Amtsanmaßung: Urteil gegen Journalisten bestätigt
LINZ. Das Urteil gegen einen Journalisten einer österreichischen Tageszeitung, der wegen Amtsanmaßung zu einer Geldstrafe von 1.440 Euro verurteilt worden war, ist vom Landesgericht Linz bestätigt worden.
Es ist somit rechtskräftig. Der Redakteur hatte sich gegenüber dem Sohn eines Mordopfers als "leitender Ermittler" der Polizei ausgegeben, um an Informationen zu gelangen. Der Journalist bestritt den Vorwurf stets. Nachdem er im Herbst des Vorjahres vom Bezirksgericht Linz zu einer Geldstrafe verurteilt worden war, ging er in Berufung. Das Landesgericht wies diese aber zurück, wie es auf APA-Anfrage mitteilte. Die Entscheidung fiel bereits Ende April.
Der Prozess stand im Zusammenhang mit einem Mordfall am 19. Februar 2018 im Innviertel. Ein mittlerweile rechtskräftig in eine Anstalt eingewiesener Mann hatte seine Mutter getötet. Daraufhin hat der Journalist den in Deutschland lebenden Bruder des Beschuldigten - und Sohn des Opfers - mehrmals angerufen und unter anderem nach Informationen und Fotos gefragt. Der Bruder gab bereitwillig Auskunft, weil er glaubte, mit einem Ermittler zu sprechen, und schickte die Bilder an ein Handy. Als er tags darauf von einem Artikel samt seiner Fotos in der Zeitung erfuhr, in dem er als Interviewpartner zitiert wurde, erstattete er wegen des Täuschungsmanövers Anzeige.
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An Pietätlosigkeit kaum zu über treffen. Trotzdem wundert mich so ein Verhalten nicht.
Viele Leser sind nur dann zufrieden, wenn jedes Unglück bis ins letzte Detail offengelegt wird. Man braucht nur zu schaun, wie sich die Menschen bei Unfällen verhalten. Da gucken und filmen sie wie die Wilden.
Ich bin überzeugt, dass genau diese Sensationsgier so manche Reporter dazu treibt, die Grenzen der "Legalität", zu überschreiten. Je grausamer die Details, desto höher die Auflage.
Wer bei "Heute" arbeitet, sollte nicht irrtümlich als Journalist bezeichnet werden.
Alleswisser.da hast du vollkommen recht.den meistens schreiben die auch,was man denen vorsagt.und recherchieren nicht von selbst.darum wundert mich das ein bisschen,das er den sohn befragt hat.aber er müsste eigentlich schon wissen,das es ans Tageslicht kommt,wenn er so unprofessionel die leute ausfragen will.
Er wollte etwas vom Sohn, zu dem er sonst keinen Zugang hatte. Ältere Bilder zum Beispiel.
Irrtümlich nicht und fälschlicherweise schon gar nicht.
Alleswisser, obiges Posting verdient sich mehrere Plus!
Interessant wäre, was der Presserat hierzu sagt, auch würde es mich interessieren ob diese Person weiter sein Unwesen treiben darf!
Kronen Zeitung und Heute erkennen den Presserat nicht an.
Eigentlich zu billig für dieses grausliche Vorgehen des Kleinformat-Reporters.
Es steht nicht in Relation zum monetären Gewinn des Sensationsblattes - auch dieses müsste in die Zange genommen werden, schließlich hat ein Chefredakteur entschieden, diesen unethisch entstandenen Artikel auch zu veröffentlichen.
Der wird sich rausreden und sagen, er habe damals nicht gewusst, dass der Redakteur kriminelle Methoden angewendet hat.