Landesausstellung beginnt in 28 Tagen
bezirk braunau. Im ehemaligen Kloster Ranshofen wird noch an der Außenanlage gearbeitet, im Schloss Mattighofen ist soweit alles startklar: In einem Monat wird die grenzüberschreitende Landesausstellung mit dem Titel „verbündet – verfeindet – ...
bezirk braunau. Im ehemaligen Kloster Ranshofen wird noch an der Außenanlage gearbeitet, im Schloss Mattighofen ist soweit alles startklar: In einem Monat wird die grenzüberschreitende Landesausstellung mit dem Titel „verbündet – verfeindet – verschwägert. Bayern und Österreich“ im Innviertel eröffnet. Wobei der Begriff Ausstellung eine abgeflachte Bezeichnung für das Schauspiel mit den österreichischen Habsburgern und bayerischen Wittelsbachern ist. „Wir wollen nicht ausstellen, sondern wir inszenieren“, sagte Landeshauptmann Josef Pühringer bei der gestrigen Besichtigungstour. Regie über 133 Jahre spannende und konträre Geschichte von Bayern und Österreich führt in den Ausstellungsorten Braunau und Mattighofen Elisabeth Vavra von der Akademie der Wissenschaft. Um die Geschichte lebendig darzustellen, zieht sie alle Register der Präsentation. Vavra ist bekannt für ihr dramaturgisches Geschick. „Wir werden ein Mixtum aus allen Vermittlungsschienen machen und uns trotzdem bemühen, Wissenschaftlichkeit zu vermitteln“, sagt die Ausstellungsorganisatorin. Mit kriegerischen Darstellungen, wo der Gestank von Blut und Schwefel durchkommt, und mit kostbaren Exponaten, etwa der Kaisermonstranz Karls VI., soll das auf der insgesamt 3000 Quadratmeter großen Bühne gelingen.
Wolfgang Jahn vom Haus der Bayerischen Geschichte ist das bayerische Pendant zu Vavra und betreut die Ausstellung in der weltlängsten Burg, Burghausen. In Burghausen wir die Zeit vom 8. bis 14. Jahrhundert dokumentiert, die Ausstellungen in Mattighofen und Ranshofen geben einen Überblick über die Geschichte von 1683 bis 1816.
Wertschöpfung für Region
Die Landesausstellung sei mit der wechselvollen Geschichte zwischen Bayern und Österreich nicht nur thematisch interessant, auch die Ausstellungsgebäude selbst, das Schloss Mattighofen und das ehemalige Kloster Ranshofen, sind historisch wertvoll. „Die Gründung der Vorgängerbauten des Klosters und des Schlosses geht zeitlich bereits auf das 8. Jahrhundert nach Christus zurück und hängt damit wesentlich mit der Besiedelung und Urbarmachung der Region durch die Bajuwaren zusammen“, sagt Pühringer. Die beiden Bauten wurden für die Landesausstellung insgesamt um knapp 14 Millionen Euro aufwendig saniert. Weitere 4,5 Millionen Euro werden für den Betrieb der Landesausstellung kalkuliert. Pühringer rechnet mit einer Wertschöpfung zwischen 90 und 100 Millionen Euro. Außerdem gewinne die Region dauerhaft an Bedeutung und Bekanntheit.
200.000 Besucher werden in der Zeit von 27. April bis 4. November erwartet. In dieser Zeit finden ergänzende Ausstellungen in der Herzogsburg in Braunau sowie die Hohe Jagd in Mattighofen statt. Zudem wird ein umfassendes Rahmenprogramm geboten.
Schritte zur Eröffnung
22. April: Fertigstellung der gesamten Landesausstellung in den Räumen des Klosters Ranshofen und des Schlosses Mattighofen
25. April: Eröffnung in Burghausen, Wacker-Halle (15.30 Uhr)
26. April: Eröffnung im Kloster Ranshofen (14 Uhr)
28. April: Eröffnung im Schloss Mattighofen (10 Uhr)