Jahrelang Drogen und Waffen aus Balkan geschmuggelt
GRAZ/BRUCK AN DER MUR/LEIBNITZ. Jahrelang soll ein 50-jähriger Grazer Waffen und Drogen aus seiner kroatischen Heimat nach Österreich geschmuggelt haben. Die steirische Polizei nahm ihn und seinen Sohn (20) fest.
Seit mindestens fünf Jahren soll der 50-Jährige Sturmgewehre, Faustfeuerwaffen und andere Langwaffen aus Balkan-Staaten nach Österreich gebracht und verkauft haben. Zumindest seit zwei Jahren handelte er auch mit Marihuana, Speed und Ecstasy.
Führende Funktion
Seit Juni 2015 hatten die steirischen Ermittler den Verdächtigen unter Beobachtung. Er soll eine führende Funktion in einer Gruppe von Drogen- und Waffenhändlern eingenommen haben. Bereits im Mai war der Kroate beim Grenzübertritt von Slowenien nach Österreich aufgeflogen, als er Waffen und Suchtgift nach Österreich bringen wollte.
Bei einer Hausdurchsuchung wurde dann noch weit mehr gefunden: rund 3,4 Kilogramm Marihuana, 1,6 Kilogramm Amphetamin "Speed", verschiedenste Ecstasy-Tabletten mit einem Straßenverkaufswert von etwa 85.000 Euro, ein höherer Bargeldbetrag sowie verschiedenes Kriegsmaterial, Schusswaffen und rund 1.000 Schuss Munition. Dem Verdächtigen wurde der Handel und der Import von zumindest 5,8 Kilogramm Marihuana und 2,5 Kilogramm "Speed" nachgewiesen.
Eigener Marihuana-Anbau in Kroatien
Einen Teil des Marihuanas dürfte der Kroate in seiner Heimat selbst erzeugt haben. Doch er hatte auch Komplizen, die für ihn anbauten. Der 50-Jährige soll eine hohe Anzahl an Hanfstecklingen von Graz nach Kroatien gebracht, hochgezüchtet und zu Marihuana verarbeitet haben.
Sieben Komplizen
Neben verschiedenen Waffen kaufte er außerdem Kriegsmaterial und Handgranaten, die er entweder selbst wieder in Österreich verkaufte oder Komplizen zum Verkauf überließ. Insgesamt wurden sieben namentlich bekannte Komplizen in Österreich und fünf weitere in Kroatien, Bosnien und Serbien ausgeforscht. Neben dem 50-Jährigen wurde auch sein 20-jähriger Sohn festgenommen.