Schlachtabfälle könnten 50.000 Tonnen Soja ersetzen
LINZ. Auch 30 Jahre nach Ausbruch der BSE-Krise gelten in Österreich Beschränkungen bei der Fütterung von tierischem Eiweiß.
Die Erzeuger von Futtermitteln kritisieren, dass noch 30 Jahre nach Ausbruch der BSE-Krise (Rinderwahnsinn) übertriebene Beschränkungen für tierisches Eiweiß aus Schlachtabfällen gelten. Allein Österreich könnte sich pro Jahr den Import von rund 50.000 Tonnen Soja aus Amerika sparen, wenn die hochwertigen Produkte aus der Tierkörperverwertung in der Tiermast eingesetzt werden dürften.
Die EU-Kommission denkt seit dem Vorjahr über die Freigabe von Abfällen aus der Schweineschlachtung und von Insekten nach. Das Produkt werde unter strengsten Hygieneauflagen in den Tierkörperverwertungen erzeugt und heißt im Fachjargon PAP; solches aus Schweineabfällen könne in der Geflügelmast, solches aus Geflügel in der Schweinemast eingesetzt werden. Beim Rind solle das Verbot aufrecht bleiben. Das Thema sei bei den Konsumenten jedoch sehr sensibel, heißt es in einem EU-Papier. Weil seit Monaten wieder Funkstille herrscht, wollen manche Futtermittelerzeuger Druck machen. "Wir brauchen dieses tierische Eiweiß", sagt Rupert Bauinger, Geschäftsführer von Fixkraft in Enns. Es sei unverantwortlich, 50.000 Tonnen pflanzliches Eiweiß aus Amerika zu importieren; das bedeute nicht nur eine hohe Umweltbelastung, sondern auch verstärkte Regenwaldrodung.
Wertmäßig handle es sich um unnötige Importe im Wert von rund 15 Millionen Euro im Jahr. Außerdem müssten diesem Futter synthetische Aminosäuren beigemengt werden, während tierisches Eiweiß in hohem Maß natürliche Aminosäuren enthalte. Ethische Bedenken seien unangebracht, weil Schweine und Geflügel sich immer auch von tierischem Eiweiß ernähren, derzeit vor allem jene, die im Freiland gehalten werden.
Strenge Regeln der AMA
Oberösterreichs Landesveterinärdirektor Thomas Hain sagt, dass die Hygieneauflagen einen Futtereinsatz erlaubten, eine EU-Zustimmung jedoch nicht reiche: "In Österreich würden das derzeit die Vorschriften der Agrarmarkt Austria (AMA) verbieten." Weiters dürften Schlachtbetriebe und Tierkörperverwertungen (TKV) nur noch reinsortig arbeiten. Auch religiöse Gründe könnten relevant sein, etwa weil Muslime Schweineabfälle im Geflügelfutter ablehnten. "Das ist eine politische Entscheidung", heißt es dazu aus der Linzer Vivatis AG, die die TKV in Regau, in der Steiermark und im Burgenland betreibt. Es sei aber eine "wünschenswerte Perspektive", weil wegen der Beschränkungen in der EU ein Überangebot bestehe, das großteils nach Asien exportiert werde.
Im Inland werden tierische Proteine derzeit an die Erzeuger von Haustierfutter (Hunde, Katzen) und an die chemische Industrie geliefert sowie als Dünger eingesetzt. Fleisch- und Knochenmehl werden in Wärmekraftwerken, Zementwerken und für die Produktion von Biodiesel eingesetzt. Die Vivatis-TKV-Sparte verarbeitet pro Jahr rund 320.000 Tonnen Schlachtnebenprodukte und beschäftigt rund 240 Mitarbeiter.
6 Prozent: Anstieg der Arbeitslosigkeit in Oberösterreich am höchsten
Ventopay: Neue Beteiligung für Zahlungsdienstleister aus Hagenberg
Energie AG Oberösterreich erweiterte Führung im Erzeugungsbereich
Was das Mühlviertel erfolgreich macht: Tourismus, IT und auch Bier
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Im Fischfutter ist es bereits wieder möglich hochwertiges tierisches Protein aus den Nebenerzeugnissen der Fleischverarbeitung zu füttern
Fisch aus den Weltmeeren hat die 5 Fach höhere erlaubte Grenzswertbelastung an Quecksilber und Blei
Rind- und Schwein aus vorwiegend heimischer Fütterung rund um den Hof ist entsprechend unseren Immissionen ausgesetzt- also gering
Heimischen Luft- und Wassersanierungen dank
Die ganze Giftindustrie ist ans andere Ende der Erde ausgelagert
Genauso wie es im Bericht steht Konsumenten haben von dieser Thematik keine Ahnung, wie das Forum heute so anschaulich beweist.
Verbot tierischer Eiweißquellen im Futter ist absoluter Wahnsinn und eine unglaubliche Verschwendung. Man darf nicht vergessen, dass Tiere (zB Hühner, Schweine) selbst auch tierisches Eiweiß verzehren - als ganz natürliche Nahrungsquelle.
Wunderbar, dann warten wir auf den nächsten Lebensmittelskandal.
Ein paar Gauner werden sich sicher wieder finden die etwas zum Nachteil der Konsumenten drehen.
Wertvolles, tierisches Eiweiß ist "Wahnsinn"
im wahrsten Sinn der Worte!
Warum machen sich die Verantwortlichen nicht
selber ihre Schnitzel daraus?
Schließlich verdaut der Mensch, genau wie
das Schwein, diese "wertvollen" Schlachtabfälle
völlig nebenwirkungsfrei!!!
Ich wünsche guten Appetit!
Ein Grund mehr, sich mit vermehrt Gemüse und
Früchten bei der Nahrungsaufnahme zuzuwenden!