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Serie 1918: "Schon wieder sechs Todesopfer in Pettenbach"

Von Markus Staudinger, 06. November 2018, 00:04 Uhr
"Pettenbach: Schon wieder sechs Todesopfer"
Auch der Maler Egon Schiele erlag der "Spanischen Grippe". Bild: OTS

Die Spanische Grippe grassiert in Oberösterreich, alle Schulen im Land sind geschlossen.

Es ist ein wiederkehrender Appell, der Anfang November 1918 in den Zeitungen auftaucht und Eltern zur "strengsten Pflicht" ermahnt: Sie mögen doch "Kinder unter 15 Jahren nicht außer Haus lassen".

Tatsächlich treiben sich mehr Kinder als sonst auf den Straßen herum. Das hat seinen Grund. Seit 8. Oktober findet an den Schulen der Landeshauptstadt kein Unterricht mehr statt. Die Ursache dafür liegt nicht in den Kriegswirren. Es ist die Ansteckungsgefahr durch die Herbstwelle der Spanischen Grippe, die diese Unterrichtspause erzwingt.

Die Infektionskrankheit (Grippevirus A/H1N1), die in den Jahren 1918/19 europaweit zwei Millionen und weltweit zwischen 25 und 50 Millionen Menschen das Leben kostet, wütet auch hierzulande. In Österreich rafft die Krankheit Ende Oktober unter anderem den Maler Egon Schiele dahin.

Jüngster und ältester Sohn tot

Auch aus ganz Oberösterreich werden Todesfälle gemeldet: ob Traunkirchen, Pettenbach ("schon wieder sechs Todesopfer"), Grünburg, Mondsee oder Pötting, wo in einer Familie der älteste Sohn Rudolf und der jüngste Ignaz gleichzeitig zu Grabe getragen werden. In jeder Gemeinde sind Todesopfer zu beklagen.

Auffallend oft handelt es sich um junge Erwachsene. Statistiker werden später feststellen, dass rund die Hälfte aller Todesfälle 15- bis 40-Jährige betrifft.

Die Erkrankten werden von schweren Fieberschüben geplagt. Häufig kommt eine zweite Infektion hinzu, die zu lebensgefährlichen Lungen- oder Rippenfellentzündungen führt. "Purple Death" nennen die Amerikaner die Krankheit auch, weil bei den Verstorbenen die Haut oft eine blau-schwarze Verfärbung zeigt, die vom Mangel an Sauerstoff rührt. Wo die Krankheit ihren Ursprung hatte, ist ungeklärt. Erstmals dokumentiert wurde sie zu Jahresbeginn 1918 in Kansas. Dass sie den Zusatz "spanisch" bekam, liegt wohl nur daran, dass dort schon über die Frühjahrswelle der Pandemie offen berichtet wurde, während in anderen Ländern Kriegszensur herrschte.

In Oberösterreich haben ab 20. Oktober fast alle Schulen geschlossen. Nun, im November, hofft man, dass sich die Herbstwelle langsam abschwächt. Die Zahl der Sterbefälle bleibt zwar hoch, doch die Neuerkrankungen gehen zurück, notiert die Tages-Post, die Vorgängerzeitung der OÖNachrichten: "Auch auf dem flachen Land scheint die Grippe-Epidemie allmählich abzuflauen. Ziemlich heftig grassiert sie noch im Mühlviertel". An den Linzer Schulen soll der Unterricht am 8. ("Volks- und Bürgerschulen") bzw. 11. November ("Mittelschulen") wieder aufgenommen werden.

Ende November gilt die Herbstwelle in Oberösterreich als überwunden. Ganz überstanden ist die Pandemie dennoch nicht. Sie wird in den ersten Monaten 1919 noch einmal aufflammen, dabei allerdings weniger Tote fordern als im Herbst.

 

6. November 1918

Das Landwehr-Infanterieregiment „Linz 2“, das bis zum Waffenstillstand an der italienischen Front im Einsatz war, erreicht beim Rückzug Villach. Der Bürgermeister bittet die Truppen, einige Tage zu bleiben, um in der Stadt Ordnung zu gewährleisten. Am 10. November erfolgt der Bahntransport nach Linz +++ Die steirische Landesversammlung beschließt einstimmig den Beitritt zu Deutschösterreich.

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8  Kommentare
8  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
oberndorfertassilo (7 Kommentare)
am 06.11.2018 10:27

Aber hallooo: Ich dachte, die OÖN sind eine Qualitätszeitung??????
Was soll diese immens irreführende Überschrift?????

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 06.11.2018 08:28

Schlechte Nachrichten als Blickfang. Wer spielt jetzt die Henne in dem Stück, und wer das Ei?

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haanse (57 Kommentare)
am 06.11.2018 08:18

Bitte stellt diese Methode der "Berichterstattung" ab. Schreibt wenigstens vollständige Überschriften, die auf den Inhalt des Artikel hinweisen. Habt ihr das als Redakteure nicht gelernt?

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pesendorf (63 Kommentare)
am 06.11.2018 07:55

Was denkt Ihr Euch eigentlich bei so einem "Artikel"? ( Bauernfängerei ist schon mal ein guter Ansatz)

Und dann noch die tägliche Werbung für die Energetiker.

Ihr macht es einem nicht leicht, OÖN Leser zu bleiben

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LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 06.11.2018 07:50

Das ist die Pressefreiheit, die von Lesern nicht als Freiheit, sondern als vera... empfunden wird.

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lesemaus (1.706 Kommentare)
am 06.11.2018 07:13

Niveaulos diese Überschrift.Darum lesen wir die Presse.

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riffraff (189 Kommentare)
am 06.11.2018 07:47

JA. Bauernfängerei!

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fanfarikuss (14.172 Kommentare)
am 06.11.2018 07:00

Tolle Überschrift, super Aufhänger!
Only bad news are good news, und dafür kann man ruhig mal titulieren,
als wäre das aktuell.
1918 - Pettenbach ...
Das wäre ja nicht sensationell genug.

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