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Pannen, Pucks und pfiffige Pinguine

Von Elisabeth Ertl, 20. Dezember 2018, 02:15 Uhr
Pannen, Pucks und pfiffige Pinguine
Trotz der schwierigen Trainingsbedingungen stellen die Innviertel Penguins ihre Gegner oft "kalt". Bild: Kaufmann

RIED. Eishockey: Aus fünf Hobbyspielern entstand ein Team, das in der Saison 2015/16 Meister der 3. OÖEHL wurde – Zum "Zehnjährigen" wollen es die Penguins ins Finale schaffen

Aus der Zeitung hat Mario Wimmer 2008 erfahren, dass in Ried ein Eishockeyverein gegründet wurde. Damals hat er Kontakt aufgenommen, stand selbst für die Innviertel Penguins auf dem Eis, war vier Jahre lang Kassier und ist seit fünf Jahren Obmann. Nach dem Einstieg in die Meisterschaft, dem Aufstieg im Jahr 2016 und Platz drei (2. Landesliga) in der Vorsaison wollen es die Innviertel Penguins zum zehnjährigen Jubiläum ins Finale der 2. OÖEHL schaffen. Im Interview spricht der Obmann – der an die drei Stunden täglich ins Team investiert – über die Stärken seiner Mannschaft, die schwierigen Trainingsbedingungen, seinen Kampf um eine Eishalle und den Aufschwung im Eishockey.

 

Volkszeitung: Warum gibt es in Ried einen Eishockey-Verein?

Mario Wimmer: Ich war zwar nicht vom ersten Tag an dabei, kenne aber die Geschichte. Im Grunde haben sich ein paar Burschen regelmäßig zum Spielen in der Rieder Eishalle getroffen. Nach einem gemeinsamen Trainingslager in Gmunden haben sie 2008 beschlossen, einen eigenen Verein zu gründen.

Wie kam es dazu, dass die Penguins in den Meisterschaftsbetrieb eingestiegen sind?

Am Anfang haben wir nur Freundschaftsspiele bestritten. Dann wollten wir mehr, waren aber noch nicht gut genug für die dritte Landesliga. Deshalb haben wir – gemeinsam mit ein paar bayerischen Vereinen – die Niederbayerisch-Innviertler Hockeyliga gegründet. Einer der Hautpinitiatoren war damals David Wimmer. Die NIHL gibt es übrigens heute noch. In die Meisterschaft eingestiegen sind wir in der Saison 2013/14 und haben auf Anhieb den Vize-Meistertitel geholt.

Was macht für Sie die Faszination Eishockey aus?

Es ist der schnellste Mannschaftssport der Welt. Diese Geschwindigkeit und die Härte machen den Sport zu etwas Besonderem. Ich selbst habe bis zum ersten Jahr in der dritten Landesliga für die Penguins gespielt. Dann habe ich festgestellt, dass ich viel besser im organisatorischen Bereich aufgehoben bin.

Nach drei Siegen und zwei Niederlagen liegen die Innviertel Penguins derzeit auf Platz zwei. Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf?

Nicht so wirklich. Vor allem das Spiel gegen die Voralpenkings aus Vöcklabruck haben wir ziemlich vermasselt. Wir haben den Gegner unterschätzt und auch die Leistung der Schiedsrichter war ehrlich gesagt katastrophal. Das ist zwar keine Entschuldigung, hat aber sicher zur deutlichen 3:9-Niederlage beigetragen.

Gibt es häufiger Schwierigkeiten mit Schiedsrichtern?

Wenn sie aus Oberösterreich kommen nicht. Sie kennen die Mannschaften und sind durchwegs gut. Weil der Spieltag aber so überbelegt war, hatten wir gegen die Voralpenkings Schiedsrichter aus Salzburg. Ich habe beim Verband schon interveniert, dass es bei den Spieltagen ein Limit geben sollte, damit alle Partien von Oberösterreichern geleitet werden können. Noch blieb das Anliegen aber ungehört.

Mit welchen Komplikationen werden Sie sonst konfrontiert?

Die Innviertel Penguins trainieren einmal pro Woche in der Eishalle in Vöcklabruck und ansonsten in Ried. Wobei die Rieder Halle für ein ordentliches Training nicht wirklich geeignet ist. Außerdem sperrt die Eislaufhalle für uns viel zu spät auf. Deshalb starten wir meistens mit einem erheblichen Trainingsrückstand in die Meisterschaft. Unsere Spieler müssen immer wieder neu motiviert werden, damit sie die langen Anfahrten zum Training nach Vöcklabruck auf sich nehmen. Noch dazu, da keiner Geld dafür bekommt. Sogar die Trikots und die Eiszeiten in Vöcklabruck müssen sie selbst bezahlen. Aber gerade deswegen wissen wir, dass bei uns jeder mit einer großen Portion Idealismus und Leidenschaft bei der Sache ist.

Ist eine für Eishockey geeignete Halle in Ried denkbar oder reine Utopie?

Es steht fest, dass bis zum Jahr 2025 vom Land Oberösterreich keine Fördermittel für ein solches Projekt zur Verfügung stehen. Trotzdem werde ich weiter intervenieren und dieses Ziel hartnäckig verfolgen. Denn ich habe Angst, dass die Rieder Eishalle irgendwann zugesperrt wird und dann unser gesamter Nachwuchs, der immerhin aus 30 Kindern besteht, auf der Straße steht. Deshalb gebe ich keine Ruhe.

Davon abgesehen: Mit welchen Zielen sind die Innviertel Penguins in die Saison gestartet?

In erster Linie wollen wir die Playoffs der zweiten Landesliga erreichen. Wenn uns das gelingt möchten wir auch das Finale erreichen. Da müssen aber viele Faktoren mitspielen, denn auch die Konkurrenz schläft nicht.

Was zeichnet Ihre Mannschaft aus?

Der unglaubliche Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft – das ist ein Wahnsinn. Viele nehmen auch sehr weite Anreisen in Kauf, um bei uns zu spielen. Das ist alles andere als selbstverständlich. Toll ist auch, dass Leute wie Philip Kobler noch dabei sind, die schon seit der Gründung bei den Penguins spielen. Einige von ihnen konnten am Anfang nicht einmal richtig Schlittschuhlaufen und jetzt sind sie unverzichtbare Stützen des Vereins.

Welche Eigenschaften solle ein Eishockeyspieler mitbringen?

Kondition, den Willen, sich zu schinden, viel Spaß am Eislaufen und eine große Portion Teamfähigkeit.

Müssen Eishockeyspieler auch Hart im Nehmen sein?

Grundsätzlich schon. Aber der Sport schaut oft wilder aus, als er ist. Beim Ranking der Verletzungen liegt Eishockey zum Beispiel auf Rang sieben, Fußball auf Platz zwei. Gefährlicher ist es eher in den unteren Ligen. Da kommen die Checks manchmal zu spät und daraus resultieren manchmal Verletzungen.

Eltern müssen also keine Angst um ihre Kinder haben?

Ganz im Gegenteil. Seit letzter Woche haben wir sogar einen Dreijährigen, der bei uns trainiert. Wir haben den Nachwuchs in zwei verschiedene Gruppen aufgeteilt, die beide von hervorragenden Trainern betreut werden. Vielleicht schaffen wir es in ein paar Jahren, dass auch die jungen eine Meisterschaft spielen können.

Was wünschen Sie sich zu Weihnachten?

Dass alle Menschen, die mir am Herzen liegen, gesund bleiben, dass der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft so bleibt und – wenn ich groß denke – eine neue Eishalle in Ried.

 

Daten und Fakten

2008 wurde mit den Innviertel Penguins der erste Rieder Eishockeyverein gegründet. In der Saison 2015/16 wurde das Team Meister und stieg in die zweite Landesliga (OÖEHL) auf. Im vergangenen Jahr erhielten die Innviertel Penguins drei Preise: Christoph Arnoldner wurde zum Rieder Sportler des Quartals gewählt, die Pinguine belegten Platz zwei bei der Sympathicus-Wahl und Obmann Mario Wimmer wurde mit dem Sportpreis der Stadt Ried ausgezeichnet (als Trainer/Funktionär des Jahres). Gesponsert werden die Penguins unter anderem vom Tourismusverband s’Innviertel, der Brauerei Ried, der Sparkasse und der Firma DI Weilhartner ZT GmbH.

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