Freie Fahrt auf Pannenstreifen: Asfinag prüft Teststrecke auf der A1
LINZ. Was bereits auf der A4 in Niederösterreich möglich ist, könnte es schon bald auch in Oberösterreich geben: Die Asfinag prüft, auf der A1 zwischen dem Voralpenkreuz und Regau in Fahrtrichtung Linz den Pannenstreifen bei Verkehrsüberlastung für den Verkehr freizugeben.
Damit will Autobahnbetreiber Asfinag vor allem zu Stoßzeiten den Verkehrfluss verbessern, sagte Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl am Montag bei einer Pressekonferenz. „Der Pannenstreifen wird dann temporär freigegeben, wenn die Sensoren eine Überlastung messen“, sagte Hufnagl. In der Regel dauere die Freigabe etwa 60 Minuten. Auf der A4 zwischen Simmeringer Haide und dem Knoten Schwechat gibt es diese Möglichkeit seit Juli 2018, die Erfahrungen seien gut: „In einem Jahr haben wir den Pannenstreifen dort 169 Mal freigegeben, nur 13 Mal mussten wir die Freigabe wieder abbrechen, weil ein Auto eine Panne hatte und der Pannenstreifen belegt war.“
Diese Maßnahme nennt Hufnagel als eine Möglichkeit, um den rasch wachsenden Verkehr auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen zu bekämpfen. „Allein zwischen 2008 und 2018 ist der Verkehr im Großraum Linz auf der A7 und der A1 um 17 Prozent gewachsen.“ Eine weitere Maßnahme sind neue Straßen: Derzeit wird unter anderem die Donaubrücke für den Westring gebaut und die Linzer Voestbrücke erweitert. In Planung sind die Erweiterung der S10 von Freistadt bis Rainbach (und später bis zur tschechischen Grenze) sowie die Ostumfahrung von Linz. Diese sei für Oberösterreich besonders wichtig, sagte Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP): „In absehbarer Zukunft wird es eine durchgehende Autobahn-Verbindung zwischen Prag und Linz geben. Wer nicht will, dass sich der Verkehr durch Linz wälzt, braucht eine Umfahrung für Linz.“ Er richtete daher einen dringenden Appell an die kommende Bundesregierung: „Wir können das nur dann vorantreiben, wenn es der Bund als Projekt reiht. Das brauchen wir.“
Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FP) betonte, dass das Land nicht nur in Straßen investiere, sondern auch stark in den öffentlichen Verkehr: „Für den wirtschaftlichen Erfolg brauchen wir Hochleistungsstraßen. Wir verfolgen aber den Weg einer vernetzten Mobilität. Dabei gilt es nicht, den Individualverkehr gegen den Öffentlichen Verkehr auszuspielen, sondern Mobilität gemeinsam zu planen.“
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Herr Hufnagel will den Verkehr bekämpfen. Soso. Und zwar durch mehr Verkehrsfläche. Soso. Wäre Herr Hufnagel ein Esel, hielte ich das für schlau, so aber denke ich, er ist ein richtiger Experte.
Lieber LH: statt
"Wer nicht will, dass sich der Verkehr durch Linz wälzt, braucht eine Umfahrung für Linz.“
muss es heißen
"Wer nicht will, dass sich der Verkehr durch Linz wälzt, muss Bus & Bahn ausbauen und die Subventionen für Individualverkehr und Transport stoppen“
@Josef:
Wofür öffentliche Verkehrsmittel, wenn diese nicht angenommen werden?
Okay, wenn man dann auch die Benzinpreise entsprechend anheben würde, dann könnte das etwas helfen, aber solange der Sprit so billig ist, fahren die Leute lieber mit dem Auto!
Während in Madrid also um Maßnahmen & Zusagen der einzelnen Staaten gefleilscht wird, stellt man die Weichen unwiederkehrbar in Richtung Abgrund. LH Stelzer & LR Steinkellner, Asfinag (wen wunderts) uvm sind unsern Kindern und zukünftige Generationen offenbar sowas von egal!
Kein Wort was dieser Ausbau und diese Maßnahmen an Erhöhungen des CO2-Ausstoßes bedeuten werden.
Kein Wort von Bodenversiegelung, erhöhte Schadstoffbelastungen. Nur Lippenbekenntnisse über Ausbau des öffentlichen Verkehrs - Taten bleiben aber aus. Deren Gehalt müsste als Pfand für die Folgen für die nächste Generation hinterlegt werden...
...ja, das viele, viele Geld, dass der kleine Steuerzahler diesen Bonzen ohne Gegenleistung in die Taschen schieben muss, das ist grausam...
Mein Gott, die ASFINAG - die sollen lieber mal schaun, dass die Bindermichl-Tunnelkette tempoanzeigentechnisch funktioniert: Einfahrt Bindermichl: 60. Ausfahrt Bindermichl: 80. Im Tunnel: nix, kein Problem, niente. Was ist denn das für ein Schwachsinn???
Könnte das nicht eventuell ein Problem mit dem Physikalischen Gesetz "Wo ein Körper ist, kann kein anderer sein" ergeben?
Wenn man bei Überlastung auch noch den Pannenstreifen vollstellen lässt: Wo bleibt dann der Platz für die Rettungsgasse?
. . . sondern Mobilität gemeinsam zu planen.“
Ja genau, ich erlebe es fast jeden Tag, welch' tolle Planung(en) in euren Köpfen geistert. :-< :-<
Wenn die Sache so schlecht wie die seit 2 Jahren genutzten Überkopf-Tempolimits auf der A7 zwischen A1 und Bindermichl funktioniert, kann ich getrost drauf verzichten. Seitdem diese idiotischen Tempolimits mit 60 oder 80 km/h morgens eingestellt sind, staut es jeden Montag bis Freitag. In den Jahren zuvor, ich fahre hier seit fast 20 Jahren nach Linz, gab es nur bei Unfällen Staus, jedoch nicht nur wegen des dämlichen Tempolimits. Die A7 hat zweispurig einfach zu wenig Durchsatz, um dort mit 60 oder 80 dahinzukriechen, bis zum Bindermichl müssen 100 km/h möglich sein. Von der Unfallgefahr im Stau beim Knoten A7/A1 red ich noch gar nicht.
Weg mit der unseligen Rettungsgasse - ja zum Pannenstreifen als Rettungsgasse!
Die Rettungsgasse in der dzt. Form ist verkehrstechnisch sowieso das Dümmste, was je einem Verkehrsplaner hat einfallen können. Wenn, dann müssten alle (!) Fahrzeuge nach links ausweichen, dann bleibt rechts genug Platz für Einsatzfahrzeuge und ggf. auch noch ein Pannenstreifen, dh. fast 2 vollwertige Spuren.
So wie das jetzt abläuft, ist es der größte Pfusch. Vor allem auf 3-spurigen Autobahnen klappt die Rettungsgasse eigentlich nie.