Im heimischen Sporthandel werden die Karten diesen Sommer neu gemischt
LINZ/WIEN. Markteintritt des Diskonters Decathlon verschärft Konkurrenzkampf unter den Anbietern.
Der jüngste Neuzugang hält sich bedeckt – vorerst. "Details zu unseren Plänen geben wir am 20. August bei einer Pressekonferenz bekannt", heißt es von Decathlon auf OÖN-Anfrage. Die Franzosen sind mit 78.000 Mitarbeitern der weltweit größte Sporteinzelhändler – und bald in Österreich vertreten. Ende August wird der Diskonter in der Shopping City Süd in Vösendorf eine 5000-Quadratmeter-Filiale eröffnen. Einen Online-Shop gibt es bereits.
Was schon vor dem offiziellen Start klar scheint: Decathlon wird den Konkurrenzkampf verschärfen. Im heimischen Sporthandel gibt es sechs große Anbieter – Intersport, Sport 2000/Gigasport, Hervis, Sports Direct, XXLSports und nun Decathlon (siehe Grafik). Hinzu kommen Fachanbieter, aber auch Lebensmittel-Ketten, die Sportartikel oder Sportbekleidung im Sortiment führen.
Branchendaten zufolge ist der Markt 1,6 Milliarden Euro schwer. Das Problem: Er wächst nicht, sondern verharrt seit Jahren auf demselben Niveau. Das führt bei den Unternehmen zu einem Gezerre um die Kunden – die so viel Auswahl wie noch nie zuvor haben.
"Wettbewerb belebt Geschäft"
"Die Preisschlacht ist eröffnet, vor allem im Markensegment", sagt Holger Schwarting, Chef von Sport 2000 mit 240 Händlern, 3000 Mitarbeitern und 487 Millionen Euro Umsatz in Österreich. Dass Decathlon nach Österreich kommt, ist für Schwarting keine Überraschung. "Sie werden ein neues Marktfeld öffnen." Decathlon ist für seinen Eigenmarkenanteil von 80 bis 90 Prozent bekannt. Dadurch könne der Diskonter die Messlatte senken, was den Druck auf andere Anbieter erhöhe.
Gelassener blickt Österreichs Marktführer, die Intersport-Gruppe mit Sitz in Wels, dem neuen Konkurrenten entgegen. "Wettbewerb belebt das Geschäft", sagt Marketingchef Ralph Hofmann. Intersport versuche, mit bewährter Strategie dagegenzuhalten. "Der österreichische Kunde ist sehr qualitätsbewusst. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist oft wichtiger als das billigste Angebot." Intersport hat in Österreich 280 Geschäfte, 3600 Mitarbeiter und setzt 500 Millionen Euro um.
Hervis-Chef Alfred Eichblatt findet die Aufregung um neue Mitbewerber "generell übertrieben", wie er kürzlich sagte. Für ihn gehe von ausländischen Online-Händlern größere Gefahr aus. Hervis hat in Österreich 94 Filialen. 1400 Mitarbeiter erwirtschaften einen Umsatz von 415 Millionen Euro.
Ambitionierte Pläne hegt die norwegische Kette XXL, seit August 2017 in Österreich. Zu den drei Standorten in Wien, Vösendorf und Pasching soll im Herbst einer in Seiersberg bei Graz dazukommen. Chef Patrick Verwilligen kündigte an, 2022 den Markt in Österreich anführen zu wollen.
Schwieriger ist die Situation für Sports Direct. Der Nachfolger von Sport Eybl/Sports Experts kämpft mit Filialschließungen und Mitarbeiterabbau. Laut Geschäftsbericht 2016/17 sank die Zahl der Standorte von 42 auf 36, jene der Mitarbeiter um 415 auf 1469. Zwar schrieb die Firma mit britischem Eigentümer zuletzt 682.000 Euro Gewinn, seit der Übernahme von Sport Eybl/Sports Experts 2013 summierte sich der Bilanzverlust aber auf 125,4 Millionen Euro.
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Schau ma moi, wos der kann. Aber an den XXL wird er ned rankumma, weu der is echt spitze und die Verkäufer top!!
der Einheitsbrei überrollt uns, wo soll da die Konkurrenz sein, bei der Abzocke
Sport Eybl kann keiner ersetzen.
Hat man be den Engländer gesehen und der XXL kann auch nichts ... besser ist noch Intersport mit seinen eigenen Filialen - Wieninger ist zu schwach aufgestellt ...