllstandskontrolle.
Auch während Lockdown
"Wir sind schon sehr weit fortgeschritten, weil wir glücklicherweise auch im Lockdown weiterhin an unserem Projekt arbeiten konnten. Der Öffentlichkeit werden wir es am Tag der offenen Tür der HTL Braunau, am Freitag, 29. Jänner 2021, von 11 bis 17 Uhr, zugänglich machen", so Johanna Stepany.
Ein Maturaprojekt, an dem gleich vier Mädchen beteiligt sind, hat es in der Geschichte der HTL Braunau übrigens noch nicht gegeben, so die Schule. Und die vier Projektantinnen raten allen interessierten Mädchen eine technische Ausbildung an. (sedi)
Tolle Entwicklung, ich würde den kompletten Prozess, vom Brutschrank incl. Fahrt zum Schlachthof in einem Container abwickeln.
so was solls auch f Menschen geben weil f Nachwuchs machen bleibt kaum noch Zeit,
außer Corona trägt seinen Teil dazu bei