Schimmelpilze bedrohten kostbare Bücher in Universitäts-Bibliothek
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LINZ. Die Bibliothek der Katholischen Privatuniversität (KTU) entging im Vorjahr nur knapp einer Katastrophe. Wie erst jetzt bekannt wurde, befielen aggressive Schimmelpilze wertvolle Schriften. 10.000 Bände mussten aufwändig saniert werden. Der Schaden: mehr als 100.000 Euro.
„Das war ein ordentlicher Schock. Für eine geisteswissenschaftliche Universität sind Bücher das Kostbarste überhaupt“, sagt Michael Rosenberger, damals Rektor der KTU.
Entdeckt wurde der Schaden zu Jahresbeginn 2009. Die Einbände vieler Bücher haben plötzlich zu schimmeln begonnen. Betroffen waren vorwiegend Bände um das Jahr 1800: „Alte Predigtsammlungen und moraltheologische Schriften“, sagt der Leiter der Universitätsbibliothek, Ingo Glückler. Er erkannte auch als Erster die akute Bedrohung: „Wenn Schimmel in Bibliotheken eindringt, muss man sehr rasch handeln, sonst ist der Schaden nicht mehr in den Griff zu bekommen.“
Die Universität beauftragte ein Grazer Institut mit einem Gutachten. „Wir mussten zuerst warten, biss die genaue Pilzart feststand. Erst dann konnten wir mit der Sanierung beginnen“, sagt Rosenberger. Daraufhin wurde ein spezielles Präparat hergestellt, mit dem jeder einzelne Band besprüht wurde. Rosenberger: „Bei 10.000 Büchern kann man sich vorstellen, wie lange so etwas dauert.“ Die Rettungsaktion nahm mehr als zwei Monate in Anspruch. 15 Theologiestudenten standen im Einsatz. Geschützt mit speziellen Masken, besprühten sie jeden einzelnen Band. Anschließend wurden die mit einer chemischen Lösung präparierten Schriften getrocknet. Mit dem Einbau einer neuen Klimaanlage ist nun auch gewährleistet, dass ein ähnlicher Schaden nicht mehr auftreten kann. Die Finanzierung stellten die Diözese und das Land sicher. Mehr als 100.000 Euro mussten investiert werden.
Die kostbarsten Schriften der Bibliothek waren nicht gefährdet. „Unsere Luther-Bibel aus 1543 und eine 1200 Jahre alte Predigtsammlung sind in einem Tresorraum verwahrt“, sagt Glückler.
Die Ursache des Schimmelbefalls wurde nie restlos geklärt. Lückler führt das Eindringen der Pilzsporen auf den feuchten und zugleich warmen Sommer 2008 zurück. Verbunden mit einer alten Klimatechnik habe sich der Schaden rasch ausbreiten können. Die KTU verfügt über 400.000 Bücher. Sie ist die drittgrößte theologische Bücherei im Land.
schriften -- irgendwie paßt das Bild!
Gute Bemerkung...