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"Das wäre für uns ein Horrorszenario"

Von Verena Gabriel, 15. November 2023, 20:45 Uhr
"Das wäre für uns ein Horrorszenario"
Ab 2025 gibt es ein Pfandsystem. Bild: colourbox.com

LINZ. Pfand, Biomüll, Textil: Heimische Abfallwirtschaft bereitet sich auf große Herausforderungen vor.

Müll ist wertvoll. Seine Entsorgung und Verwertung ist ein Geschäft, das immer mehr Hersteller auf den Plan ruft. Für den Landesabfallverband (LAV) ist das ein besorgniserregender Trend. "Die Abfallwirtschaft entwickelt sich in Richtung Kreislaufwirtschaft", sagt Geschäftsführer Thomas Anderer. Er befürchtet, dass etwa Modeketten oder Elektronikgeschäfte ihr eigenes Rücknahmesystem etablieren. Dieses "Horrorszenario" würde zu einer geringeren Auslastung der Altstoffsammelzentren (ASZ) führen und in weiterer Folge zu höheren Gebühren für die Konsumenten.

Fest steht: Mit der Einführung des Pfandsystems für PET- und Metallverpackungen im Jahr 2025 werden große Mengen wegfallen. Dann landen etwa leere Plastikflaschen oder Dosen nicht mehr im Müll, sondern in den Rückgabeautomaten der Supermärkte. Der Landesabfallverband versucht, ebenfalls Möglichkeiten zur Pfandrückgabe zu schaffen. Das Problem: "Wir bekommen im Vergleich zum Handel keine Förderung für das Aufstellen der Automaten", sagt der Geschäftsführer des Tochterunternehmens LAVU, Christian Ehrengruber. Der Wegfall der PET-Abfälle bedeutet für die kommunale Abfallwirtschaft einen Verlust von 250.000 Euro. Eine große Herausforderung sei auch der EU-Vorschlag, wonach Lebensmittelabfälle bis 2030 um 30 Prozent verringert werden sollen – "eine gewaltige Menge". Zusätzlich sei das Recycling von Kunststoffen und Textilien – damit sind nicht nur Altkleider gemeint – mit hohem Aufwand verbunden.

Was die Verwertungsquote betrifft, ist Oberösterreich aber gut aufgestellt. 177 ASZ gibt es im Land. Dort werden die Abfälle in 80 verschiedene Arten getrennt, 90 Prozent davon werden recycelt. "Unser Ziel ist, noch mehr Wertstoffe zu sammeln. Es darf nicht sein, dass die Gewinne privatisiert werden", sagt der LAV-Vorsitzende Roland Wohlmuth. 

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Autorin
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10  Kommentare
10  Kommentare
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DeaLi86 (1.745 Kommentare)
am 18.11.2023 21:14

Bei den Klamotten schaut es leider nicht rosig aus.
Da landet wirklich viel in Afrika auf Müllhaĺden, wurde ja auch noch nix richtig Tolles erfunden, sowie für Plastikbehälter.

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il-capone (10.403 Kommentare)
am 16.11.2023 19:42

> Dann landen etwa leere Plastikflaschen oder Dosen nicht mehr im Müll, sondern in den Rückgabeautomaten der Supermärkte. ... <

- - - -

Bei derart verschwindend geringem Pfand werden immer noch genügend Leerbehälter in der Öfffentlichkeit landen. Die Umsatzkönige drücken sich einfach vor effektiv hohen Pfandgebühren. Und da kann man noch jede Menge andere Genussmittelbehälter, auch Kleidung usw dazu zählen.
Die Ketten wollen einfach mit Müllvermeidung möglichst nix zu tun haben. Ausser es springt für sie wieder genug Körberlgeld heraus.

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ersterkarli (4.672 Kommentare)
am 16.11.2023 08:22

Ein Rückschritt ist die Umstellung das Wertstoffsammelsystem am Land. So werden alle Sammelstellen für Papier und Kunststoff (für was noch wird sich zeigen) geschlossen und der Bürger sammelt dafür zu Hause. Dafür gibst eine 240 ltr Tonne für Papier und Säcke für Plastik. Abholungsintervall 8 uns 6 Wochen. Wohin mit den Zwischenlage zu Hause? Wer hat Platz?
Das Ziel wäre ja, dass der Bürger mit seinem Privatfahrzeug zu den ASZ fährt und dort unter Aufsicht trennt. Dazu bräuchte es zu Hause dann je Wertstoffart 4 Behälter für das schöne Zwischenlager.
Es wird dabei auch der Transport von den Sammelstellen ganz einfach auf die Bürger ausgelagert. Hunderte Privatfahrten ersetzen 1 Fahrt mit dem Müllauto. Bravo! Es das richtige Zeichen in der Zeit der Klimakrise und Leben ohne PKW wird halt nicht leicht.
Ich hoffe ja doch, dass das Land OÖ nicht auch Buslinien einstellt und die Leute sollen halt wieder selbst fahren. Nach dieser Vorgehensweise wäre das aber zu erwarten.

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ersterkarli (4.672 Kommentare)
am 16.11.2023 08:27

Es ist auch nett anzuschauen wenn am Abholtag für den gelben Sack starker Wind geht wie schön sich der Inhalt dann in der Gegend verteilt und halte keiner Wiederverwertung zugeführt wird.
Das LandOÖ lagert einfach ihre Pflichten bez Entsorgung (für die wir aber zahlen) auf die Bürger aus.
Es ist einfach ein Rückschritt!
Kann sein, dass es fürs Land budgetschonend ist, aber für die Bewohner um ein Vielfaches teurer.
Es wird halt zu illegalen Ablagerungen kommen und das wundert mich nun nicht mehr.

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Abraxas (1.597 Kommentare)
am 16.11.2023 07:49

Sehr seltsam; ich hab immer geglaubt, dass es in erster Linie um die Vermeidung von Müll geht, weil dann die Dinge erst gar nicht erzeugt werden müssen (= größter Umwelteffekt). Das was dann noch übrig bleibt bzw. nicht vermeidbar ist, soll gesammelt und rezykliert (= zweitbeste Lösung) werden bevor es einfach deponiert und verbrannt wird. "Müllmaximierung" um des Geschäfts für die Abfallwirtschaft wegen, fände ich doch eher befremdlich.

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fai1 (6.022 Kommentare)
am 16.11.2023 08:17

Plastik darf und wird in Österreich nicht deponiert.
Plastik wird nicht einfach verbrannt, im Gegenteil - Plastik dient nach der Aufbereitung als wertvoller Ersatzbrennstoff in der Abfallwirtschaft (Klärschlammverwertung), Zementindustrie... Dadurch werden zig- tausende Tonnen Öl und hunderttausende m3 Gas eingespart.
PET Flaschen werden sowieso recycliert.

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Abraxas (1.597 Kommentare)
am 16.11.2023 14:09

"Plastik" ist ein Erdölprodukt, nicht wahr? Wo spart man also Zigtausende Tonnen Erdöl, wenn man das z. B. in Form von Folien als Brennstoff für die Zementproduktion verwendet, oder dem normalen (bereits getrennten) Hausmüll beimengt, um einen höheren Brennwert bei der "thermischen Verwertung" zu erzielen?

Aber Sie haben den Kern meiner Aussage offenbar ignoriert: es sollte doch um Müllvermeidung gehen, oder? Der Kunststoff (egal ob PET Flasche, Verpackungsfolie, Becher aller Art, etc.) sollte erst gar nicht produziert werden, damit er in weiterer Folge auch nicht als zu behandelnder Müll (z. B. Recycling, thermische Verwertung, was auch immer) anfallen kann. Das wäre doch das Ziel, oder nicht?

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fai1 (6.022 Kommentare)
am 16.11.2023 18:02

Doch, doch - ich habe sie schon verstanden. Nur werden wir das Thema Plastik nicht von heute auf morgen auf Null stellen können.
Ich wollte ihre Aussage "dass Plastik einfach verbrannt oder deponiert wird" relativieren.

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fai1 (6.022 Kommentare)
am 15.11.2023 21:16

Logo - die Ketten werden natürlich versuchen, diese wertvollen Rohstoffe selbst zu vermarkten.
Ebenso wird es einen noch dramtischeren Rückgang von PET Flaschen und Kunststoffverpackungen im gelben Sack/gelbe Tonne geben.

Bin gespannt ob dann das "Bernegger Projekt" im Ennshafen noch aufgeht.

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DeaLi86 (1.745 Kommentare)
am 18.11.2023 21:10

Ich glaube, sie sind hier der einzige Poster der sich auskennt und über die Recyclinganlage im Ennshafen bescheid weiß.
Alle anderen posten nur Müll, mit Plastik wird irgendwo deponiert,....

Alles was nicht auf Feldern, etc. landet, sondern in der gelben Tonne/Sack wird recycelt.

https://www.ara.at/muelltrennung-recycling

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