Assistenz statt Konkurrenz: Roboter und Menschen arbeiten Hand in Hand
HANNOVER. Auf der weltgrößten Industriemesse sind neben etlichen technischen Highlights auch 22 oberösterreichische Unternehmen präsent.
Virtuelle Realität, Künstliche Intelligenz, 3-D-Druck und das Internet der Dinge sind die beherrschenden Themen auf der weltgrößten Industriemesse, die noch bis Freitag in Hannover stattfindet. Dort präsentieren sich auch 22 Unternehmen aus Oberösterreich. Über ihre Ideen für die Industrie 4.0 hat sich eine Delegation bei einem Messerundgang mit Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl (VP) und Vertretern der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Oberösterreich (WK) informiert.
Neben der Metallwarenfabrik Mark sind der Welser Härtungs-Spezialist Rübig, die auf Automation spezialisierte Stiwa-Gruppe, der Anlagenbauer Framag sowie Sprecher Automation aus Linz präsent. Sprecher forscht aktuell an der Digitalisierung der Stromversorgung.
Sie alle geben einen Einblick, wie in den Fabriken der Zukunft gearbeitet wird. Alles dreht sich um Roboter, die Tätigkeiten übernehmen, für die früher noch mehrere Arbeiter gebraucht wurden.
Günter Rübig, Obmann der Sparte Industrie in der WK, will den Menschen dennoch die Ängste vor dem Arbeitsplatzverlust nehmen: "Die Fabrik der Zukunft ist eine mitdenkende Fabrik, in der der Mensch im Mittelpunkt steht." Lernende Maschinen, die sich selbst optimieren, seien Assistenz für die Menschen und intelligente Roboter, keine Konkurrenz.
Ganz ähnlich sehen es die oberösterreichischen Aussteller: Man wolle kein Personal einsparen, sondern die Menschen stattdessen in Bereichen einsetzen, in denen es mehr Sinn ergibt, war am Stand von EVO-tech zu erfahren. Das Schörflinger Unternehmen stellt 3-D-Drucker her.
Roboter für schwere Arbeiten
Ähnlich sieht es Ronald Naderer, Gründer von FerRobotics. Das Linzer Unternehmen fertigt Elemente, die Roboter flexibler machen: "Ein System zum Schleifen und Polieren erledigt die Arbeit von drei Leuten." Der Roboter übernehme die schwere Arbeit, die Menschen könnten andere Tätigkeiten übernehmen.
Für Strugl geht es darum, Arbeitsplätze zu sichern und die Potenziale der Digitalisierung auszuschöpfen: "Unser Standort muss international vernetzt sein." Laut Strugl hängt die Wettbewerbsfähigkeit von der Integration der neuen Technologien in den Unternehmen ab. Der Schlüssel dazu sei Forschung und Entwicklung: In diesem Bereich sei man gut aufgestellt, etwa mit der Upper Austrian Research GmbH (UAR), der Leitgesellschaft für Forschung.
Schade das der größte MES Hersteller Österreichs (Industrie Informatik GmbH) nicht erwähnt wurde.
BG Thomas Krainz
Wenn alles nur zum Wohl der Menschen genützt würde, wäre das ganz toll. Aber so ist es leider nicht.