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Warum die Asamers ihre QuadraCir in die Insolvenz schickten

Von Dietmar Mascher, 25. November 2015, 00:04 Uhr
Eine Millionenforderung zu viel: Warum die Asamers doch Insolvenz anmeldeten
Schloss Mondsee: Geplatzter Verkauf mit Folgewirkung Bild: privat

OHLSDORF. Eine Forderung über acht Millionen Euro, die sich mittlerweile auf 14,8 Millionen Euro ausgewachsen hat, war der Auslöser für die Insolvenz der Asamer-Firma QuadraCir BeteiligungGmbH. Welche Folgen hat das für die Sanierungsbemühungen hat, und welche Rolle spielte dabei das Schloss Mondsee?

Eine zu aggressive Expansionspolitik im Ausland hat das Reich der Familie fast zur Gänze einstürzen lassen. Dennoch schien es zu gelingen, die Angelegenheit im Einvernehmen mit den Banken ohne Insolvenz zu bereinigen. Doch nach einer Millionenklage, mit deren Erfolg man bei Asamer nicht gerechnet hat, ist nun alles ganz anders. Gestern, Dienstag, wurde beim Landesgericht Wels der Antrag auf ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung für die QuadraCir BeteiligungsGmbH eingebracht. Den Gläubigern wird damit angeboten, 20 Prozent ihrer Forderungen zu erfüllen. Das Verfahren ist bereits eröffnet.

Schloss Mondsee und Wodka

Die Geschichte der Millionenklage ist einigermaßen skurril. Sie geht zurück auf den Versuch von Seniorchef Hans Asamer, das Schlosshotel Mondsee in den 1990er-Jahren zu verkaufen. Die Anzahlung soll dem Vernehmen nach mehr als ungewöhnlich gewesen sein. Sie soll zu einem guten Teil aus Wodka bestanden haben. Da aus dem Deal aber nichts wurde, war die Anzahlung nach Ansicht Asamers verfallen.

Nun klagte der betroffene Geschäftspartner Peter Karl Winter auf 7,97 Millionen Euro plus Zinsen und Verfahrenskosten und bekam beim Landesgericht Wels als Erstgericht im dritten Rechtsgang im September vorerst Recht, dazu erwirkte er einen Exekutionstitel zur Sicherstellung in Höhe von 800.000 Euro. Das Angebot an Winter und seinen Prozessfinanzier, im Rahmen eines Vergleichs 2,2 Millionen Euro zu zahlen, wurde von diesen abgelehnt. Vielmehr hätte die Gegenseite ein Vorschlag gemacht, "der QuadraCir der Willkür des Prozessgegners ausgesetzt hätte", heißt es im Insolvenzantrag.

55 Millionen Euro Passiva

Nach Angaben der Asamers sei die QuadraCir durch diese Sicherungsleistung zahlungsunfähig und musste Insolvenz anmelden. Mit Zinsen und Verfahrenskosten beträgt die Forderung bereits 14,8 Millionen Euro. Insgesamt belaufen sich die Passiva bei dieser Insolvenz auf rund 55 Millionen Euro.

Die QuadraCir BeteiligungsGmbH gehört zu je einem Viertel Hans Asamer und seinen Söhnen Manfred, Kurt und Andreas. Zu dieser gehört die Abwicklungsgesellschaft QuadraCir AG in Liquidation.

Wie berichtet, haben die Asamers nach den wirtschaftlichen Problemen 2012 mit den Banken eine Lösung gefunden, diesen zumindest einen Teil ihrer Forderungen zurückzuzahlen. Der gesunde Teil des Konzerns wurde in die Asamer Baustoffe AG ausgelagert und wirtschaftet positiv. Die Problemfälle kamen in die QuadraCir. Etliche Beteiligungen wie jene in Libyen wurden bereits verkauft. Auf diese Weise sollte es zu einer außergerichtlichen Sanierung kommen.

Das ist jetzt allerdings so nicht mehr möglich. Den Gläubigerbanken werden im Rahmen des Insolvenzverfahrens nun 20 Prozent angeboten.

"Es geht weiter wie bisher"

Ein Sprecher der Firma QuadraCir sagte dazu, für die Gläubiger ändere das nichts. Auch die betroffenen Firmen würden unverändert weitergeführt. Neben der QuadraCir in Liquidation hat die QuadraCir Beteiligungen an der HEKA Holding, die sich mit Reststoffverwertung und -verhaldung beschäftigt, sowie an der Osteuropa-Beteiligungsgesellschaft Ruspol.

Ruspol ist mit 48,99 Prozent Mehrheitseigentümer an der Firma ISOROC. Je 25 Prozent gehören Alexander Maculan und einer Firma von Christoph Leitl. Der Aufsichtsrat der ISOROC ist äußerst prominent besetzt. Neben Leitl und dem Asamer-Vertrauten und Rechtsanwalt Gerhard Wildmoser sitzt auch der Zweite Nationalrats-Präsident Karlheinz Kopf (ÖVP) im Gremium. Der ehemalige Raiffeisen-Spitzenmanager Herbert Stepic ist Aufsichtsrats-Vorsitzender. Auch ISOROC sei von der Insolvenz der Beteiligungsgesellschaft nicht betroffen, versichert der Unternehmenssprecher.

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11  Kommentare
11  Kommentare
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teja (5.865 Kommentare)
am 25.10.2016 12:34

Private arbeiten besser sagt uns immer dir ÖVP.

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Ayakulik (417 Kommentare)
am 24.05.2016 02:14

Verzettelt hat sich Asamer mit den Arabischen Affen. Wenn man von Unfähigkeit spricht so sollte man ein bischen Nachdenken. Unsere Politiker haben die Zukunft nur im Ausland gesehen und in der EU. Die Politik und die Betriebe die sich auf dem Weg gemacht haben sind allesamt auf die Schnautze gefallen. Asamer ist nicht der Einzige. Auch die Länder der Staat haben zum Beispiel mit dem Schweizer Franken spekuliert, auf die Schnautze gefallen. Nachdem die Amerikaner das Chaos in den Arabischen Ländern Fabriziert haben ist man da auf die Schnautze gefallen aber nicht nur Asamer. Das einzige was Hans Asamer nicht kapiert hat ist das man mit den Arabischen Hinterweltlern und der Russischen Maffia keine Geschäfte machen kann. Diese Leute leben noch im vorigen Jahrhundert. Angestiftet wurden sie auch immer von der Politik

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strasi (4.410 Kommentare)
am 25.11.2015 21:12

Ja die Asamers haben halt schon viel Routine mit Konkursen.
Warum die Herrschaften noch immer nicht wegen fahrlässiger
Krida vor dem Richter stehen, fragt man sich.

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( Kommentare)
am 25.11.2015 19:15

warum schickt Asamer... in Konkurs?
Damit seine Gläubiger
für seine Unfähigkeit zahlen dürfen.
Konkurs ist staatlich sanktionierter Betrug !
Noch vor 2 Generationen wollten Abbehrler
mit dieser Schande nicht weiterleben-
aber heute bist' ja ein Depp,
wenn du es nicht wenigstens einmal probierst.

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netmitmir (12.413 Kommentare)
am 25.11.2015 14:19

Jetzt denkt man sich eine so schöne Weihnachtsgeschichte aus und dann verschwindet sie im Archiv. Schade wäre so lehrreich.

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thorsten250674 (362 Kommentare)
am 25.11.2015 11:09

Geldverschiebung, Gläubiger prellen, Betrug. Mehr fällt einem dazu nicht ein. Die Asamers sind ja weithin als Profitmacher am Rande der Legalität bekannt. Man kann nur hoffen dass sich der Staatsanwalt die Sache genauer ansieht.

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hepusepp (6.259 Kommentare)
am 25.11.2015 10:50

wie kann man nur so eine kaufmännische niete sein, und so einen riesigen schaden anrichten? ist das nicht ein fall für den staatsanwalt?? es stellt sich schon die frage, was haben die gelernt oder in welche schule sind sie gegangen? jedenfalls sind sie keine kaufmännische Genies, nicht einmal Dorfgreissler Qualität dürften sie haben.

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 25.11.2015 08:27

Unternehmerische Seriosität war und ist sicher nicht die Stärke der Asamers.
Ja da Leben wird härter, ein gekaufter Bürgermeister musste in Frühpension gehen und auch sonst läuft nicht alles ganz rund.
Die Asamers sind letztlich doch nur rabiate Baulöwen aus der Provinz.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 25.11.2015 07:23

Herr Asamer hätte ja versuchen können, die Anzahlung für das Hotel, die er in Form von Wodka bekommen hat, ebenfalls in Naturalien zurückzuzahlen. Er hätte dafür einigen Schnaps brennen müssen.

Das Wort "skurril" trifft nicht nur diese Anzahlung zutreffend....

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ewk53 (1.402 Kommentare)
am 25.11.2015 06:54

ohne Luigi läuft nichts mehr

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 25.11.2015 04:56

Da sagt der Leitl nicht umsonst dauernd das Wort: abgesandelt und meint damit wohl die Fa.Asamer bei der er ja ein gewichtiges Wort mit-zu-reden hat.
Übrigens was ist mit der Rückgabe des Seegrundstückes an die Gemeinde Gmunden, nachdem das Hotelprojekt gestorben ist?

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