Tsunami-Katastrophe: Oberösterreicherin hilft in Indonesien

„Langsam werden die Lebensmittel und vor allem das Trinkwasser knapp. Und auch die Leichensäcke für die vielen Toten, die geborgen werden“, sagt Miriam Ebner. Die Caritas-Katastrophenhelferin befindet sich seit Dienstag auf der indonesischen Insel Sulawesi, die vergangene Woche von einer Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe getroffen wurde. Von mehr als 1400 Toten ist mittlerweile die Rede. 

Derzeit befindet sich Ebner, die aus Pichling bei Linz stammt, in der Stadt Makassar. Nach Palu, wo das Epizentrum des Bebens lag und die Situation besonders schlimm ist, dürfen derzeit nur nationale Einsatzkräfte. Ebner hofft, bald selbst dorthin reisen zu können, um zu helfen: „Das indonesische Caritas-Team berichtet von verheerenden Umständen“, sagt die 33-Jährige. „Etwa 200.000 Menschen sind dort auf humanitäre Hilfe angewiesen, rund 60.000 befinden sich in den Evakuierungszentren.“ Straßen und Häuser seien zerstört, die Stromversorgung und das Telefonnetz funktionieren nicht. Viele Überlebende würden versuchen, das Katastrophengebiet per Flugzeug zu verlassen: „Aber die Regierung lässt Schwerverletzte zuerst ausfliegen.“ 

Bis sie selbst nach Palu reisen kann, unterstützt Ebner ihre indonesischen Kollegen von Makassar aus und nützt die Zeit, sich mit anderen Organisationen abzustimmen: „Damit kein Ort vergessen wird“, sagt die erfahrene Helferin, die etwa im Vorjahr bei der Hungerkatastrophe in Kenia im Einsatz war, ebenso wie 2016 in Haiti, nachdem Hurrikan Matthew die Insel verwüstet hatte. 

Ein bis zwei Wochen, bei Bedarf auch länger, erwartet die Wahlwienerin, in Indonesien zu bleiben. Die Zeit drängt, denn Ende Oktober beginnt dort die Regenzeit. Dann steigt die Gefahr, dass sich Krankheiten ausbreiten und die Situation weiter verschlimmern.