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"Meine Familie muss jetzt nicht mehr so vieles dem Fußball unterordnen"

Von Thomas Streif, 18. August 2020, 06:04 Uhr
"Meine Familie muss jetzt nicht mehr so vieles dem Fußball unterordnen"
Roland Daxl: Ziel, der Aufstieg in die Bundesliga, erreicht. Bild: Pressefoto Scharinger / Johanna Schlosser

RIED / GRIESKIRCHEN. Roland Daxl hört als SV-Ried-Geschäftsführer auf: Dem Verein bleibt er aber erhalten

"Es ist eine Mischung aus Erleichterung und Schmerz", sagt Roland Daxl, über seinen bevorstehenden Rückzug bei der SV Ried als ehrenamtlicher Geschäftsführer, die OÖN haben berichtet.

Noch läuft bei der SV Ried fast alles über den Tisch des 46-Jährigen. Seit 2009 ist der Grieskirchner in führenden Positionen bei der SVR, sein Rückzug in die zweite Reihe falle ihm nicht leicht, gibt Daxl zu. "Es ist aber gut, dass diese Aufgabe demnächst ein hauptberuflicher Geschäftsführer übernimmt. Wir haben die Mission Aufstieg mit Hilfe der vielen Mitarbeiter, Vorstandskollegen und natürlich der Mannschaft gemeinsam geschafft. So fällt mir der Rückzug ein wenig leichter", sagt Daxl, der sich gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen und Rechtsanwalt Robert Tremel vehement für eine Fortsetzung der Zweiten Liga stark machte. "Diese Zeit war der reine Wahnsinn. Wir haben in unzähligen Gesprächen versucht, die Verantwortlichen der anderen Vereine von einer Ligafortsetzung zu überzeugen. Bei der ersten Abstimmung waren noch 14 von 16 Vereinen dagegen, zum Schluss waren es 15 Clubs, die dafür stimmten. Es hat keiner für möglich gehalten, dass die Liga fertiggespielt wird. Zum Glück ist es uns gelungen", sagt Daxl.

Ried und Klagenfurt stehen abseits des Rasens zusammen
SVR-Ried-Finanzvorstand Roland Daxl und Rechtsvorstand Robert Tremel Bild: Scharinger

Das aus Rieder Sicht unglaubliche Saisonfinish, in dem die Innviertler Kicker mehrfach einen Rückstand noch drehen konnten, haben das Nervenkostüm des Grieskirchner Unternehmers durchaus strapaziert. "Die vorletzte Runde, in der wir in Horn schon 1:2 zurücklagen, war, vor allem in Kombination mit dem Spiel unseres Konkurrenten Klagenfurt, brutal. Die letzte Viertelstunde bin ich alleine auf der Tribüne auf- und abgegangen, das war Anspannung pur, die mit dem Abpfiff der Erleichterung gewichen ist. Da wusste ich, dass wir uns den Meistertitel in der letzten Runde nicht mehr nehmen lassen werden", sagt Daxl. Als der Aufstieg in der Schlussphase des letzten Saisonspiels feststand, sei er einfach nur glücklich gewesen. "Ich war innerlich sehr ruhig und stolz, dass wir es gemeinsam geschafft haben."

Auf die Frage, ob er Verständnis für die Reaktionen aus Klagenfurt hatte, die Protest gegen das 9:0 von Ried gegen den FAC einlegten, antwortet der 46-Jährige nach längerem Überlegen: "Nicht wirklich. Aufgrund unserer eigenen Erfahrungen der vergangenen Jahre weiß ich, wie groß die Enttäuschung in so einem Moment ist. Persönlich wehgetan hat mir, dass uns Klagenfurt erst eine Woche später gratuliert hat."

Schlaflose Nächte

Die vergangenen Jahre im Fußballgeschäft haben für den Besitzer des gleichnamigen Autohauses Spuren hinterlassen. "Ich halte viel aus und kann mit Druck umgehen, aber es hat alles seine Grenzen", sagt Daxl und spielt damit auf Vorwürfe im Winter 2018/2019 an, der Verein habe Gelder nicht sachgemäß verwendet. "Die Angriffe haben sich alle als haltlos herausgestellt. Die unzähligen beleidigenden Kommentare, die von Personen ohne jegliches Basiswissen gemacht wurden, setzen einem schon zu. Ich habe nächtelang nicht mehr wirklich schlafen können, so etwas kostet Kraft", sagt Daxl, der sich bei der vereinsinternen Weihnachtsfeier 2018 mit einer emotionalen Brandrede zur Wehr setzte. Dass Daxl in seiner Amtszeit auch Fehler gemacht hat, steht außer Frage, Stichwort Abstieg. Auch die Verpflichtung von Franz Schiemer als Sportdirektor ging schief. In der Kommunikation nach außen hat Daxl in den vergangenen zwei Saisonen viel dazugelernt, das wird ihm auch von den Fans angerechnet. 

Der Fußball wird Daxl, so viel ist sicher, auch in den kommenden Jahren nicht loslassen. Er bleibt im Vorstand der SV Ried, noch ist er aber Geschäftsführer, bis ein hauptberuflicher Nachfolger bestellt wird. "Wir wollen eine Persönlichkeit, die eine Kombination aus sportlichem und wirtschaftlichem Wissen vereint. Wir haben enorm viele Bewerbungen. Die Auswahl wird das Präsidium treffen, dann werden gemeinsam weitere Strukturen erarbeitet. Ich hoffe, dass wir diese Schritte bis Ende September abgeschlossen haben. Im Anschluss beginnt die Einarbeitungsphase des neuen Geschäftsführers", sagt Daxl. Trainer Gerald Baumgartner bleibe bis auf Weiteres auch Sportdirektor.

Mehr Zeit für die Familie

Nach einem geordneten Übergang bei der SV Ried will sich Daxl vermehrt seiner Familie widmen. "Meine Frau hat gesagt, dass ich das Versprechen meines Rücktritts als Geschäftsführer ein paar Jahre zu spät, aber immerhin doch noch einlösen werde. Ich freue mich auf mehr gemeinsame Zeit mit der Familie. Meine Familie muss jetzt nicht mehr so vieles dem Fußball und meiner Leidenschaft, der SV Guntamatic Ried, unterordnen", sagt Daxl. Sein "Herzensverein", wie er den Bundesligisten bezeichnet, werde aber weiterhin eine wichtige Rolle in seinem Leben spielen. "Ich kann mir schwer vorstellen, dass ich viele Heimspiele verpassen werde."

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Autor
Thomas Streif
Redaktion Innviertel
Thomas Streif
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15  Kommentare
15  Kommentare
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GOAL (2.962 Kommentare)
am 18.08.2020 22:10

Die SVR ist in der Bundesliga das man nicht eine jede Entscheidung perfekt gemacht oder entschieden hat weiß sicher auch Roland Daxl. Die SVR ist nach drei schweren Jahren in der Bundesliga nur das zählt. Es war meiner Meinung der wichtigste Aufstieg in der SVR Geschichte. Warum die SVR im Winter kein Geld haben sollte entbehrt jeder Logik.
Meines Wissens bleibt Roland Daxl im Vorstand wichtig ist aber auch das Gerald Baumgartner Sportdirektor bleibt somit ist ein Unruheherd ausgeschalten. Ich war schon lange auch in Ried für so eine Kombination war aber nicht möglich und kostete Oliver Glasner den Job. Positiv in die Zukunft mit Wattens zu Hause startet die SVR mit einem machbaren Gegner in die Liga.

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Akv (3.662 Kommentare)
am 18.08.2020 22:38

@Goal. Stimme zu. Hätte man Glasner seinerzeit die gleichen Rechte gegeben, wäre vieles anderes gekommen. Jetzt hoffe ich, dass Baumgartner länger bei der SVR bleibt und dass er weiter Erfolg hat.

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GOAL (2.962 Kommentare)
am 19.08.2020 09:35

@akv leider setzte sich damals der Starrsinn durch war ein großer Fehler der damaligen SVR Führung.

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azways (5.841 Kommentare)
am 18.08.2020 19:19

Die Lösung bedeutet, dass er aufhören will, aber als Finanzvorstand weitermachen muss.

In spätestens einem halben Jahr ist in Ried nicht nur die finanzielle Hölle los.....

Intelligent und verantwortungsbewusst wäre gewesen, nicht aufzusteigen.

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Akv (3.662 Kommentare)
am 18.08.2020 19:47

@Azways. Ich finde es lustig, dass Sie von Intelligenz sprechen.

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azways (5.841 Kommentare)
am 18.08.2020 21:37

@AKV: einfach ein halbes Jahr warten......

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GOAL (2.962 Kommentare)
am 19.08.2020 09:29

@azways durch den Aufstieg hat die SVR fast 3 Millionen mehr Budget zur Verfügung und konnte der Rasen in der Arena erneuert werden. Den Nichtaufstieg einzufordern entbehrt jeder Grundlage.

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Akv (3.662 Kommentare)
am 18.08.2020 06:43

Ich hoffe, dass Daxl in einer Funktion der SVR weiterhin erhalten bleiben wird. Er hatte mit Schiemer aufs falsche Pferd gesetzt und hat diesen Fehler mit Baumgartner korrigiert. Was ich ihm auch hoch anrechnen, dass er selbst in der schwierigen Phase zum Bsumgartner gestanden ist.

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betterthantherest (34.114 Kommentare)
am 18.08.2020 11:02

Wer hatte den Abgang Stefan Reiters zu verantworten?

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zenocool (69 Kommentare)
am 18.08.2020 11:42

Der Abgang war richtig nur die Umsetzung nicht gut.
Der Kader wurde unter Reiter von Jahr zu Jahr schwächer und wir hatten mehr Fehlverpflichtungen zuletzt unter ihm als was anderes.
Egal ob Spieler oder Trainer

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loewenfan (5.471 Kommentare)
am 18.08.2020 14:41

könnte aber auch am Budget gelegen haben das der Kader immer schwächer wurde,
diese Vorstand hat in d kurzen Zeit viel mehr unglückliche Entscheidungen getroffen als die alte Garde vorher in fast 2 Jahrzehnten,
sind sicher alles gute Geschäftsleute in Ihrer Branche aber den Fußballsachverstand stelle Ich schon Frage,
ist aber nur meine Meinung mehr nicht

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betterthantherest (34.114 Kommentare)
am 18.08.2020 15:30

unter Reiter war noch eine Strategie erkennbar.

Später wars nur noch ein zusammenwürfelter Haufen Spieler.

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Akv (3.662 Kommentare)
am 18.08.2020 18:20

@Betterthantherest. Das trifft auf die Zeit zwischen Reiter und Baumgartner zu. Seit Baumgartner Trainer und Sportdirektor ist, kann man ein klares sportliches Konzept bei der SVR erkennen und er hat sehr viele Spieler weiterentwickelt und dadurch Marktwert für die SVR generiert und hat Erfolg.

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GOAL (2.962 Kommentare)
am 19.08.2020 09:51

@löwwnfan warum wurde das Geld weniger weil die damaligen Vorstände nett aber nicht in der neuen Zeit waren. Warum hatten man bei der Lizenz Auflagen usw. Warum galt die SVR in Fachkreisen schon als untrainierbar sprich ein Trainerfriedhof. Es ging viele Jahre irgendwie gut bis es dann nicht mehr ging weil einfach die Struktur gefehlt hat. Kein Vorstand kann und wird immer alles richtig machen dieser und das muss man erst zusammen bringen hat trotz Corona den Aufstieg geschafft. Arschknapp aber geschafft.

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GOAL (2.962 Kommentare)
am 19.08.2020 09:39

@zenocool das sehe ich genauso und ich glaube auch im Nachhinein der Vorstand das man die Personalie Stefan Reiter besser lösen hätte müssen.

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