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Weinland Oberösterreich: Ein guter Tropfen, aber das Besondere fehlt

Von Josef Lehner, 03. Dezember 2018, 00:04 Uhr
Weinland Oberösterreich: Ein guter Tropfen, aber das Besondere fehlt
Spätherbstliche Stimmung in einem Weingarten in Leonding: Wein aus der Region sollte mit dem richtigen Konzept bald die Sonne aufgehen. Bild: Weihbold

LINZ. Trotz einiger Erfolge steht der Weinbau am Beginn – Regionsspezifische Stärken nutzen.

Oberösterreich hat auf den ersten Blick lächerliche zwei Promille der österreichischen Rebfläche. Doch das Potenzial wäre riesig: Die Böden passen, das Klima wird immer weinfreundlicher, interessierte Produzenten sind vorhanden, und im Einzugsgebiet könnte eine enorme Kaufkraft abgeschöpft werden. Die Entwicklung scheint jedoch ziemlich unstrukturiert zu sein.

Es gibt zwar einen oö. Weinbauverband, der das zarte Pflänzchen mit Präsident Karl Velechovsky und Geschäftsführer Heimo Strebl an der Spitze rührig gießt. "Das muss schrittweise wachsen. Neue müssen sich positionieren, bestehende Betriebe ihre Erfolge vermarkten", sagt Strebl. Eigentlich fehle aber ein Masterplan, schreibt der Linzer Manager und Weinfan Klaus Hofbauer in seiner Diplomarbeit. Er hat darin den Ist-Stand analysiert und untersucht, wie das Weinland in 20 bis 30 Jahren aussehen sollte bzw. könnte. Er liefert nicht nur eine Analyse, sondern regt als Marketingmann auch an, einen USP (Unique Selling Proposition – Alleinstellungsmerkmal) zu entwickeln.

Rebe mit Marke bevorzugt

Oberösterreich könnte sich positionieren als Spezialist für Rosé- oder Schaumweine. Beim Weißwein empfehle sich, die regionsspezifische Fruchtigkeit und Säure zu nutzen. Wegen des Pilzdruckes, der der Klimazone eigen ist, sollten Piwi-Rebsorten (= pilzwiderstandsfähig) bevorzugt werden – etwa Solaris, Muscaris oder Pinot nova. Persönliche Leidenschaft lockt eher zu klassischen Sorten. Im Donautal drängen sich Veltliner und Riesling vor.

Hofbauer: "Hier sehen die Winzer aufgrund des Namens auch Vorteile in der Vermarktung." Sehr bewährt hat sich bisher Chardonnay. Mit einer Online-Umfrage stellte der Weinexperte fest, dass 68 Prozent der Oberösterreicher schon einmal Wein aus dem Heimatland gekauft haben und dass dies 89 Prozent tun würden, wenn Preis und Qualität passten. Hauptinteresse besteht an leichten, fruchtigen Weißweinen und interessanterweise an tiefen, intensiven Rotweinen.

Tatsächlich habe das Bundesland auch Potenzial für Pinot noir, sagt Hofbauer. Wachstum ist jedoch gesetzlich begrenzt. Pro Jahr darf die Rebfläche nur um ein Prozent ausgeweitet werden. Für Österreich beträgt das Kontingent also 450 Hektar, wobei schlanke sieben im Jahr auf unser Bundesland entfallen. Selbst bei vollem Ausschöpfen hätte Oberösterreich im Jahr 2050 – bleibt die Regel erhalten – noch immer weniger als 300 Hektar, also weniger, als die größten rot-weiß-roten Weinproduzenten allein haben.

Fläche allein sei aber zu wenig, es fehle ob der Enns trotz mancher Könner noch an einem "önologischen Ökosystem aus Wissen, Handwerk, Erfahrung, Austausch". Da sind die Granden aus Niederösterreich und dem Burgenland Jahrzehnte voraus.

82,2 Hektar Wein

45.600 Hektar groß ist die Rebfläche in Österreich (NÖ 62 Prozent). Oberösterreichs Rebfläche: 82,2 Hektar, 47 Winzer.

Die meisten Betriebe werden in Erwerbskombination geführt. In einigen ist Weinbau mit Buschenschank und Ab-Hof-Verkauf dominant.

Leitbetriebe sind Aichinger in Hilkering, Velechovsky in Leonding, Gmeiner in Perg, Költringer in Weilbach. Aufsteiger sind Eschlböck in Hörsching und Kienesberger in Schlüsselberg.

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14  Kommentare
14  Kommentare
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( Kommentare)
am 03.12.2018 10:51

Der größte Weinproduzent Österreichs ist:
Billa, Merkur, Penny und Adeg. Die Tochter des Handelskonzerns REWE ist die Firma Wegenstein. Allein bei Billa gehen täglich 25.000 Liter Wein über die Kassa. Die Preise liegen um die Euro 2,50 je Liter. 70% des Weinhandels liegen unter Euro 4,--
So schauts tatsächlich aus im "Weinland Österreich"!

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rektor (2.012 Kommentare)
am 03.12.2018 10:28

Also ich kann die Einschätzung von so manchen "Weinkenner" hier drinnen nicht teilen:

Z.B. macht der Aichinger in Hilkering durchaus saubere Weine und das Weingut Eschlböck kann mit dem "Jungen Öberösterreicher" mit Jungweinen aus Österreich locker mithalten.

Auch die "95er" Serie sind schöne ,spritzige Sommerweine.

Jedes Weinbaugebiet hat seine Charakteristik, so eben auch Oberösterreich. Wer einen schweren Smaragd Riesling aus der Wachau trinken will ist in OÖ natürlich fehl am Platz.

Mir macht es Spaß und Freude etwas neues, regionales kennenzulernen.

Aber deswegen gleich den OÖ Wein unqualifiziert als "Sauerampfer" abzutun zeugt nicht gerade von Respekt den sich diese meist jungen und ambitionierten Winzer verdient haben!
Winzer aus anderen Bundesländern zollen den Kollegen aus OÖ hinsichtlich Geschmack und Qualität durchaus diesen Respekt!
Dies wurde in einigen Gesprächen bestätigt!

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tradiwaberl (15.611 Kommentare)
am 03.12.2018 10:43

Stimmt, Aichinger ist echt zu empfehlen (gibt auch gutes Essen dort... und eigenen Whisky grinsen ), aber ich denke, auch seiner Marke würde es gut tun, wenn er sich auf ein, zwei Sorten spezialisieren und nicht versuchen würde, jeden Geschmack zu bedienen.

https://www.weinblick.at/

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 03.12.2018 12:19

"Sauerampfer" ist natürlich sehr pointiert ausgedrückt. Es ist nicht meine Absicht, die Bemühungen regionaler Winzer zu schmälern.

Jedoch waren die bisherigen oö. Weine, welche ich verkosten konnte, vergleichsweise keine Alternative zu Weinen anderer Bundesländer. Und JA, natürlich habe ich nicht alle Edeltropfen verkostet. Aber persönlich sehe ich oö. Weine als nette Nische, nicht als das Angebot, auf welches am großen öst. Weinmarkt verzweifelt gewartet wird.

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observer (22.216 Kommentare)
am 03.12.2018 09:49

Bei einigen Passagen des Artikels meinte ich, eine Satire zu lesen. Aber offensichtlich ist er zur Gänze ernst gemeint. Kann aber auch sein, dass manches davon mal Tatsache wird - in weiter Zukunft, wenn der Klimawandel so fortschreiten sollte. Bis jetzt habe ich aber keinen Wein aus OÖ gefunden, der mich animierte hätte, ihn ein zweites Mal zu kaufen. Wobei mein Weinkonsum allerdings klein ist und ich mir demzufolge auch Weine aus den bekannten und etablierten Weingebieten Österreichs leisren kann. Die Produktion von Verjus wäre allerdings schon jetzt eine Möglichkeit - dieses Produkt gewinnt in der Küche immer mehr LiebhaberInnen an Stelle von Essig.

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SchuldirektorChristophLudwig (1.599 Kommentare)
am 03.12.2018 08:37

Ein durchaus guter Wein sind die "EU - MISCHUNGEN", 1,5 l im Tetrapack oder 2 l im Plastikgebinde! Als überzeugter EU Bürger trinke ich diese Mischung aus EU Weinen aus aller Länder! Vielleicht fehlt im die "besondere Note", aber für den Preis von 2,50 bis 3,90 sind diese Weine ein echtes Schnäppchen! So mancher Gaumen, wie meiner ist ja von Natur aus nicht so verwöhnt, was ja schon die Geldbörse nicht erlaubt! Es gibt ja auch sehr viele Abfälle, die keine Fehler haben, da lebt man ohne Unterstützungsgelder der öffentlichen Hand, AMS Linz, Magistrat Linz, auch gut, man verhungert nicht, hätte man noch 1,49 Euro täglich, wäre das beinahe der Himmel auf Erden!

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Elmec444 (503 Kommentare)
am 03.12.2018 08:12

Gelungener Promotiontext für OÖ Wein.
Tatsächlich sind die OÖ Weine nicht gut. Warum wohl ist die "Buschenschank" in Leonding so wenig ausgelastet obwohl die Lage und das Lokal sehr gut sein. Es wird doch nicht der schlechte Wein sein.

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tradiwaberl (15.611 Kommentare)
am 03.12.2018 07:57

Revival of the Wein.

In OÖ wurde ja schon vor weit über 1000 Jahren Wein angebaut, wie sich in alten Schriften nachweisen lässt (z.b. http://digi.landesbibliothek.at/viewer/image/AC11708747/81/LOG_0047/)
Wenn man sich auf Doris die örtlichen Raumeinteilungen ansieht, z.B. rund um Aschach adD, dann sieht man auch da ganz klar, dass sie vorwiegend in langen, schmalen, meist südwärts gerichtete Anger eingeteilt sind, die typisch für den Weinbau sind.

Hier bringt uns der aktuelle Klimawandel tatsächlich wieder in Richtung der mittelalterlichen Warmzeit, wo der Wein ein wichtiger Wirtschaftszweig bei uns war. Dann folgte das Bier... auch nicht schlecht grinsen

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SchuldirektorChristophLudwig (1.599 Kommentare)
am 03.12.2018 08:39

Endlich kommt der Klimawandel! Dann gibt es guten Wein in Oberösterreich!

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Elmec444 (503 Kommentare)
am 03.12.2018 09:02

Lieber Herr Professor und Schuldirektor!
Sie sind wahrlich der einzige wirkliche Weinkenner in dieser Runde.Danke

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lentio (2.770 Kommentare)
am 03.12.2018 07:13

Nicht nur der letzte Satz zeigt, dass es sich bei diesem Artikel um eine, etwas verunglückte, Promotion des Weinbauverbandes handelt...

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 03.12.2018 00:53

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Die oberösterreichischen Weine, welche ich bisher verkostet habe (darunter auch die im Artikel gelobten Betriebe), waren de facto Sauerampfer.

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wertz (922 Kommentare)
am 03.12.2018 08:06

Nö....kann ich nicht bestätigen. Speziell bei kleinen Hobbywinzern sind schon sehr gute Tröpferl zu finden. Zumindest bei Weißweinen.

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SchuldirektorChristophLudwig (1.599 Kommentare)
am 03.12.2018 08:38

Der EU Wein ist lieblich! Kein Sauerampfer und günstiger! Billa, Rewe, Merkur, Hofer, Penny, Lidl - alle diese super Geschäfte haben den im Regal - im UNTERSTEN Regal schauen!!!

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