Haiti: Caritas kritisiert Geberländer
WIEN. Zwei Jahre nach dem schweren Erdbeben in Haiti wurde erst ein Drittel der zugesagten Gelder überwiesen. Caritas-Präsident Küberl sieht Parallelen zur Tsunami-Hilfe im Jahr 2004.
Ein Großteil der zugesagten finanziellen Unterstützung von Geberländern nach dem Erdbeben in Haiti vor zwei Jahren könnten so wie nach dem katastrophalen Tsunami Ende Dezember 2004 in Südostasien im Sand verlaufen. Diese Befürchtung äußerte Caritas-Präsident Franz Küberl. Bei dem schweren Erdbeben vor zwei Jahren in der Karibik kamen rund 230.000 Menschen ums Leben.
Vollmundige Versprechungen rasch verpufft
Nach dem Tsunami in Südostasien seien viele vollmundige Versprechungen rasch verpufft. "Auch für das Erdbeben in Haiti ist bisher von der internationalen Staatengemeinschaft nur gut ein Drittel der zugesagten Gelder tatsächlich überwiesen worden", hielt Küberl am Mittwoch in einer Aussendung fest. Zugleich wies der Caritas-Präsident auf einen "ungeheuren Solidaritätsbeitrag" hin, den Menschen in Österreich und auf der ganzen Welt geleistet hätten.
Caritas errichtet auf Haiti Zentrum für Waisenkinder und Schule
Die Caritas errichtet derzeit nördlich der Hauptstadt Port-au-Prince 500 kleine Ziegelhäuser sowie ein Waisenkinderzentrum und eine Schule. Daneben hilft sie 1.500 Familien bei der Existenzsicherung, indem sie ihnen Hühner für die Viehzucht, kleine Öfen für die Zubereitung von Essen oder Saatgut für Gemüsegärten zur Verfügung stellt. Die Caritas wird nach eigenen Angaben noch mehrere Jahre in Haiti im Einsatz sein