Gerüchte um den vermissten Schlosser erschweren Polizeiarbeit
KOPFING. Die Familie des vermissten Schlossers Manfred Hofer (38) lebt seit 19 Tagen nicht nur mit der Ungewissheit über den Verbleib des zweifachen Vaters. Sie ist auch mit Gerüchten konfrontiert, die nicht verstummen und „keinerlei Grundlage haben“.
„Es sind die absurdesten Vermutungen, die gestreut werden, und sogar die Ehefrau wird dabei in den Schmutz gezogen“, sagt Sicherheitsdirektor Alois Lißl. Die Kriminalisten sind dennoch jedem Hinweis nachgegangen: „Wir haben alles hieb- und stichfest überprüft. Das ist eine grundsolide Familie. Warum so viel geredet wird, kann ich nicht erklären.“
Das mysteriöse Verschwinden des 38-Jährigen am 5. August ließ Raum für Spekulationen. Der Kopfinger ging am frühen Morgen in seine Werkstatt, um zu arbeiten. Wenig später fand seine Frau aber lediglich eine größere Blutspur, die inzwischen mittels DNA-Abgleich dem Schlosser zugeordnet werden konnte.
Unzählige Helfer suchten nach dem Mann, unter anderem in einem nahe gelegenen Teich. Bisher aber ohne Erfolg. „Wir haben sowohl das Privatleben als auch sein Berufsfeld genauestens durchleuchtet, es gibt keinerlei Hinweis auf Ungereimtheiten oder warum er verschwunden sein könnte“, sagt Lißl.
Die Gerüchte erschweren den Ermittlern zudem ihre Arbeit: „Natürlich gehen wir jeder möglichen Spur nach. Doch bisher hatte keiner der Hinweise Hand und Fuß, wir laufen ins Leere und verlieren Zeit“, sagt ein Beamter.
Doch nicht nur im Falle des vermissten Schlossers wird „spekuliert“, auch rund um den vermissten Ex-Radprofi Johann Traxler gibt es „Geschichten“, die sein Verschwinden am 11. August während einer Radtour im Bereich Bad Aussee erklären sollen. „Die Menschen, die Gerüchte streuen, bedenken nicht, dass damit Angehörige und Freunde massiv verletzen könnten“, sagen Ermittler. „Wir können uns nur an Fakten orientieren.“ (mpk)