Nach unrühmlichem Abgang von Kragl: "Können keine Unruhe brauchen"
RIED. Die Rückkehr des 33-jährigen Deutschen nach Ried war nur von kurzer Dauer
"Man muss nicht jedes Spiel 15 Kilometer laufen, es reicht, wenn man clever agiert", sagte Oliver Kragl bei seinem "OÖN-Comebackinterview" im September 2022. Wenige Tage zuvor wurde der Deutsche, der bereits von 2013 bis Ende 2015 in Ried spielte, kurz vor Ende der Transferperiode verpflichtet. Letztendlich hat die "Cleverness" für Kragl nicht gereicht. Vergangene Woche wurde der bis Sommer 2023 abgeschlossene Vertrag mit dem 33-Jährigen vorzeitig aufgelöst, die OÖN haben berichtet.
Am Sonntag ging Kragl in einem Interview mit der Kronen Zeitung in die Offensive. Er habe der Mannschaft helfen wollen, hätte aber nicht dürfen. "Ich hätte mir vom Verein, für den ich so viel geleistet habe, mehr Respekt und Wertschätzung erwartet", wird Kragl, der auch Trainer Christian Heinle frontal attackierte, zitiert. Kurz zusammengefasst war die Rückkehr des Deutschen ins Innviertel ein großes Missverständnis, in der Bundesliga brachte er es lediglich auf 108 Spielminuten. Einzige Ausnahme: Im Cup-Achtelfinale schoss Kragl gegen Horn den 3:2-Siegestreffer.
"Wir wussten, dass Oliver Kragl ein guter Fußballer ist, und haben gehofft, dass er uns auch mit seiner Mentalität weiterhilft. Er war für die Position als linker Außenverteidiger vorgesehen, aber vom Läuferischen her war er in der Defensive nicht immer in der Lage, die notwendigen Räume zu schließen. Man darf nicht vergessen, dass wir gegen den Abstieg spielen und es hier noch mehr auf diese Eigenschaften ankommt", sagte SV-Ried-Trainer Heinle gestern im OÖN-Gespräch.
Das finanzielle Risiko der Verpflichtung sei gering gewesen, so Sportdirektor Thomas Reifeltshammer. "Wir haben gehofft, dass Kragl auf und abseits des Platzes als Führungsspieler vorangeht. Er hat sich in der Stammelf gesehen und war unzufrieden. Das muss man akzeptieren", sagte Reifeltshammer. Eine Garantie für mehr Spielzeit im Frühjahr habe man Kragl aufgrund seiner sportlichen Leistungen nicht geben können. "Diese Rolle hat er nicht akzeptiert, daher war die Trennung die beste Lösung, denn Unruhe können wir im Abstiegskampf nicht brauchen", sagt Sportvorstand Wolfgang Fiala. Wie aus dem Umfeld des Vereins zu hören ist, dürfte sich der Abschiedsschmerz in Teilen der Mannschaft in engen Grenzen halten. Tenor: Wer solche Interviews gebe, dem könne der Verein nicht so wichtig sein.
"Spieler mit Dynamik"
Bei den sportlichen Verantwortlichen hat man das Thema schon wieder abgehakt, der Blick richtet sich nach vorne. "Ich bin froh, dass wir mit Roko Jurisic und Christoph Lang jetzt zwei Spieler mit viel Dynamik dazubekommen haben. Mein Eindruck in der ersten Trainingswoche war sehr gut", sagt Heinle. Am Samstag absolvieren die Rieder ein Testspiel gegen Blau-Weiß Linz, am 17. Jänner geht es zum einwöchigen Trainingslager nach Belek (Türkei). Weitere Transfers seien nicht ausgeschlossen, betonen Fiala und Reifeltshammer: "Wir werden die Situation nach dem Trainingslager neu bewerten. Wir haben den Markt im Überblick, und bei Bedarf ist es möglich, dass wir noch einmal aktiv werden." Sehr wahrscheinlich ist, dass es noch den einen oder anderen Abgang geben wird, auch ein Verleihen von Spielern sei eine Option, so Fiala. Michael Kingsley ist wieder fit und trainiert mit der Mannschaft. Nikola Stosic wird in der Türkei erste Einheiten mit der Mannschaft absolvieren. "Ziel ist, dass Stosic für die letzten zehn Saisonspiele topfit ist, dann wäre er für uns quasi wie eine Neuverpflichtung", so Heinle. Der defensive Mittelfeldspieler erlitt in der ersten Bundesligarunde im Juli 2022 beim Spiel gegen Rapid Wien einen Kreuzbandriss.
Ein Spieler der bei der Laufarbeit sparsam sein will hat bei der SVR nichts zu suchen ganz egal welche Vergangenheit er gehabt hat. Die SVR braucht Spieler die laufen und kämpfen. Das hat definitiv gefehlt.
Wenn laufen allein genügt <ja>.