Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Der ewige Rebell Josef Buchner tritt ab: „Ich bereue nichts“

Von Anneliese Edlinger, 03. März 2012, 00:04 Uhr
Josef Buchner
Wird mit dem Alter nicht stiller: Josef Buchner Bild: Weihbold

STEYREGG. Er liebt den großen Auftritt und inszenierte einen solchen am Freitag, an seinem 70. Geburtstag zum letzten Mal: Mit Sekt, Brötchen und starken Sprüchen kündigte der Steyregger Bürgermeister Josef Buchner (SBU) seinen Rücktritt aus der Politik an.

„Es geht mir super, ich bin topfit und freue mich auf das Leben danach“, sagt Josef Buchner. Bestens gelaunt ist er heute, und das nicht nur, weil er Geburtstag hat. Der deutlich jünger wirkende 70-Jährige hat auch eine Riesenfreude damit, dass ihm die Überraschung geglückt ist. Keiner der anwesenden Journalisten hatte damit gerechnet, dass der streitbare Kommunalpolitiker heute seinen Abgang von der politischen Bühne verkünden wird. Vielmehr wurde erwartet, dass der zweifache Vater und siebenfache Großvater wieder einmal zu einem Rundumschlag gegen die Landespolitik ausholen wird. Und das hat er auch getan, wenn auch nur am Rande.

„Kein anderes Bundesland hat so viele Abgangsgemeinden wie Oberösterreich“, sagt Buchner. Die Landespolitiker würden „Fehlentscheidungen“ wie den Gratiskindergarten treffen und die Gemeinden gnadenlos knechten und ausbluten. Nicht zuletzt deshalb hat das streitbare Urgestein im Herbst des Vorjahres die Plattform der Bürgermeister-Rebellen mitbegründet und einen Aufstand gegen das Land angezettelt.

Und auch wenn jetzt, nach seinem angekündigten Rücktritt als Bürgermeister (dies soll am 15. März im Steyregger Gemeinderat besiegelt werden) „einige im Landhaus vor Freude ein Flascherl köpfen werden“, bleibe er der Plattform erhalten: „Als Konsulent, der mit Rat und Tat zur Seite steht“, sagt Buchner, und grinst breit. Ganz kann er es doch nicht lassen.

Als größten politischen Erfolg nimmt Buchner die Sanierung der Linzer Luft Anfang der Achtzigerjahre für sich in Anspruch. „Das hefte ich mir auf meine Fahnen.“ Immerhin war er es, der 1979 die Steyregger „Bürgerliste für Umweltschutz“ gegründet hat, die als erste organisierte Bewegung gegen die damalige Luftverschmutzung durch die Linzer Großindustrie auftrat. Deswegen ist er damals auch aus der SPÖ geflogen. Das Umweltengagement machte ihn auch zum Gründungsmitglied der Vereinten Grünen Österreichs (VGÖ), für die er vier Jahre im Nationalrat saß. Als die VGÖ Jahre später gegen die ebenfalls grüne Alternative Liste (AL) kandidierten, wurde Buchner aus dem Grünen Klub ausgeschlossen.

„Auch wenn ich vielleicht manche Fehler gemacht habe – ich bereue nichts“, sagt er und beginnt von seinem künftigen Pensionistenleben zu schwärmen. Vor seinem Haus werde er Pflastersteine legen, mit der neuen, weißen 300-Kubik-Vespa durch das Land brausen, und mit seiner Gattin so manche Städtereise unternehmen. „Es gibt so viel zu tun, fad wird mir sicher nicht.“ Und auch das Geschick „seiner“ Gemeinde Steyregg liege in guten Händen. „Mit Hans Würzburger habe ich den perfekten Nachfolger aufgebaut.“

 

Stationen einer bewegten Karriere

Nach sieben Jahren als Dreher in der Voest wird Buchner 1966 Buchhalter am Gemeindeamt Steyregg. 1979 gründet er die Steyregger „Bürgerliste für den Umweltschutz“ und tritt massiv gegen die Luftverschmutzung durch die Linzer Großindustrie auf. Deshalb fliegt er aus der SPÖ, deren Mitglied er seit seinem 16. Lebensjahr war. Mitte der 80er Jahre begründet Buchner die Vereinten Grünen Österreichs mit, für die er auch vier Jahre im Nationalrat sitzt. Als die VGÖ gegen die ebenfalls grüne Alternative Liste (AL) kandidieren, wird Buchner aus dem Grünen Klub ausgeschlossen. 1997 wird er erster direkt gewählter Bürgerlisten-Bürgermeister in OÖ, 2011 initiiert er die Plattform der Bürgermeister-Rebellen.

mehr aus Landespolitik

Hohe Wahlbereitschaft, wachsende EU-Skepsis in Oberösterreich

NR-Wahl: Grünes Quartett aus Oberösterreich steht

Medikamente: Drängen auf sichere Versorgung

So begehen die Parteien den 1. Mai

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

9  Kommentare
9  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
airbase (852 Kommentare)
am 04.03.2012 19:47

er hat die lügen der oberösi Övpe entlarvt

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 03.03.2012 21:48

das er sich geradlinig den Weg in der Politik auch im Ort Steyregg durchgesetzt hat. Ich würde mir mehr Ehrlichkeit auch von anderen Politikern egal welcher pol. Farbe erwarten und keine Ja und Amen sager. Die Leute spüren einfach das unsere zerzeitige Politik fremd geworden ist und ein krimineller Sumpf und Selbstbedienungsladen die uns alle auslachen und so tun als sei ihr Handeln vorm Volke und der zuständigen politischen Partei einfach in ORDNUNG. Auch wenn s gestohlen haben und vorm Gesetz gelogen haben! Das ist das verwerfliche das ich dem österr. Staat vorwerfe dass Richter sogar hier ihr Handeln untergraben und uns verdeutlichen wollen das ist so lt. Gesetz.
Buchner hat gezeigt und sich dagegengestellt das das nicht so sein kann und Gesetze für alle gleich sind und eingehalten werden sollen und nicht biegsam sind wie ein Schwanz den die ÖVP gerne hat für das gehen sie ja jährlich beichten und machen ihre Wahlfahrt. Andere benötigen das nicht sind einfach ehrlich!Danke an Buchne

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 03.03.2012 12:20

... der werfe den ersten Stein ...

... oba aufpassn, das Di ned seulba oana triaft ... zwinkern

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 03.03.2012 12:28

Jesus: "Wer ohne Schuld ist der werfe den ersten Stein"
Poing
Jesus: "Mamaa ..."

lädt ...
melden
antworten
sting (7.357 Kommentare)
am 03.03.2012 18:02

man muss nur einen Schuldigen dafür finden!

lädt ...
melden
antworten
Steyregger (293 Kommentare)
am 03.03.2012 00:51

und doch hinterlässt er Steyregg ohne einen Nachfolger und in einem politisch gesehenen zwischenmenschlichem Scherbenhaufen

schön, wenn man nix bereuen muss

lädt ...
melden
antworten
Ameise (45.683 Kommentare)
am 03.03.2012 08:19

Natürlich machte er Fehler-passiert ihnen dies nicht?...

lädt ...
melden
antworten
jago (57.723 Kommentare)
am 03.03.2012 09:59

Immer dann, wenn du wem einen Vorwurf machst, dann denk nach, ob du es selber an seiner Stelle nicht noch viel schlechter gemacht hättest.

Allerdings war das eine andere Zeit, lang vor 1968, als das Vorwürfemachen zur Mode wurde.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 03.03.2012 11:11

ist eine Kunst, die NIEMAND kann!

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen