Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Hun Sen: Der ewige Regierungschef

Von Heidi Riepl, 31. Juli 2018, 00:04 Uhr
Der ewige Regierungschef Von Heidi Riepl
Kambodschas Regierungschef verstand es stets, sich auf die richtige Seite zu schlagen. Bild: REUTERS

Dieser Wahlsieg war keinerlei Überraschung: Die Volkspartei von Ministerpräsident Hun Sen hat einmal mehr alle Sitze im kambodschanischen Parlament errungen. Der 65-jährige Dauerherrscher kann damit über eine weitere Amtszeit jubeln.

Mit seinen 33 Amtsjahren ist Hun Sen schon heute der am längsten regierende Premier der Welt. "Ich werde alles dafür tun, um noch mindestens zehn Jahre an der Macht zu bleiben", hatte er im Wahlkampf angekündigt – eine gefährliche Drohung, denn für den Machterhalt hat Kambodschas starker Mann schon sehr viel getan: Die Opposition hat er auflösen lassen. Demonstranten wurden auf offener Straße erschossen. Und auch die letzten noch unabhängigen Medien mussten ihre Arbeit einstellen.

Hun Sen ist ein begnadeter Opportunist. Es gibt wohl kaum einen Politiker, der so viele Kehrtwendungen genommen hat wie er und sich immer wieder auf die richtige Seite der Geschichte geschlagen hat. Der Sohn einer Bauernfamilie wurde von buddhistischen Mönchen erzogen, bis er sich den berüchtigten Roten Khmer anschloss, die zwischen 1975 und 1979 fast ein Viertel der kambodschanischen Bevölkerung auslöschten. Hun Sen lief aber schon zwei Jahre vor dem Kriegsende zu den Vietnamesen über. Dank bester Kontakte zu Kambodschas Besatzern wurde er in einer neuen Regierung zunächst Außenminister und 1985, mit Mitte 30, der damals jüngste Premier der Welt. Der einstige Untergrundkämpfer, der im Krieg ein Auge verloren hat, erwies sich als gewiefter Politiker, der alle Seiten gegeneinander ausspielte und mit monarchistischen Kräften ebenso gut konnte wie mit kommunistischen und demokratischen. Nach der chaotischen UN-Übergangsverwaltung wurde er 1993 endgültig zum Autokraten und nebenbei kaum zufällig zum Millionär. Das ausgeprägte Ego des Vaters von sechs Kindern beginnt nun aber aus dem Ruder zu laufen: Er will nun in der Presse nur noch als "glorreicher Prinz, höchster Beschützer des Volkes und berühmter Kriegsherr" angesprochen werden.

mehr aus Mensch des Tages

Taylor Swift: Das Goldstück

Shirley Maclaine: Star und Systemsprengerin

Eine Burgenländerin ist die beste Bodenturnerin der Welt

Michael Hager: Der siebente Baumeister des Linzer Doms

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen