Ein medizinisches Wunder: Baby lebt mit halbem Herzen
MÜNCHEN. Der kleine Faustus kam mit nur einem halben Herzen zur Welt. Ein medizinisches Wunder rettete den Säugling vor dem sicheren Tod.
Gleich sieben Herzfehler wurden bei dem Baby noch im Mutterleib festgestellt. Die Ärzte wussten nicht, ob der Bub überhaupt eine Überlebenschance hat. Doch die Eltern entschieden sich dennoch gegen eine Abtreibung. "Es war ein Schock", erinnert sich Mutter Fanny B. "Es war ein sehr komplexes Problem, das noch nie jemand zuvor gesehen hatte."
Mittlerweile ist Faustus ein quietschfideles, neun Monate altes Kind. Das verdankt er mutigen Ärzten. "Wir haben einfach etwas versucht, was noch nie jemand zuvor gewagt hatte", berichtet Professor Peter Ewert, Chef der Kinderkardiologie im Deutschen Herzzentrum München. Mit zwei hauchdünnen Herzkathetern und winzigen Drahtröhrchen schufen sie die fehlende Verbindung vom halben Herzen zu den wichtigen Blutgefäßen, "von denen es durch eine Laune der Natur getrennt war".
Der kleine Bub wird zwar schnell müde, schläft mehr und ist motorisch seinem Alter hinterher, weil er monatelang nur auf dem Rücken lag, doch die Eltern sind optimistisch.