Projekt KISS: Spielerisch auf das Pferd gekommen
LENGAU. Zwei Erziehungswissenschafts-Studentinnen haben ein Konzept zur pferdegestützten Pädagogik ausgearbeitet.
"Back to the nature" – Raus aus dem Klassenzimmer, raus aus dem Wohnzimmer, weg vom Fernseher und vom iPad und rein in das Abenteuer mit Gleichgesinnten" – das ist die Devise des "KISS-Konzeptes" auf der Smoky Valley Ranch am Bauernhof von Eva und Thomas Haselgruber in Lengau. Hinter dem Konzept stehen zwei innovative Pädagogik-Studentinnen: Ingrid Kapeller aus Seekirchen und Simone Sieberer aus Ried.
Vor drei Jahren lernten sie einander beim Studium der Erziehungswissenschaften kennen und tüftelten gemeinsam ein Konzept zur pferdegestützten Pädagogik aus.
Spielerischer Zugang zum Pferd
Seit einem Jahr sind sie als Kleinunternehmer auf der Smoky Valley Ranch eingemietet. "Wir arbeiten mit Kindern und Pferden und können hier auch die Reithalle nutzen. Da wir auch Kinder von der Sonneninsel haben, die starke Sonnenstrahlung meiden müssen, ist das für uns ideal. Bei den Spiel- und Spaßeinheiten fördern wir den spielerischen Zugang zum Pferd. Es geht darum, die Sinne wahrzunehmen und die Motorik zu trainieren", erzählt Ingrid Kapeller, "Jeder kann kommen. Wir versuchen, Defizite auszugleichen und bieten eine Lernbegleitung für Kinder mit Legasthenie oder Dyskalkulie an."
Dabei entstehe ein Beziehungsdreieck zwischen Pädagoge, Kind und Pferd. Das Pferd fungiere als Puffer, so Kapeller. Beide Frauen absolvierten eine Ausbildung zur spielpädagogischen Trainerin. Kapeller ist außerdem noch Lern- und Legasthenietrainerin. Fünf eigene, besonders gut ausgebildete Pferde und Ponys unterstützen die Pädagoginnen bei der Förderung der Kinder. Sogar ein spezielles Ferienprogramm mit Ponykurs, Kreativem Gestalten, Actionnachmittag und dem Kennenlernen der Sinne wird angeboten. Mit dem Konzept soll der Selbstwert der Kinder gestärkt werden. Das Pferd bietet den Kindern ungeahnte Möglichkeiten beim Entdecken der Körperwahrnehmung. Die Tiere reagieren unmittelbar auf die Körperhaltung der Kinder: Ein Kind wird ein Pferd nur dann erfolgreich führen können, wenn es mit seiner Körperhaltung Führungsqualitäten ausstrahlt. Bei Schlechtwetter oder starkem Wind finden die Lernbetreuungen, Motorikübungen und das spielpädagogische Training in der Holzhütte statt, die gemeinsam mit Freunden errichtet wurde.
"KISS" steht für beide Namen
"Für unser Logo haben wir lange getüftelt und sind schließlich bei "KISS" gelandet, das aus den Anfangsbuchstaben unserer Namen besteht", erzählt Simone Sieberer. Im nächsten Semester werden die Trainerinnen ihren Bachelor machen. Anschließend möchten beide in einer pädagogischen Institution halbtags arbeiten und das Projekt "KISS" weiterführen.
Kontakt: Ingrid Kapeller, Telefonnummer 0676/5827748, www.kiss-paedagogik.at
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