Schulanfänger am Schulweg besonders gefährdet: "Ferien für Training nützen"
LINZ/ENGERWITZDORF. In Oberösterreich gab es im Vorjahr im Länder-Vergleich die meisten Schulweg-Unfälle.
Alessa und Fabio sind schon gut vorbereitet: Die sechsjährige Schulanfängerin und ihr Bruder (acht) sind bereits mehrmals ihren zehnminütigen Fußweg zur Schule in Engerwitzdorf (Bezirk Urfahr-Umgebung) abgegangen. Sie wissen, welche Gefahren lauern und wie sie ihnen am besten begegnen können.
Dieses Training ist gerade jetzt, in den letzten Ferientagen vor dem Schulbeginn, besonders wichtig. Denn sieben von zehn Kindern, die auf dem Schulweg verunglücken, sind laut dem Autofahrerclub ÖATMC sechs oder sieben Jahre alt. In Oberösterreich ist die Unfallgefahr auf dem Schulweg noch dazu besonders groß: 2017 passierten hierzulande 96 Schulweg-Unfälle. Damit führt Oberösterreich den Bundesländer-Vergleich knapp vor Niederösterreich (94) und der Steiermark (78) an.
Smartphone als Gefahr
"Wir appellieren daher an die Eltern, die letzten Ferientage zu nützen, um den Schulweg zu trainieren", sagt Josef Thurnhofer, Landesdirektor des ÖAMTC. Aber auch bei allen anderen Verkehrsteilnehmern sei ab Montag erhöhte Vorsicht geboten: "Es gibt mit dem Schulbeginn wieder mehr Verkehr auf den Straßen und viele, die noch keine oder wenig Routine haben."
Beim Training des Schulweges sei vor allem die kindliche Perspektive zu beachten, sagt Marion Seidenberger, Verkehrspsychologin beim ÖAMTC: "Eltern sollten sich bewusst auf Augenhöhe des Kindes begeben, um die Welt aus ihrer Sicht zu sehen." Außerdem haben vor allem jüngere Kinder noch nicht die Fähigkeit, zu antizipieren, wie sich eine Situation entwickeln wird: "Sie können noch nicht einschätzen, wann es im Verkehr gefährlich wird", sagt Seidenberger. Der Schulweg soll drei bis vier Mal abgegangen werden, dabei ist es sinnvoll, drei bis vier wichtige Aspekte herauszugreifen: "Aber nicht zu viele Themen ansprechen, sonst werden Kinder verwirrt."
Besonders gefährlich ist es, wenn Kinder oder Erwachsene durch das Smartphone abgelenkt sind. "Hier ist das Vorbild der Eltern besonders wichtig", sagt Thurnhofer. "Das Smartphone hat im Straßenverkehr nichts verloren, weder bei Erwachsenen, noch bei Kindern." (hes)
Sicherer Schulweg
Diese Ratschläge sollten beim Training des Schulweges beachtet werden.
Vorbild: „Am meisten lernen die Kinder durch Vorbilder“, sagt Psychologin Marion Seidenberger. Daher sollten sich alle Erwachsenen entsprechend verhalten: „Eine rote Ampel heißt für Fußgeher immer Stopp, egal ob ein Auto kommt oder nicht.“
Die Perspektive des Kindes einnehmen: So können die Gefahren aus der Sicht des Kindes besser eingeschätzt werden.
Sichtbarkeit: Besonders in der dunklen Jahreszeit sind helle Kleidung und Reflektoren, etwa am Arm oder an der Schultasche, wichtig.
Den Schulweg drei bis vier Mal abgehen und einige wichtige Aspekte hervorheben. „Dann sollte man dem Kind die Führungsrolle überlassen und überprüfen, was es sich gemerkt hat“, sagt Seidenberger. Außerdem sollten verschiedene Situationen eingeübt werden: Was mache ich, wenn ein Auto die Sicht verstellt? Was ändert sich bei Regen, Nebel?
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Und dann müssen auch noch Zebrastreifen entfernt werden weil diese nicht dem Gesetz entsprechen. Siehe Gemeinde Obernberg. Macht den Schulweg wahrscheinlich auch nicht sicherer.