Linz glänzt weiter als Handelsstandort, in Gmunden jedes sechste Geschäft leer
LINZ / WIEN. Gesundheits-Check für den Innenstadthandel zeigt bedrohliche Symptome in Kleinstädten.
Seit fünf Jahren führt die Beratungsagentur Standort + Markt Gesundheits-Checks für den Handel in 22 österreichischen Innenstädten durch. Jener für 2018 zeigt erstmals einen leichten Rückgang der Geschäftsflächen um 0,3 Prozent.
Neben dieser Trendwende sei die sehr negative Entwicklung des stationären Handels in kleineren Städten signifikant, sagt S+M-Geschäftsführer Roman Schwarzenecker zu den OÖNachrichten. "In den 22 größeren Städten stehen im Schnitt fünf Prozent der Geschäftslokale leer, in den ebenfalls bewerteten 16 kleineren Städten sind es um zehn Prozentpunkte mehr", sagt der Handelsexperte.
In Oberösterreich sticht Gmunden mit fast 16 Prozent Leerstand negativ heraus. Dort ist aber nicht nur die Konkurrenz des Online-Handels und der Einkaufszentren an den Stadträndern schuld, wie überall im stationären Handel. Dort schwächen auch die vielen Zweitwohnsitze und Verkehrsprobleme die Kaufkraft für die Kaufleute im Zentrum.
Wels verbessert
Trotz vieler negativer Meldungen bewertet der S+M-Gesundheits-Check die Landeshauptstadt sehr positiv. Sie habe 81.600 Quadratmeter in A-Lage, das heißt hohe Frequenz und guter Branchenmix. Das ist mehr als in der Wiener City mit 78.800, geschlagen nur von der Mariahilfer Straße mit fast 130.000 Quadratmetern. Linz habe mit 5,1 Prozent eine noch akzeptable Leerstandsrate. Es gebe erfreulicherweise viele eigentümergeführte Geschäfte; die Filialketten würden jedoch über sehr große Flächen verfügen.
Schlimmer sei die Lage in Steyr, wo nur noch ein Sechstel der Verkaufsfläche in der Innenstadt sei. Der Leerstand beträgt 6,8 Prozent. Wels habe ebenfalls einen viel zu hohen Anteil an Geschäftsflächen außerhalb der Innenstadt (80 Prozent, vor allem Einkaufszentren), habe sich aber in der City gestärkt (Bäcker- und Schmidtgasse). Die Leerstandsrate ist auf 2,9 Prozent gesunken.
Symptomatisch in allen Innenstädten sei die Flucht aus B-Lagen, sagt Schwarzenecker. Selbst Toplagen wie die Landstraße zeigten schon "dunkle Ecken" und seien daher erschwert zu vermarkten.
Insgesamt sind die alten Städte nicht mehr die großen Handelsplätze, die sie einst waren. Österreich hat laut KMU-Forschung Austria fast 14 Millionen Quadratmeter Verkaufsfläche; auf die Innenstädte entfallen nur 1,6 Millionen. Immerhin handelt es sich aber um mehr als 10.000 Geschäfte. Negative Trends: mehr Filialketten statt eigentümergeführter Geschäfte; höhere Fluktuation (Linz 15,4 Prozent gegenüber 10,9 im Österreich-Schnitt, Wels 15,6 %, Steyr nur 8,6 %). Und: Der Flächenanteil der Modebranche ist in den Städten von 33,8 Prozent 2014 auf 31,5 Prozent gesunken.
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Branchenmix ?
Fetzenläden Schuhläden Optiker und Drogeriemärkte warum die so heißen weiß ich auch nicht denn von einer Drogerie sind die weit entfernt
Den Geschäftsleuten bleibt gar nichts anderes übrig als sich an der Pöbelmasse zu orientieren, wie bei den Medien.