Erstmals Kinderbetreuung in den Sommerferien: "Es ist ein Traum"
SANKT PANTALEON. Hoch7: Sieben Gemeinden haben sich zusammengeschlossen, um eine Sommerbetreuung für Kinder berufstätiger Eltern anbieten zu können – 15 bis 20 Kinder täglich angemeldet.
"Das ist eine totale Erleichterung für uns!", schwärmt Mutter Alexandra Unterweger aus Tarsdorf von der neuen Einrichtung in St. Pantaleon. Franking, Geretsberg, Haigermoos, Ostermiething, St. Pantaleon, St. Radegund und Tarsdorf haben ein Netzwerk gebildet und gemeinsam eine Lösung geschaffen, die berufstätige Eltern enorm entlastet: Eine Kinderbetreuung im Sommer.
Die Rechnung ist einfach: 5 Wochen Urlaub, 9 Wochen Sommer-ferien zuzüglich Weihnachts-, Semester- und Osterferien. "So viel Urlaub kann man sich nicht nehmen, außerdem ist Sommerzeit Urlaubszeit!", sagt Unterweger. Die Krankenschwester ist Mutter zweier Söhne, Raphael (3) und Fabian (6). Die ersten Ferienwochen haben sie gemeinsam verbracht, jetzt sind ihre Kinder in der gemeindeübergreifenden Kinderbetreuung "Hoch7" im Kindergarten in St. Pantaleon.
"Alleine unmöglich"
Die Sommerbetreuung ist ein Projekt von Leader Oberinnviertel-Mattigtal, einem EU-Förderprogramm. Geschäftsführer Florian Reitsammer und Projektleiterin Ulli Kappacher haben es sich in ihrer Region zur Aufgabe gemacht, Rahmenbedingungen zu schaffen, womit eine Balance zwischen Familie und Beruf gelingen kann. Die 37 Mitgliedsgemeinden schlossen sich zu neun Netzwerken zusammen und erstellen gemeindeübergreifende und bedarfsorientierte Kinderbetreuungskonzepte, sprich Horte, Nachmittagsbetreuungen, Krabbelstuben und eben Ferienbetreuung.
In den sieben Oberinnviertler Gemeinden war eben letztere dringend erforderlich, das ergab eine Befragung. Notwendig war auch die Zusammenarbeit innerhalb der Gemeinden. Kinderbetreuung ist für Kommunen eine große, finanzielle Herausforderung. "Für uns ist das Gemeindeübergreifende sehr wichtig. Wir als Abgangsgemeinde könnten so etwas alleine nicht anbieten, das geht nur miteinander", sagt Haigermoos VP-Bürgermeister Johann Schwankner.
Von sieben bis 16 Uhr
Die Sommerbetreuung durch das Hilfswerk wird fünf Wochen, Ende Juli bis Ende August, angeboten, die ersten drei Wochen sind die Kinder in St. Pantaleon, die letzten zwei in Ostermiething. Täglich zwischen 15 bis 20 Drei- bis Zehnjährige aller sieben Gemeinden verbringen einen Teil ihrer Ferien in dieser Einrichtung mit großzügigen Öffnungszeiten: sieben bis 16 Uhr, inklusive Mittagessen, Vor- und Nachmittagsjause. "Optimal für Alleinerziehende, der Preis ist ebenfalls vernünftig", sagt Valentin David, VP-Bürgermeister St. Pantaleon. 40 Euro pro Kind und Woche haben die Eltern zu zahlen, für das zweite Kind nur 20 Euro. Mehr als das Doppelte der Kosten pro Kind legen die Gemeinden dazu. "Es ist wichtig Kinderbetreuung anzubieten, damit Familien nicht abwandern", sagt Bundesrätin und Tarsdorfs VP-Bürgermeisterin Andrea Holzner. Gleicher Name, gleiche Meinung: "Die Häuser, in denen mehrere Generationen leben, werden weniger. Außerdem sind die Großeltern oft selbst noch berufstätig", sagt Gerhard Holzner, VP-Bürgermeister Ostermiething.
Hilfestellung erhielten die Gemeinden von Elisabeth Kumpl-Frommel von der SPES Familien-Akademie. "Wichtig ist zu schauen, welche Gemeinden gut miteinander zusammenarbeiten können. Ich rate, im Netzwerk zu bleiben, denn damit sind die Gemeinden wesentlich flexibler", sagt die Expertin, die betont, dass es sich hierbei um ein Sommerferienprogramm handelt, "die Kinder haben schließlich Ferien", einen pädagogischen Auftrag gibt es während dieser fünf Wochen keinen. "Meinen Kindern gefällt es sehr gut. Und für uns als Familie ist der Urlaub viel einfacher zu planen. Dass die Gemeinden zusammen so etwas geschafft haben, finde ich super. Hoffentlich gibt es das nächstes Jahr auch wieder", sagt Unterweger.
"...einen pädagogischen Auftrag gibt es während dieser fünf Wochen keinen." Das kann man so nicht sagen. Jedes Spiel oder andere Beschäftigungen mit und unter Kindern sind pädagogisch wertvoll, dafür braucht es keinen Auftrag.
Und jetzt kommt noch eine völlig sinnlose Woche Herbstferien dazu. Ohne die Sommerferien entsprechend zu kürzen. So eine Schnapsidee
Sowas gehört viel mehr forciert !!
Jeder soll arbeiten gehen, aber wie man den Betreuungspflichten an den vielen, vielen Schulfreien Tagen nachkommen soll, ist jedem egal.
Nicht jeder hat die Großeltern im Haus. Diese Zeiten sind vorbei.