Siltronic offenbar vor Verkauf
BURGHAUSEN. Der deutsche Chipzulieferer Siltronic, eine ehemalige Wacker-Tochter mit Werk in Burghausen, könnte nach Taiwan an GlobalWafers verkauft werden.
Im Raum steht ein milliardenschweres Geschäft. Der Siltronic-Vorstand beurteilte das Angebot aus Taiwan jedenfalls als "attraktiv und angemessen". Dem Familienunternehmen Wacker, das gerade in einem Umbau steckt, könnten bei einem Verkauf der Beteiligung 1,15 Milliarden Euro zufließen. Wacker hatte die Tochter 2015 an die Börse gebracht und 2017 die Mehrheit abgegeben, weil der Konzern das hektische Auf und Ab der Halbleiterbranche nicht mitmachen wollte, so Beobachter.
Die Aufsichtsräte müssen der Übernahme in der zweiten Dezemberwoche noch zustimmen, danach soll das offizielle Angebot vorgelegt werden. An der Strategie von Siltronic wolle GlobalWafers praktisch nichts ändern. Der Bestand des Werks in Burghausen, in dem auch viele Innviertler arbeiten, ist bis Ende 2024 garantiert. Bis dahin seien auch betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen.
Siltronic gilt als der einzige europäische unter den großen fünf Wafer-Herstellern, die sich 90 Prozent des Weltmarktes teilen und die auch 300 Millimeter große Siliziumscheiben produzieren können – und damit über die neueste Technik verfügen. Das Unternehmen beschäftigt rund 3700 Mitarbeiter, davon fast zwei Drittel in Deutschland.