Zwei Premieren, eine Botschaft gegen den Krieg
Wie Krieg und Terror die Leben junger Menschen wanken lassen, ist Thema von zwei neuen Inszenierungen des Linzer Landestheaters
"Extrem laut und unglaublich nah", das am Freitag für alle ab 13 Jahren in den Kammerspielen Premiere feiert, handelt von der schwierigen Suche des leicht verschrobenen Buben Oskar Schell nach Normalität, nachdem er seinen Vater bei 9/11 verloren hat. Am Samstag wird in der Studiobühne Roland Schimmelpfennigs "Idomeneus" von Schauspielstudenten der Bruckneruni aufgeführt.
Sein Leben für das des Sohnes
Idomeneus, König von Kreta, wendet bei seiner Rückkehr vom Trojanischen Krieg seinen Tod ab, indem er den Göttern verspricht, das erste Wesen zu töten, das ihm begegnet. Es ist sein Sohn. Die Studierenden, alle Anfang 20, treten als Chor auf, der für eine junge Generation steht, die an späten Konsequenzen des Krieges leidet – wie Idomeneus. "Wir könnten unser Leben anders entwerfen, wenn wir nicht den Bahnen folgen müssten, die ihr ohne uns längst gelegt habt", fasst die Wiener Regisseurin Bérénice Hebenstreit zusammen.
Unverschuldeter Verlust, jener des Vaters, treibt auch Oskar in "Extrem laut und unglaublich nah" an (Regie: Nele Neitzke). "Bei seinem Vater fiel Oskar Nähe leicht. Nach dessen Tod versucht er, obwohl es ihm sehr schwer fällt, sie woanders zuzulassen. Aber er traut sich", sagt sein Darsteller Steven Cloos ("Junges Theater"). (nb)
"Extrem laut und unglaublich nah": 12. 4. (11 Uhr; Premiere, ausverkauft); u. a. 16., 26., 28., 29. 4.; "Idomeneus": 13. 4. (20 Uhr, Premiere, ausverkauft); weiters: 20., 25. 4.; 4., 8., 17., 24. 5.; Info: Karten-Tel.: 0732 / 76 11-400