Altenfelden: Verdächtigte Rechtsextreme haben Alibi
ALTENFELDEN/LINZ. Erste Befragungen brachten keine Hinweise auf den Täter – Verfassungsschutz ermittelt jetzt auch in diversen Gaststätten.
Noch keine heiße Spur gibt es zum Brandstifter von Altenfelden (Bez. Rohrbach). Zahlreiche Hinweise sind mittlerweile bei dem achtköpfigen Ermittlerteam eingelangt, dem auch das Landesamt für Verfassungsschutz angehört.
Dessen Leiter Michael Tischlinger bestätigte gestern im OÖN-Gespräch die Existenz einer "rechten Szene" im Bezirk Rohrbach. Vor einigen Jahren sei "eine Handvoll Personen" aus dieser Szene wegen Wiederbetätigung angezeigt worden.
Ihnen habe bei den Ermittlungen zuerst das Augenmerk gegolten. "Wir haben in den vergangenen beiden Tagen jeden von ihnen bereits überprüft, jeder konnte aber ein stichhaltiges Alibi vorweisen."
Sich auf Täter aus der "rechten Szene" festzulegen – dazu sei es derzeit noch zu früh, betont der Verfassungsschützer. Er gibt zu bedenken, dass auch in Deutschland viele der mehr als 500 Anschläge auf Asylwerberheime anfangs auf Rechtsextreme zurückgeführt worden seien: "Es hat sich dann meistens herausgestellt, dass die Täter einfach nur Bürger waren, die aus Wut über den anhaltenden Migrantenstrom gehandelt haben, ohne wirklich etwas mit rechtem Gedankengut zu tun zu haben." Das könnte auch auf den Täter von Altenfelden zutreffen.
"Bei den Ermittlungen haben wir derzeit auch diverse Lokale im Visier", so Tischlinger. Dies sei bei Umfeldermittlungen in Brandfällen üblich. "Vielleicht haben sich die Täter vorher im Wirtshaus getroffen und sich gegenseitig zu so einer Tat angestachelt." Hier würden in den kommenden Tagen gezielte Befragungen durchgeführt.
Dass eine bestimmte Lokalität im Raum Altenfelden Treffpunkt der "rechten Szene" sei, wurde offiziell bisher nicht bestätigt.
5000 Euro Ergreiferprämie
"Wir schauen uns auch sämtliche Facebook-Aktivitäten von Leuten an, die wir im Visier haben", sagt Tischlinger. In die weiteren Ermittlungen würde das Umfeld von Personen einbezogen, die bei den örtlichen Polizeistellen einschlägig bekannt seien. Besonders wichtig sind für die Ermittler aber Hinweise aus der Bevölkerung. Wie berichtet, hat das Landeskriminalamt dafür 5000 Euro ausgelobt (Tel. 059133-40-3333).
Wie es dem Täter gelingen konnte, das Holzriegel-Fertigteilhaus in Brand zu stecken, ist nach wie vor unklar. Fest steht, dass das Feuer an zwei Stellen gelegt wurde. Hinweise auf die Verwendung eines Brandbeschleunigers fanden sich nicht. Verwertbare Spuren könnten aber auch vom Löschwasser weggewaschen worden sein, sagte ein Polizeisprecher.
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