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Bei insolventer Perger Baufirma GLS bleiben wahrscheinlich nur 40 Jobs

Von Sigrid Brandstätter, uru, 18. November 2016, 00:04 Uhr
Bei insolventer Perger Baufirma GLS bleiben wahrscheinlich nur 40 Jobs
Symbolbild für das ganze Unternehmen? GLS baute die Eisenbahnbrücke in Linz ab, ein Bogen brach ein. Bild: (kerschi.at)

PERG. Großteil der Baustellen bringt Verluste, daher wackeln 220 Arbeitsplätze.

Fast alle 280 Mitarbeiter der Baufirma GLS und deren Tochterfirma RW waren gestern früh im Sitzungssaal in der Arbeiterkammer Perg bei einer Betriebsversammlung. Gewerkschaft und Arbeiterkammer hatten zu ersten Informationen zum Insolvenzverfahren der beiden Baufirmen geladen. Völlig unvermutet habe sie die Nachricht von der Insolvenz getroffen, erzählen sie. Die meisten sind schon lange dabei: 25 Jahre, 17 Jahre, zehn Jahre. Einige haben bei GLS begonnen, weil schon Vater oder Onkel dort gearbeitet haben.

Mit Unterbrechungen wegen massiver Akustikprobleme erfahren sie die wichtigsten Begriffe rund um Austritt und Ansprüche im Falle der Insolvenz des eigenen Arbeitgebers.

Die Frage, die sie am meisten interessiert, bleibt jedoch weiter offen: Wie geht es mit GLS überhaupt weiter? Die Kalkulationen auf Vollkostenbasis weisen nur 15 der 43 Baustellen als gewinnbringend aus, sagt Masseverwalter René Lindner, der gemeinsam mit Peter Shamiyeh als Sanierungsverwalter eine mögliche Weiterführung prüft.

Das könnte bedeuten, statt der vor zehn Tagen von der Firmenleitung angekündigten Verkleinerung des Betriebs auf die Hälfte werden nur noch einige wenige Baustellen fertiggestellt. Dazu würden um die 40 Mitarbeiter gebraucht.

Firmengründer Edmund Wall hält dagegen an seinem Plan fest: "Ich gehe davon aus, dass wir zu Saisonstart im Februar, März mit 140 Mitarbeitern weitermachen können." Diese Größenordnung ist aus seiner Sicht nötig, um die Struktur mit dem relativ neuen Firmengebäude und der Infrastruktur aufrechterhalten zu können. Die Insolvenz treffe das Unternehmen zur Unzeit, sagt Wall. Viele Tiefbau-Baustellen seien vor der Fertigstellung bzw. der Winterpause.

Masseverwalter Lindner sagt dazu: "Dass es mit der Hälfte der Belegschaft weitergeht, ist unrealistisch." Auch Harald Dietinger von der Gewerkschaft Bau-Holz in Oberösterreich will die Erwartungen nicht zu hoch schrauben: "Wir reden von unter 80."

Den Finanzbedarf bis März beziffert Lindner mit zehn Millionen Euro. Am kommenden Dienstag wird in der Raiffeisenlandesbank entschieden, ob gemeinsam mit der Raika Perg die Firma über den Winter finanziert wird. Er baue zu 100 Prozent auf Raiffeisen, sagt Firmengründer Wall.

Perspektive für eine Partie

Eine gute Nachricht gibt es für 22 Bauarbeiter, die auf einer Wanderbaustelle für den Autobahnbetreiber Asfinag an den Go-Mautboxen auf Überkopf-Ständern werken: Sie erhalten von der nicht insolventen GLS Energie ein Angebot, dort ab Montag mit der gleichen Aufgabe weiterzumachen.

Dietinger berichtet, ein Zehntel der ursprünglich 285 Mitarbeiter bei GLS und RW habe bereits neue Jobs in Aussicht. Wie berichtet, wird es eine Insolvenzstiftung für betroffene Arbeitnehmer geben.

 

Papierfabrik Steyrermühl: noch keine Kündigungen

 

Zuerst müsse die Organisation neu aufgestellt werden, erst dann könne man beurteilen, welche Mitarbeiter keinen Platz mehr in der Papierfabrik haben, sagte der Geschäftsführer von UPM Kymmene Austria, Ernst Spitzbart, am Donnerstag zu den OÖN. Die Papierfabrik Steyrermühl wird sich, wie berichtet, von 125 Mitarbeitern trennen.

Die Führungsriege sei bereits neu aufgestellt, in einem nächsten Schritt werden die Abteilungen reorganisiert. Ende November, Anfang Dezember werde man konkrete Namen haben. Die Stimmung im Unternehmen sei natürlich gedrückt, so Spitzbart, „sie sind aber nicht kopflos und arbeiten sehr konzentriert.“

Im Dezember werde man über einen Sozialplan verhandeln. Das Land Oberösterreich signalisierte auch am Donnerstag wieder, eine Stiftung sei möglich. „Wir stehen Gewehr bei Fuß“, hieß es von Seiten der Politik. 

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16  Kommentare
16  Kommentare
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commentforyou (18 Kommentare)
am 19.11.2016 07:45

15 gewinnbringend ... Und wieviele sind kostendeckend ?

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jegele (69 Kommentare)
am 18.11.2016 16:02

Firmengründer Edmund Wall ist also mit seiner Firma pleite! Ist es menschliches Versagen? Ist es Größenwahn? Manche "Manager" bekommen von der Bank anscheinend wirklich Geld, so viel sie wollen. Nichts wird wirklich hinerfragt. 4 / 5 Sterne Hotels werden gebaut bis zur Überkapatität. Wer fängt dann wieder die pleite- gegangenen Banken auf ?? Wir Steuerzahler--wer sonst!!!

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Aktive_Arbeitslose (459 Kommentare)
am 18.11.2016 09:54

Ob vielleicht doch nicht so viel Geld in eine neue Firmenzentrale gesteckt hätte werden sollen? Die Repräsentationssucht der Chefs hat schon so manche Firma in den Ruin geführt. Die Zeche zahlen wie immer die ArbeiterInnen ... traurig

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gueko67 (252 Kommentare)
am 18.11.2016 12:22

Daran ist die Firma nicht gescheitert. Immerhin wurden ja durch dem Erweiterungsbau bessere Arbeitsbedingungen geschaffen; die Firma GLS ist ja zu der Zeit des Zubaus auch entsprechend gewachsen. Und der Bau ist ja nicht verloren, eine Wertanlage, die den Gläubigern dann hoffentlich doch auch einiges an Geld bringt.

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am 18.11.2016 08:53

Kann es sein,
daß auch in der Privatwirtschaft
nicht immer nur die Tüchtigen den Laden führen ?

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jago (57.723 Kommentare)
am 18.11.2016 13:33

Das muss sogar sein.

Denn immer findet sich auf einmal wo ein noch tüchtigerer Unternehmer, der den etwas weniger tüchtigen ausbootet.

Das ist die wichtigste Regel der Marktwirtschaft.

Nach den Parkinsonschen Gesetzen hingegen bleiben die Mittelmäßigen erhalten und sacken immer weiter ab, bis alles bummvoll ist mit Mittelmäßigkeit, die nur behindert und bremst.

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am 18.11.2016 14:13

Folgten nun die 2 Geschäftsführer
den Regeln des Parkinson ?

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jago (57.723 Kommentare)
am 18.11.2016 21:34

Achwas, mach dich im Wiki schlau drüber grinsen

Die Parkinsonschen Gesetze werden im öffentlichen Dienst und im staatsnahen Bereich (Post, Bahn, Kammern, Straßen, Spitäler, Kunstbereich usw.) angewandt.

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am 19.11.2016 16:54

angewandt ?

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marchei (4.371 Kommentare)
am 18.11.2016 07:35

hmm... 25 Jahre bei einer Firma, welche es seit 1999 gibt.

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 18.11.2016 07:53

Gewerkschaftsgefasel halt.

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jegele (69 Kommentare)
am 18.11.2016 16:12

...viel Gefasel, die Firma ist trotzdem pleite! Zu bedauern sind die arbeitlos gewordenen Arbeiter. Die Gewerkschaft spukt immer größe Töne, wenn es wie hier ums Eingemachte geht, steht sie auch ratlos da vor der zugeschütteten Sandgrube.

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Aktive_Arbeitslose (459 Kommentare)
am 18.11.2016 09:53

Wie aus dem folgenden Satz hervorgeht, bezieht sich das auf die Arbeit in der Baubranche und nicht bei GLS!

"Die meisten sind schon lange dabei: 25 Jahre, 17 Jahre, zehn Jahre. ***Einige haben bei GLS begonnen***, weil schon Vater oder Onkel dort gearbeitet haben."

Sinnverstehend lesen, heutzutag für viele zu mühsam?

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marchei (4.371 Kommentare)
am 18.11.2016 10:13

Es steht nirgends, dass es sich auf die Baubranche allgemein bezieht - dies kann man raten, wenn man möchte.

"Sinnverstehend lesen, heutzutag für viele zu mühsam?" -> Einen richtigen Satz zu bilden ist wohl auch für einige zu mühsam? zwinkern

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am 18.11.2016 15:49

ich glaube, das ist so zu verstehen,
daß GLS mit Teilen der Belegschaft,
aus der Stammfirma "WHT" und diese aus "OHG- Habau",
durch Abspaltung hervorgegangen ist.

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tofu (6.975 Kommentare)
am 18.11.2016 11:32

Vorsicht mit solchen Aussagen, wenn man selber ein auffassungsproblem hat

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