Von der Suche eines "Spätbekehrten": Mit 57 Jahren zum Priester geweiht
SCHLIERBACH. Pater Markus Zimmermann ist einer von nur zwei Neupriestern in Oberösterreich 2017.
Vers 11, Kapitel 17 des Johannesevangeliums, das "Hohepriesterliche Gebet", ist jene Stelle in der Heiligen Schrift, die Pater Markus Zimmermann immer wieder aufs Neue tief berührt: "Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich gehe zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir." In seiner Bibel mit dem dunkelbraunen Einband und den goldenen Lettern, täglich in Verwendung und immer mit dabei, sind diese "Fürbitten Jesu" mit Rotstift und Lineal säuberlich unterstrichen. "Für mich symbolisiert diese Stelle die Ursehnsucht der Menschen nach Ganzheit", sagt Zimmermann.
Der gebürtige Linzer Werner Zimmermann, Ordensname Markus Maria, ist einer von nur zwei Neupriestern, die 2017 in Oberösterreich geweiht werden (die OÖNachrichten haben berichtet). Priesterweihen finden traditionell um den 29. Juni, dem Hochfest der Apostel Petrus und Paulus, statt. Das Ordensmitglied der Zisterzienser hat seine Weihe am 14. Mai im Stift Schlierbach durch Bischof Manfred Scheuer empfangen.
Die erste Bibel mit 30
Bemerkenswert ist das Alter des "Jungpriesters", der mit seinen 57 Jahren laut Eigendefinition zu den Spätberufenen und -bekehrten zählt. Warum aber entscheidet sich ein Mann, der in jungen Jahren ein Medizinstudium begann und später mehr als zwei Jahrzehnte als Heilmasseur tätig war, dafür, Priester zu werden? In seinem Familien- und Freundeskreis habe es keine praktizierenden Katholiken gegeben, so Zimmermann. Er habe aber stets beobachtet, dass alle Menschen auf der Suche nach irgendetwas gewesen seien. "Der Umkehrpunkt ist immer mit einer Krise identisch", sagt Pater Markus. "Ich war häufig krank. Irgendwann habe ich erkannt, dass in meinem Leben etwas fehlt", so der 57-Jährige. "So ein Gedanke fängt klein an und wird dann größer."
Mit 30 kaufte er seine erste Bibel, die er fasziniert studierte. 2007 entschied er sich für den Eintritt ins Priesterseminar und den Beginn eines Theologiestudiums, im Vorjahr legte er im Stift Schlierbach die ewigen Gelübde ab. Der Wunsch, Menschen zu unterstützen, die Hilfe brauchen, habe ihm erst den Weg zum Amt eines Diakons, dann zur Priesterweihe gewiesen.
Der erste "Auftritt"
Die Entscheidung, den Beruf und die Möglichkeit, eine Familie zu gründen, hinter sich zu lassen, hat Zimmermann sich nicht leicht gemacht und oft im Gebet hinterfragt. "Aber für mich gibt es etwas noch Größeres", so der 57-Jährige.
Am 21. Mai hatte Pater Markus dann "seinen ersten Auftritt vor eigenem Publikum": In Enns/St. Marien hat er mit Gläubigen seine Primiz-Messe gefeiert. Ein klein wenig nervös sei er schon gewesen, gibt er zu. Dass er in derselben Pfarre, in der er 1959 getauft wurde, seine erste Messe zelebrieren durfte, und zwar im Beisein seiner Verwandten, sei ein ganz besonderes Erlebnis gewesen. Der Stelle als Kaplan, die er ab September in den Pfarren Inzersdorf und Kirchdorf antreten wird, fiebert Pater Markus sichtlich entgegen.
Die Zahl der Priesterweihen ist heuer auf einem Tiefstand angelangt. Auf die Zukunft der Kirche angesprochen, gibt der Ordensmann sich dennoch zuversichtlich. Einen Mangel an Kandidaten fürchtet er nicht: "Aber es kann sein, dass die Formen andere werden."
Priester: Zahl und Alter
- In Oberösterreich gibt es aktuell 627 Priester: 368 von ihnen sind sogenannte Weltpriester, 259 gehören einem Orden an („Ordenspriester“).
- Der Altersschnitt der Geistlichen ist hoch: Nur 30 Priester sind jünger als 40. 110 Priester sind über 60, 157 sind zwischen 70 und 79 Jahre alt. 119 Priester haben die Altersgrenze von 80 überschritten, sieben Priester sind älter als 90.
- Heute (10 Uhr) feiert Bischof Manfred Scheuer im Alten Dom in Linz einen Gottesdienst mit Priestern, die ein rundes Weihe-Jubiläum haben.
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......soll nicht in erster Linie jeder auf seine Seele hören! Aber oft geht es nur ums richtige zuhören, das auch viele können.
Es wird aber nicht leichter werden für die letzte Stunde einen Seelsorger zu finden.
Es gibt Theologen, die wegen des Zölibates aufgehört haben Priester zu sein. Wenn all diese Männer wieder Priester sein könnten wäre vorerst das Problem, zu wenig Priester zu haben, weg. In weiterer Folge sollen Männer und Frauen Priester und Priesterinnen werden können.
Ist doch die Kirche so offen, dass auch Gleichgeschlechtliche toleriert und den Ehepaaren gleichgestellt werden.
Die Beziehung zwischen Mann und Frau ist das natürlichste der Welt. Warum sich die Kirche weiterhin dagegen sträubt ist mir ein Rätsel. Last sie in Beziehung leben, lasst Frauen für dieses Amt zu und alle Pfarren haben wieder eigene Priester.
Das ist einfach erklärt.
Auszug aus Wikipedia:
Im Jahre 1022 ordnete Papst Benedikt VIII. auf der Synode von Pavia gemeinsam mit Kaiser Heinrich II. an, dass Geistliche künftig nicht mehr heiraten durften. Verstöße gegen den Zölibat wurden mit Kirchenstrafen belegt, und bereits verheirateten Geistlichen sollten Amt und Besitz entzogen werden. ... Von Bedeutung war in diesem Prozess aber auch die Tatsache, dass bei verheirateten Klerikern Kirchenbesitz an deren Kinder vererbt worden wäre.
Tja. Wenn Besitz und die Anhäufung von Reichtum über das geschriebene Wort gestellt wird...
Priester einguter Beamte Job unkündbar super aber frauen darf er nur versteckt und heimlich beglücken
Minus, setzen.
dasgewohnte Priesterbild ist vorbei: Mann, akademisch gebildet, lebenslang ehelos, ein Leben lang.
viele andere sind berufen und werden nicht gesehen: junge frauen, Pfarrer im Nebenberuf, PfarrerInnen auf Zeit.verheiratet,geschieden,wiederverheiratet, Schwule, Lesben etc.
es gibt genug Seelsorger, aber zuwenig Priester im herkömmlichen Sinn.