Stift Kremsmünster: Verteidiger ergreift Rechtsmittel gegen Anklage
KREMSMÜNSTER / STEYR. Der Verteidiger des ehemaligen Kremsmünsterer Paters, der von der Staatsanwaltschaft Steyr wegen sexuellen Missbrauchs sowie anderer Sexual- und Gewaltdelikte angeklagt wird, ergreift dagegen Rechtsmittel.
Konkret gehe es um die Frage, ob der illegale Waffenbesitz, der dem 79-jährigen Ex-Geistlichen ebenfalls vorgeworfen wird, die Verjährung hemmen kann oder nicht, so Anwalt Oliver Plöckinger. Wie lange eine Entscheidung des Oberlandesgerichts dauern wird, ist offen. Weil der Einspruch aber nur einen Teil der Anklage betrifft, wird der Prozess dadurch wohl nur verzögert und nicht verhindert.
Der mittlerweile in den Laienstand zurückversetzte Angeklagte wäre der erste höhere Geistliche, der sich im Zuge des kirchlichen Missbrauchsskandals vor Gericht verantworten muss. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Haft. Die Anklage spricht von 24 Opfern. An 15 Zöglingen soll der Mann von September 1973 bis Juni 1993 "sexuelle Handlungen unterschiedlicher Intensität" vorgenommen haben, die übrigen neun sind laut Staatsanwaltschaft Gewalt-, aber keine Sex-Opfer. Die Behörde wirft ihm zudem den fahrlässigen Besitz einer verbotenen Waffe, nämlich einer nicht registrierten Pumpgun, vor.