Lukas Schmid - Ansprechpartner für Opfer und Täter
Bewährungshilfeverein: Neustart in Oberösterreich, seit 7. Jänner unter neuer Führung.
Ob Tauchen im Attersee oder Fliegenfischen: „Das Wasser ist mein Element“, sagt Lukas Schmid. Im Landesschwimmverband ist er als Schwimmtrainer tätig. Jetzt hilft er Menschen auch im übertragenen Sinn, damit sie sich „über Wasser halten“ können: Am 7. Jänner hat der 29-jährige Linzer die Nachfolge von Andreas Kohlberger als Leiter des Bewährungshilfevereins „Neustart“ in Oberösterreich angetreten. Kohlberger wechselt in die Geschäftsführung.
Nach der Matura am Europagymnasium Auhof absolvierte Schmid an der FH Linz das Studium der Sozialarbeit. Geweckt wurde sein Interesse während des Zivildienstes: „Da wurde mir klar, dass mich das Schicksal von Menschen, die es im Leben nicht so gut getroffen haben, besonders berührt.“ Das Augenmerk richtete er auf die rechtlichen Aspekte der Sozialarbeit. 2008 übernahm er eine leitende Funktion im Verein „VertretungsNetz“, dem er bis 2012 als Bereichsleiter für Sachwalterschaft zur Verfügung stand. Heuer im Frühjahr wird er das berufsbegleitende Jus-Studium an der JKU abschließen.
Auf die Stellenausschreibung von „Neustart“ sei er zufällig gestoßen: „Da hab’ ich gedacht, die suchen mich.“ Denn die Voraussetzungen an den Bewerber waren genau auf ihn zugeschnitten – auf einen Experten „an der Schnittstelle zwischen Sozialarbeit und Recht“.
Seit 7. Jänner leitet er den Verein Neustart OÖ., dem 100 hauptamtliche und 200 ehrenamtliche Mitarbeiter angehören. Vorerst ist er auf fünf Jahre bestellt. Die Qualitätssicherung der Sozialarbeit auszubauen, Tätern Hilfe bei der Resozialisierung zu leisten, sie zum Gericht zu begleiten, das steht ganz oben auf seiner Prioritätenliste.
Genauso wichtig ist Schmid aber die Unterstützung der Opfer, das Finden des „Tatausgleichs“, die Wiedergutmachung. Die Kooperation mit der Justiz solle weiter „gut funktionieren“, die Leistungen von Neustart gelte es „noch besser sichtbar zu machen“. Voll Elan wird er an diese Aufgaben herangehen. Nicht bloß von Amts wegen, sondern „weil mir die Arbeit mit Menschen viel Freude macht“.
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