Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Pflegevertreter legen die Latte hoch: "Ein paar Prozent reichen sicher nicht"

Von Anneliese Edlinger, 18. Februar 2015, 00:05 Uhr
Pflegevertreter legen die Latte hoch: "Ein paar Prozent reichen sicher nicht"
Rund 22.000 Menschen, der Großteil davon Frauen, sind in Oberösterreich im Pflegebereich beschäftigt. Bild: Weihbold

LINZ/WELS. Nach AKH-Betriebsratschef verlangt auch Welser Personalvertreterin 20 Prozent Gehaltsplus.

"Wir wollen ja keine Neiddebatte auslösen. Aber nachdem die Ärzte ein sattes Gehaltsplus bekommen haben, steht das den Beschäftigten in der Pflege wohl auch zu", sagt Sonja Reitinger. Die Betriebsratschefin des Klinikums Wels-Grieskirchen wird am 24. März, wenn die Gehaltsverhandlungen für Oberösterreichs Pflegekräfte starten, als Verhandlungsführerin der Ordensspitäler mit am Tisch sitzen.

Und so wie AKH-Betriebsratsvorsitzender Branko Novakovic legt Reitinger die Latte hoch. Beide wollen mit der Forderung nach 20 Prozent Gehaltsplus für die rund 22.000 im Pflegebereich Beschäftigten in die Gespräche gehen. "Ein paar Prozentpunkte werden sicher nicht reichen. Es wäre moralisch verwerflich, wenn den Ärzten viel Geld nachgeworfen wird und alle anderen müssten sich mit ein paar Prozentpunkten zufrieden geben", sagt Novakovic.

Ihm sei zwar klar, dass es hier um sehr viel Geld gehe (Details siehe Ausgliederung), "aber so wie bei den Ärzten brauchen wir auch in der Pflege marktkonforme Gehälter". Novakovic und seine Kollegen von Gewerkschaft und Personalvertretung erstellen derzeit Listen über die Höhe der Pflegegehälter in anderen Bundesländern. "Und dabei zeigt sich klar, dass bei uns derzeit unter Marktwert bezahlt wird", sagt Norbert Haudum, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten.

Während eine diplomierte Pflegekraft in Oberösterreich mit monatlich 2160 Euro brutto Anfangsgehalt starte, "gibt es in Niederösterreich für den gleichen Job 2480 Euro monatlich. Da müssen wir aufholen", sagt Haudum, der als Vertreter der in Alten- und Pflegeheimen Beschäftigten die Gehälter mitverhandeln wird.

Einen konkreten Prozentsatz, um den die Gehälter in Oberösterreich angehoben werden müssten, will Haudum vorerst nicht nennen. Er will noch den 6. März abwarten. An diesem Tag treffen sich in der Linzer Arbeiterkammer alle Vertreter der Arbeitnehmer-Seite, um eine gemeinsame Position für den Verhandlungsstart festzulegen. Diese Gespräche will auch Harald Schwarzbauer, Zentralbetriebsratschef der Gespag, abwarten. "Jetzt schon mit einer Forderung rauszugehen, wäre verfrüht", sagt Schwarzbauer.

Novakovic und Reitinger hoffen jedenfalls, dass die Kollegen ihre 20-Prozent-Forderung mittragen werden. "Wir verlangen nicht mehr als eine Angleichung an das Lohnniveau im restlichen Österreich", sagt Novakovic. Immerhin würden die Endgehälter im Pflegebereich – gemeint ist damit das Gehaltsniveau am Ende der Berufslaufbahn – "in Niederösterreich um 23 Prozent, in Kärnten um 20 Prozent und in Vorarlberg sogar um 41 Prozent" über jenen in Oberösterreich liegen. Angesichts dessen einen Gehaltssprung von 20 Prozent zu fordern, sei durchaus gerechtfertigt, so Novakovic.

Enorme Kosten für Land und Gemeinden

Im Pflegebereich (Spitäler, Alten- und Pflegeheime, mobile Dienste) sind in Oberösterreich rund 22.000 Menschen beschäftigt. Insgesamt geht es um ein Gehaltsvolumen von 850 bis 900 Millionen Euro jährlich.

Den Großteil dieser Kosten, rund 60 Prozent, tragen Städte und Gemeinden. Denn sie sind nicht nur für die Alten- und Pflegeheime zuständig, sie teilen sich mit dem Land auch die Kosten für die Abgänge im Spitalsbereich. 40 Prozent der Pflegekosten trägt das Land. Eine 20prozentige Erhöhung würde jährlich 180 Millionen Euro kosten.

Bei den Verhandlungen am 24. März sollen nicht nur die Pflege-Gehälter, sondern auch jene der 1600 Beschäftigten im medizinisch-technischen Dienst und für rund 180 Hebammen verhandelt werden. Insgesamt geht es um rund 24.000 Beschäftigte.

 

 

mehr aus Landespolitik

NR-Wahl: Grünes Quartett aus Oberösterreich steht

Grüne Landesliste: Heute Entscheidung in Vorchdorf

 Sozialhilfeverbände: Aufbäumen gegen die demografische Zeitbombe

Medikamente: Drängen auf sichere Versorgung

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

19  Kommentare
19  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
gscheidle (4.099 Kommentare)
am 19.02.2015 12:20

davon, dem Pflegepersonal steht ein ordentliches Einkommen zu, aber diese unrealistischen Forderungen erinnern mich an einen Basar.

lädt ...
melden
antworten
alexius001 (2.214 Kommentare)
am 18.02.2015 13:38

bei den arbeitern in verschiedensten berufen streitet man bei den lohnverhandlungen um zehntel prozent punkte herum !
was glaubt das pflegepersonal im geschützten bereich überhaupt wer sie sind?
die glauben wohl sie sind vize ärzte und können fordern was sie wollen,nur weil sie beim land unterschlupf gefunden haben!
bedenken in keiner weise wer das bezahlen soll
sozial ist dieses verhalten in keinster weise!

lädt ...
melden
antworten
Nordmann (116 Kommentare)
am 18.02.2015 13:49

Und darum gehören die Beamten halbiert. Die ASVG ler sollen sowieso um 20% mehr bekommen ist schon längst überfällig.

lädt ...
melden
antworten
helterskelter (1.759 Kommentare)
am 18.02.2015 15:05

ungeheure Frustration ausleben müssen, dann bitte, aber lassen Sie andere in Frieden.
Bedenken Sie weiters, dass das Pflegepersonal vor 2 Jahren eine Erhöhung von 0,0% hatte.
Dass Sie keine Ahnung haben merkt man schon daran, dass Sie von einen "geschützten Bereich" sprechen und vom "Unterschlupf beim Land"

lädt ...
melden
antworten
fanatiker (6.116 Kommentare)
am 18.02.2015 17:34

Du bist kein Oberlehrer und musst daher nicht dringend andere Kommentare kommentieren und bewerten!

Es ist auch dir unbenommen, eine EIGENE Meinung zur "hochgelegten Latte" kund zu tun.

Mit deiner paarjährigen Ausbildung wird das doch nicht zu schwer sein, oder?

lädt ...
melden
antworten
helterskelter (1.759 Kommentare)
am 19.02.2015 07:54

ein paar Dinge richtig gestellt. Du aber bist auch auf einen sehr destruktiven Niveau unterwegs. Einfach mal dreinhauen und dann schau ma mal, scheint deine Devise zu sein.
Von ein paar Jahren Ausbildung scheinst du wohl nur zu träumen grinsen

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 18.02.2015 18:18

wovon reden sie überhaupt..?!
wenn mir ein schwerer fehler unterläuft, bei dem ein patient zu schaden kommt, bin ich nicht nur meinen job los, sondern ich steh auch vorm richter!

lädt ...
melden
antworten
Dampfplauderer (5.900 Kommentare)
am 19.02.2015 21:51

verlieren viele regelmäßig den Job ganz einfach so, ohne jemals Fehler gemacht zu haben. Spätestens im Alter ist dieses Risiko der Arbeitslosigkeit ein Thema. Oder wenn die Familie regelmäßig übersiedeln muss.

Du scheinst die Welt "außerhalb" wirklich nicht zu kennen.

In anderen Berufen wird auch gearbeitet und Verantwortung übernommen.

lädt ...
melden
antworten
Nordmann (116 Kommentare)
am 18.02.2015 13:15

Der Staat soll endlich die Vewaltungsreform machen und seine unzähligen Beamten halbiern. Dann wäre genug Spielraum um alle anderen besser zu bezahlen und die Steuern zu senken.
Kann doch nicht sein das die Ärzte voll abcashen und das Pflegepersonal abgespeist wird mit ein Paar Euro mehr. Wo leben wir denn, ist ja wirklich der Hammer das ganze. Gleiches Recht für alle.

lädt ...
melden
antworten
Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 18.02.2015 10:42

ist ja nicht so besonders viel und die Progression nimmt ihnen sowieso wieder einen Großteil weg.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 18.02.2015 10:15

ich bin selbst diplomierter (psychiatrischer) gesundheits- und krankenpfleger, daher denke ich, dass ich zu dem thema sehr wohl meinen senf dazugeben kann.
die beschäftigten in der pflege SIND unterbezahlt, gemessen an dem was wir leisten und welche verantwortung wir für die patienten übernehmen müssen. ich verdiene pro monat etwa EUR 2.000,00 netto. klingt ja nicht so schlecht, oder? naja.. man sollte wissen, dass es in meinem beruf die zulagen ausmachen (sonn- und feiertagsdienste, nachtdienste) - was das grundgehalt angeht verdienen wir nicht wirklich gut. um auf ca. 2.000 euro im monat zu kommen mache ich etwa 2, 3 sonntags- und 5, 6 nachtdienste (für einen nachtdienst bekommen wir übrigens ungefähr 40 euro - brutto). eine pflegeperson in einer ambulanz verdient erheblich weniger, da in der regel sämtliche zulagen wegfallen.
ich bin froh, dass sich in der gehaltsfrage nun endlich wieder etwas bewegt, das hätte schon viel früher passieren sollen.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 18.02.2015 10:24

arbeiten wir oftmals bis zu 8, 9 tage am stück durch, das entspricht in etwa 70, 80 arbeitsstunden.
ich will jetzt nicht sudern, es ist ein schöner beruf und ich mache ihn sehr gern. ich sag nur wie es ist. in der bevölkerung herrscht wohl immer noch die überholte ansicht vor, dass der pflegeberuf eine berufung sei und kein beruf. das ist schwachsinn. sollen wir den job vielleicht gleich umsonst machen, ehrenamtlich? nein, natürlich will ich/wollen wir für unsere leistungen entsprechend entlohnt werden, und zwar nicht mit einem anerkennenden schulterklopfer, sondern mit einer angemessenen, gerechten entlohnung. es steht uns zu!

lädt ...
melden
antworten
gscheidle (4.099 Kommentare)
am 19.02.2015 12:13

Ich glaube trotzdem das ein Großteil des Pflegepersonals berufen ist, denn sonst gäb es die freundliche und aufopfernde Pflege nicht. Was man gern macht macht man gut.

lädt ...
melden
antworten
Schwaso (147 Kommentare)
am 19.02.2015 21:37

Also 8,9 Tage Dienst am Stück, damit meinst 8 Stunden Dienste!
Dann gibt's wieder 4-5 Tage Zeitausgleich, das solltest auch erwähnen!
Das Problem ist, dass es zu wenig Personal gibt!
20% mehr Grundgehalt ist allerdings übertrieben, das weißt Du sicher auch selbst.
Es gibt genug Pflegepersonal von denen niemand mehr von Berufung reden kann!!
Es gibt auch massenhaft schlecht gelaunte Pflegerinnen, dass man als Patient Angst hat!

lädt ...
melden
antworten
capsaicin (3.851 Kommentare)
am 18.02.2015 09:52

wird sich zunehmend aus unserer gesellschaft verabschieden !
daher wird es, nicht zuletzt demografisch bedingt, zu einem umdenken in unserer gesundheits-/pflegepolitik kommen müssen:

die menschen werden

* älter (is eh lobenswert)
* aber nicht gesünder
* sollten dennoch tschinäun bis bald 70

die zahlen der kinderlosen paare bzw. der ein-personenhaushalte steigen, damit fällt das familiäre pflegepotential über kurz oder lang nahezu vollkommen aus.

conclusio: die gürtel werden künftig --> noch enger zu schnallen sein...

lädt ...
melden
antworten
blumendraht (125 Kommentare)
am 18.02.2015 09:46

Dann haben wir zwar alle miteinander wegen der Inflation real weniger im Börserl aber wen kümmert das? Die Gewerkschafter können sich auf die Brust klopfen, die NaivInnen freuen sich mit und der Finanzminister lacht sich ins Fäustchen. Keiner braucht mehr neidisch sein, ist doch super! Griechenland, wir kommen!

lädt ...
melden
antworten
freistaedter (274 Kommentare)
am 18.02.2015 09:30

kann nur ein schlechter Witz sein. Wer soll das bezahlen? Die Gemeinden werden jetzt von den Kosten für Spitäler und Pflege schon fast erdrückt. Das ist einfach nicht leistbar, so schauts aus!

lädt ...
melden
antworten
Stiwi (25 Kommentare)
am 18.02.2015 09:30

Hier hat unser LH wohl einen Flächenbrand entfacht der vor den Landtagswahlen vermutlich nicht mehr zu löschen sein wird. Dass nun andere Berufsgruppen auf diesen Zug aufspringen wollen hätte wohl sogar der Wetterfrosch vorhersagen können. Ehrlich gesagt hoffe ich dass dies weitergeht und sich alle Gewerkschaften nun zusammenschliessen. Hätte schließlich auch gerne 20% mehr im Börserl.
Die Kleinstverdiener werden sichen wieder leer ausgehen. Ist ja auch nicht erwünscht dass dieses Klientell zu den Besserverdienern aufschliessen könnte.
Die Panikattacken der OÖ-Regierungspartei im Wahljahr kennen offensichtlich keine Grenzen. Da werden Projekte wie die Untertunnelung von Altmünster wieder in den Vordergrund gerückt.

lädt ...
melden
antworten
capsaicin (3.851 Kommentare)
am 18.02.2015 09:09

kenner der gehalts-/lohnverhandler-szene wissen, dass aus erstforderungen zumeist nur ein bruchteil davon realität wird.

conclusio: vollkommen ok...

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen