Studie: Buben beleben den Kinderbuchmarkt
FRANKFURT. Kinder lesen fast ausschließlich auf Papier, ihre Bücher stammen zumeist aus der Buchhandlung um die Ecke, ein schönes Buch darf auch mal ein bisschen mehr kosten. Eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), die am Mittwoch auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt wurde, legt das nahe.
"Entgegen aller Schwarzmalerei sind es gerade Kinder und Jugendliche, die mit großer Begeisterung lesen", sagt der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Alexander Skipis. Diese These stützt auch eine Umfrage der Kampagne "Vorsicht Buch!", die ebenfalls am Mittwoch veröffentlicht wurde: Für 45,5 Prozent aller 14- bis 19-Jährigen sind Bücher ein wichtiger Bestandteil des Lebens.
Auf der Frankfurter Buchmesse nimmt das Thema daher von Jahr zu Jahr mehr Raum ein. Zu der traditionell von Kinderbuchverlagen dominierten Halle 3.0 kommen immer mehr Veranstaltungsorte. Neu ist in diesem Jahr ein kugelrundes Riesenzelt namens "Kids Bubble" im Innenhof des Messegeländes für Lesungen, Signierstunden und Fotoshootings. Zahlreiche Veranstaltungen widmen sich den Jüngsten, am Donnerstag etwa ein Seminar, wo Verlage lernen können, wie sie aus ihren Geschichten "eine ganzheitliche Produktstrategie" entwickeln.
Derzeit sieht es jedoch eher so aus, als wäre das - noch - vergebliche Liebesmüh'. Nur zwei Prozent der Kinder- und Jugendbücher wurden 2012 als Hörbuch gekauft, E-Books machten sogar nur ein Prozent aus. Dennoch setzten fast alle Verlage parallel auf diese Karte, sagt die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen (avj), Renate Reichstein. Geld verdient man damit nicht, aber man will nichts verpassen.
Mehr Käufer, weniger Titel
Eigentlich sehen die Zahlen nur auf den ersten Blick gut aus: 14,3 Millionen Menschen haben 2012 Kinder- und Jugendbücher gekauft - 2009 gab es erst 13,1 Millionen Käufer. Aber sie erwarben im Durchschnitt nur noch 4,8 Titel - 2009 waren es noch 5,5 Bücher gewesen. Folglich sinken Absatz und Umsatz. Die Studie speist sich aus zwei Quellen: einem Verbraucherpanel, für das monatlich 25 000 Buchkäufer über ihr Kaufverhalten befragt werden, und einer Umfrage, für die 1978 Buchkäufer im April und Mai über Meinungen und Einschätzungen befragt wurden.
Dabei wären die Käufer durchaus bereit, höhere Preise zu zahlen, weiß GfK-Managerin Simone Zinner. Dafür aber müsste die Aufmachung stimmen, was laut Umfrage nicht immer der Fall ist. "Ein Teil der Konsumenten ist der Meinung, dass die Verlage der Gestaltung nicht genug Aufmerksamkeit widmen." Die jungen Leser wünschen sich mehr Illustrationen und eine bessere Ausstattung.
"Grandios" findet die avj-Vorsitzende aber einen ganz anderen Aspekt: den steigenden Männeranteil. Nicht nur Väter kaufen mehr, vor allem Buben holen sich ihre Lektüre zunehmend selbst, bevor ihnen Oma was Falsches schenkt. In der Gruppe der 10- und 11-Jährigen kaufen fast genauso viele Buben Bücher wie Mädchen. "Es sind die Buben, die den Markt beleben."
ich liebe bücher, gscheite bücher, seltene bücher, unterhaltsame bücher......
im grunde, kann aus der schwierigsten Materie, das unterhaltsamste buch entstehen, und dann wird es auch gelesen....und vor allem verstanden.......
Eh klar, wenn immer weniger Mädels lesen können.
angeblich ... servus
Öha - den Artikel nicht genau gelesen ? "In der Gruppe der 10- und 11-Jährigen kaufen FAST GENAU SO VIELE Buben Bücher wie Mädchen." So steht es geschrieben !
(kinder)bücher zwar verschenkt, aber kaum gelesen werden ...
dafür lesen die, die wirklich gerne lesen auch richtig viel ...
so halt meine nah-und fern-these!
ps. stundenlang in ein smartes gerät zu klotzen und die sms und sonsitgen einträge der 450 freunde (nur von heute) zu lesen, wurde aber da nicht mitgezählt ... bei den "45,5(..,5!!!) Prozent aller 14- bis 19-Jährigen", oder?
dass SMS- und Mail-Lesen auch Lesen ist, kannst du ruhig glauben, was im Bericht steht. Ich habe mit der Materie zu tun und stelle dasselbe fest.
Ich sehe es außerdem durchaus positiv, ein Buch, das einem nicht gefällt nicht zu lesen. Klar, für den Schenker wird's so schwieriger.