Nur 0:0 in Klagenfurt: Druck auf die SV Ried vor dem Derby wird größer
KLAGENFURT / RIED. Die SV Guntamatic Ried kann auswärts bei einem Aufsteiger einfach nicht gewinnen
Das war nichts aus der Sicht der SV Guntamatic Ried. Am Samstagnachmittag gastierte die Mannschaft von Trainer Thomas Weissenböck beim Aufsteiger Klagenfurt. Nach der bitteren Cup-Niederlage unter der Woche hatte die Mannschaft angekündigt, in Kärnten ein Zeichen zu setzen. "Klagenfurt ist unberechenbar. Wir sind aber die stärkere Mannschaft und wollen unbedingt drei Punkte mitnehmen", hatte SV-Ried-Spieler Manuel Kerhe vor dem Spiel gegen die Kärntner gesagt.
Zu sehen war davon in den 90 Minuten aus Innviertler Sicht aber nur wenig. Gegen den Aufsteiger taten sich die Rieder schwer, nach vorne fehlten die Ideen, die Klagenfurter waren phasenweise sogar die bessere Mannschaft, ein Tor gelang aber auch den Kärntnern nicht – die logische Konsequenz: ein 0:0-Unentschieden.
Wattens fünf Punkte vorne
Somit vergrößert sich der Rückstand der SV Ried auf Tabellenführer Wattens bereits auf fünf Punkte. Positiv aus Rieder Sicht: Das 0:0 in Klagenfurt war das fünfte Ligaspiel in Folge ohne Gegentreffer. Mit 18 erzielten Treffern in 13 Spielen sind die Rieder aber eindeutig harmloser vor dem gegnerischen Tor als der Tabellenführer Wattens (30 Tore) und Blau-Weiß Linz (ebenfalls 30 Tore).
Nicht nur der größer werdende Rückstand gibt aus Innviertler Sicht Anlass zur Sorge. Die Tiroler spielen seit Wochen stark und punkten konstant, während bei der SV Ried der Motor, vor allem im Spiel nach vorne, stottert. Insbesondere gegen die Aufsteiger hat die Weissenböck-Elf schon zu viele Zähler liegen gelassen. Zwei Siege, vier Unentschieden und eine Niederlage aus sieben Spielen sind für eine Mannschaft, die bis zum Schluss um den Aufstieg mitspielen möchte, zu wenig.
In den vier Auswärtsspielen gegen Steyr, Amstetten, Lafnitz und Klagenfurt gelang der SV Ried kein Sieg, alle Spiele endeten mit einem Unentschieden, somit holte man nur vier von zwölf möglichen Punkten.
In den beiden noch verbleibenden Spielen im Herbst sind Siege jetzt fast schon Pflicht, um den Anschluss an den Titelfavoriten aus Wattens nicht zu verlieren.
Dass am Freitag ausgerechnet der Tabellenzweite Blau-Weiß Linz nach Ried kommt, macht die Sache nicht einfacher. Die Linzer kommen nach dem 2:0-Derbysieg gegen Vorwärts Steyr mit viel Selbstvertrauen ins Innviertel. Zu verlieren haben die Linzer, die vom Innviertler Thomas Sageder trainiert werden, nichts. Die Vereinsführung der Linzer hat vor einigen Tagen schon angekündigt, aus finanziellen Gründen nicht um eine Lizenz für die Bundesliga anzusuchen. Die Linzer Spieler dürften sich davon nicht negativ beeindrucken lassen. Die beiden vergangenen Spiele wurden klar gewonnen.
"Ried ist unter Druck, für uns wird es ein tolles Derby. Alle freuen sich schon auf dieses Oberösterreich-Derby", sagt Sageder im OÖN-Gespräch.
Unmut der Fans wächst
Auch der Druck von den Rängen dürfte nach den jüngsten Spielen größer werden. In den Internet-Foren und auf Facebook äußern viele Fans ihren Unmut über die aktuellen Leistungen. Nur mit zwei Derbysiegen gegen Blau-Weiß Linz und in der letzten Herbstrunde gegen den FC Juniors OÖ könnte die SV Ried in eine ruhige Winterpause gehen.
Die Realität ist kein Wunschdenken. Ried wird es mit dieser "Hintermannschaft" wieder nicht schaffen...