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"We are in Germany?" Mühlheim wird zum Brennpunkt im Flüchtlingsstrom

Von Roman Kloibhofer, 17. September 2015, 06:00 Uhr
"We are in Germany?" Mühlheim wird zum Brennpunkt im Flüchtlingsstrom
Ein Kommen und Gehen der Flüchtlinge in der Stocksporthalle in Mühlheim Bild: rokl

MÜHLHEIM, OBERNBERG. Von Mühlheim aus sind seit Sonntag hunderte Menschen Richtung Deutschland unterwegs.

"We are in Germany?" Die acht Männer, die am Montagvormittag bei einem Supermarkt in Obernberg Schutz vor Regen und Wind suchen, sind sich nicht sicher, ob sie den Weg nach Deutschland schon geschafft haben. In gebrochenem Englisch fragen sie immer wieder: "Germany? Here Germany?"

Seit drei Monaten seien sie auf der Flucht vor der IS-Miliz. Einen Monat lang hätten sie in der Türkei verbracht, die Tour bis nach Österreich habe fast acht Wochen gedauert. Weite Strecken seien sie zu Fuß unterwegs gewesen, bis sie mit einem Bus in der Nacht auf Sonntag nach Mühlheim gekommen waren. Es gehe ihnen gut, sagen die acht Männer, sie bräuchten nichts, nichts zu essen, nichts zu trinken. Sie möchten nur nach Deutschland, und einer der Männer sagt: "Austria is so beautiful!"

Warum sie geflohen sind, erklären die Iraker mit einem Wort: "ISIS!" – also Islamischer Staat. Als Jesiden und Christen sein sie von der Terrormiliz verfolgt worden. Dass Deutschland am Sonntag- abend die Grenzkontrollen wieder eingeführt hat, scheint ihnen zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst zu sein. "Kontrolle, Polizei, an der Grenze?", fragt der junge Iraker mit gespiegelter Sonnenbrille Kaugummi kauend immer wieder. Daraufhin beginnt untereinander eine aufgeregte Diskussion der Männer auf arabisch, als plötzlich ein Handy läutet. Einer der Männer drückt dem Autor dieser Zeilen das Handy in die Hand und sagt auf Englisch: "Freund, spricht deutsch!" Der angebliche Freund möchte wissen, wo seine Kumpanen sind. Als er hört, dass sie noch in Österreich seien, sagt er aufgeregt: "Noch nicht Deutschland ...?"

Nur Spekulationen in Mühlheim

Das hat sich seitdem massiv geändert. Die Flüchtlinge, die in den vergangenen Tagen nach Mühlheim gekommen sind, wissen ganz genau, wie sie zum Grenzübergang am Kraftwerk Frauenstein kommen. "Ein richtiger Pilgerstrom ist dorthin unterwegs", sagt ein Mühlheimer. Die Innviertler Gemeinde ist seit Montag zu einem der Brennpunkte in Oberösterreich geworden. Hunderte Flüchtlinge kamen bis Montag früh in Mühlheim an, ein weiterer Bus-Konvoi mit knapp 500 Flüchtlingen traf am Dienstagabend in Mühlheim ein. Dort war noch am Sonntagabend von Helfern des Roten Kreuzes und der Feuerwehr in der Stocksporthalle ein Notlager errichtet worden. Allerdings hatten am Dienstag früh schon wieder hunderte Flüchtlinge das Quartier zu Fuß Richtung Deutschland verlassen.

Ähnlich das Bild gestern, Mittwoch, früh: In der Nacht waren sechs Busse mit Flüchtlingen eingetroffen, im Lauf des Mittwoch sollten weitere drei Busse kommen. "Die meisten sind aber schon wieder weg. Richtung Frauenstein ist ein einziger Flüchtlingsstrom unterwegs", sagt ein freiwilliger Helfer am gestrigen Vormittag. Von dort sei – so ein Augenzeuge – nach seinen Beobachtungen noch kein Flüchtling zurückgeschickt worden. "Die deutschen Polizisten registrieren jeden Flüchtling, aber sie dürfen einreisen."

Wie viele Flüchtlinge tatsächlich in der Gemeinde Mühlheim Zwischenstation gemacht hatten – darüber kann offenbar nur spekuliert werden. Bürgermeister Johann Strasser (ÖVP) durfte auf Anfrage der Rieder Volkszeitung keine Auskunft geben: "Wir sind angewiesen, nichts zu sagen."

Hilfsbereitschaft ist groß

Notarzt Clemens Novak war am Dienstag im Einsatz: "Die Flüchtlinge sind untereinander via Handy sehr gut vernetzt. Auffallend ist, dass die Aufenthaltszeit im Lager immer kürzer wird. Die Leute kommen, essen, lassen sich medizinisch behandeln und sind schon wieder am Weg." Die Menschen – vor allem die Kinder – seien von den Strapazen erschöpft, aber großteils in relativ gutem Zustand, so Clemens Novak. Beeindruckend sei die Hilfsbereitschaft der Menschen aus der Region gewesen: "Was hier an Hilfe geleistet wird und was gespendet wurde, ist bemerkenswert", so Novak.

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12  Kommentare
12  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Arminius111 (653 Kommentare)
am 17.09.2015 16:27

WIE DUMM SIND DIE MITTELEUROPÄER ?
ES gibt Leute, die gehen zu fuß nach Nordspanien und finden sich selbst.
Einmal Griechenland und zu fuß nach Hause und sie finden sich mitten im Problem !
Wir haben zu viele Gutmenschen ohne Verantwortung !

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orinoco (2.153 Kommentare)
am 17.09.2015 13:40

Wer hat Mühlheim als Zwischenlager befohlen?

Mühlheim am Inn hat gerade einmal 662 Einwohner. Ist hier absichtlich ein Schleusungszwischenlager nach D geschaffen worden, weil in der Nähe ein Radweg über das Grenzkraftwerk führt? Österreich macht außer einem möglichst raschem Durchschleußen von Flüchtlingen gar nichts. Anscheinend herrscht bei Österreichs Politikern die Devise vor, daß man die Flüchtlinge alle möglichst schnell nach D durchschleusen muß, um selber nur ja keine aufnehmen zu müssen. Alles nur zum Eigennutz und aus Angst vor den nächsten Wahlen, bei der wahrscheinlich HC-Strache gewinnen wird. Einfach nur armselig!

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Molodia (321 Kommentare)
am 17.09.2015 14:23

Gäste die von Frau Merkel eingeladen wurden wird kein einziger Staat aufhalten.Wieviele der angeblichen Kriegsflüchtlinge in Österreich bleiben wollen zeigen ja die Anträge.

Also, was soll dies?

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i.sag.X.sooo (189 Kommentare)
am 17.09.2015 14:32

i.sag.X.sooo ..... alle wollen ins land der besserwisser + fussball.weltmeister !

und mutti merkel schlägt sich vor freude über die neubürger auf die oberschenke(r)l !

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AroundTheWorld (2.296 Kommentare)
am 17.09.2015 06:07

Eine Frechheit diese Bierwerbung im Hintergrund!! Ich denke in Anbetracht der Religion der Pilger könnte man diese Tafel entfernen.

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Honigsammler (4.501 Kommentare)
am 17.09.2015 06:30

Nein, eine Frechheit die Werbung über dir:
Wir wählen nicht den LH, wir wählen eine Partei oder die Zusammensetzung des Landtages.
Merkwürdig, dass das der FPÖ noch nicht aufgefallen ist!!

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gerald160110 (5.612 Kommentare)
am 17.09.2015 07:20

Sie sind erst seit einigen Wochen auf OÖN online aktiv und haben binnen dieser kurzen Zeitphase bereits mehr als 1.000 mehr oder weniger sinnvolle Postings eingestellt. Üben Sie dies hauptberuflich für eine Partei oder Organisation aus? Sofern Sie sich bereits im Ruhestand befinden oder arbeitssuchend sind verfügen Sie natürlich auch über entsprechende Ressourcen als "Dauerposter" zu agieren, aber ist das sinnerfüllend?

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Honigsammler (4.501 Kommentare)
am 17.09.2015 07:35

Das ist also die Antwort der Redaktion, auf ihre Lügenwerbung.
Schämen sie sich eigentlich nicht?
Sie wollen ein seriöses Medium sein?

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Molodia (321 Kommentare)
am 17.09.2015 11:18

Ich bin kein Medium sondern genauso wie Sie aus Fleisch und Blut.

Genau wie schon einmal erwähnt
TOLERANZSCHWELLE GERING

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Molodia (321 Kommentare)
am 17.09.2015 08:54

von gerald160110

Um Gottes Willen,

es ist ja beinahe ein Sakrileg das Psydonym Honigsammler zu kritisieren oder gar anderer Meinung zu sein.
Geloben Sie bitte Besserung grinsen)

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cfrit (1.376 Kommentare)
am 17.09.2015 07:20

geht´s noch? Wurde wegen deiner Religion schon etwas entfernt, als du in einem fremden Land warst?

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Mark_Meyer (116 Kommentare)
am 17.09.2015 13:05

@AroundTheWorld-Reg dich wieder ab, die können die Bierwerbung ohnehin nicht lesen. In Syrien schreiben sie in arabischer Wurmschrift. Und selbst wenn sie unsere Zeichen lesen können, werden sie es nicht als Bierwerbung erkennen.

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