Chance auf Neuanfang in Katalonien
BARCELONA. Der Unabhängige Quim Torra soll nun Regionalpräsident in Barcelona werden.
Nachdem der von der spanischen Justiz gesuchte Separatistenführer Carles Puigdemont nach monatelangem Tauziehen auf seine Wiederwahl verzichtet hat, steht Katalonien vor einem Neuanfang. Bereits heute will das Parlament in Barcelona über den neuen Kandidaten auf den Posten des Regionalpräsidenten, Quim Torra, abstimmen. Vermutlich wird Torra aber erst am Montag im zweiten Wahlgang bestätigt werden.
Der 55-jährige Torra ist der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung stark verbunden. Anders als Puigdemont und andere Führungsfiguren der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung ist der Verleger aber ganz neu in der Politik, er gehört keiner Partei an und ist dementsprechend juristisch unbelastet. Er wolle seinem Land dienen, teilte der Katalane mit.
Madrid ist gesprächsbereit
Beobachter hoffen nun auf ein Ende der Katalonien-Krise: Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy zeigte sich bereits gesprächsbereit mit der künftigen Regierung in Barcelona. Er sei zur "Aufnahme eines Dialogprozesses bereit", sagte Rajoy. Einzige Bedingung sei, dass dieser Dialog sich "im Rahmen des Gesetzes" halte, warnte der konservative Politiker.