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Moralapostel im Visier: Bono und die "Paradise Papers"

Von nachrichten.at/apa, 07. November 2017, 09:44 Uhr
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Bildergalerie Paradise Papers: Diese Promis und Konzerne sind verwickelt
Bild: AFP

Ausgerechnet U2-Frontman Bono, der sich vielfältig politisch und sozial engagiert, scheint als Besitzer mehrerer Briefkastenfirmen in den "Paradise Papers" auf.

Bono, der Weltverbesserer. Der, der gegen Aids in Afrika kämpft, beim Live Aid gegen Armut ansingt. Fairer Handel, Schuldenerlass für Dritte-Welt-Länder, Menschenrechte - der U2-Sänger gibt sich gern als Robin Hood der Popmusik. 

Jetzt taucht ausgerechnet er als Besitzer mehrerer Briefkastenfirmen in den "Paradise Papers" auf. Ein Moralapostel mit Steuer-Schlupflöchern? Das gibt den "Heuchler"-Rufern neue Nahrung.

Einkaufszentrum in Litauen

Es geht um ein Einkaufszentrum in Litauen, in das der Frontmann der irischen Rockband über Firmen in Malta und Guernsey investiert hat. Das war 2007, im gleichen Jahr, in dem Bono beim G-8-Gipfel in Heiligendamm gegen die Armut in der Welt ansang. Was will dieser Mann in Litauen, wo er bisher nicht einmal ein Konzert gegeben hat?, fragen Kritiker.

Auf Anfrage von "Süddeutscher Zeitung" (SZ), NDR und WDR bestätigte sein Management, dass der 57-Jährige - mit bürgerlichem Namen Paul David Hewson - Anteile an den fraglichen Firmen hielt und noch immer hält. Brisant ist: Laut "SZ" zahlte das litauische Einkaufszentrum in den zehn Jahren seines bisherigen Bestehens keinen Cent Steuern auf Unternehmensgewinne. Und das, obwohl es zwischen 2013 und 2016 jährlich rund 100.000 Euro Profit gemacht haben soll.

"Passiver Minderheitsinvestor"

Bonos Management sagt Berichten zufolge, der Sänger sei ein "passiver Minderheitsinvestor". Ob er von der Investition in Litauen wusste, bleibt offen. Der Vorwurf von Steuerverstößen aber sei "kategorisch falsch".

Bono selbst zeigte sich erschüttert über die Erkenntnisse. Etwas, das "alles andere als vorbildlich war", sei unter seinem Namen getan worden, erklärte Bono in einer Stellungnahme, die der britischen Zeitung "Guardian" und der BBC vorlagen.

Der Sänger, der sich seit Jahren für den Kampf gegen Armut in Entwicklungsländern einsetzt, begrüßt nach eigenen Angaben die neuen Enthüllungen über Steuertricks von Firmen. "Tatsache ist, dass ich die Berichte begrüße", erklärte er und forderte öffentlich zugängliche Register in den Steuerparadiesen. "Ich nehme diese Sache sehr ernst. Ich habe mich immer dafür ausgesprochen, dass Besitzer von Offshore-Firmen transparent agieren."

Illegal sind Bonos Investments voraussichtlich nicht. Doch es bleibt ein bitterer Beigeschmack. Denn viele werfen dem "Saubermann" nun Heuchelei vor. Wieder einmal, denn für Finanztricks hat Bono bereits zuvor Kritik eingesteckt.

Sein Millionenvermögen verwaltet er Berichten zufolge in einem komplizierten Firmennetzwerk. Seine Band U2 meldete sich in die Niederlande um, weil in ihrer Heimat Irland Steuerprivilegien für Künstler gestrichen werden sollten. Aktivisten hielten ihm ein Banner unter die Nase mit "U pay tax 2?" - Zahlst du auch Steuern?

 "Heuchler"-Vorwürfe kochen wieder hoch

Er habe kluge Leute, die für ihn arbeiteten und aufpassten, wie er besteuert werde, verteidigte sich Bono danach. Und übrigens zahle U2 ein Vermögen an Steuern. So ist die Musik dann eben doch wieder nur ein geldbringender Job. Wirtschaft statt Weltfrieden?.

In Großbritannien kochen die "Heuchler"-Vorwürfe von damals angesichts der neuen Enthüllungen wieder hoch. "Bono hätte die Welt ernähren können mit den Millionen, die er in seinem sicheren Hafen versteckt hat", liest man auf Twitter. Andere werfen dem Mann mit den auffällig getönten Brillen Doppelmoral vor, zeigen sich tief enttäuscht. Öffentlich und doppeldeutig fragen sie: "Cui Bono?" - "Wem zum Vorteil?"

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8  Kommentare
8  Kommentare
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despina15 (10.072 Kommentare)
am 07.11.2017 17:17

saubermann, man muss nur
ablenken können,aber es ist
nichts neues von bono.

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jack_candy (7.854 Kommentare)
am 07.11.2017 13:36

Und? Wo ist das Problem?

Man kann natürlich darüber streiten, ob es "moralisch" ist, so wenig Steuern zu zahlen wie möglich. Aber ehrlich: Wer würde es nicht gerne tun?

So lange die Sache legal ist, sind nicht die "Steuerminimierer" das Problem, sondern die Staaten und ihre Finanzminister, die solche Konstruktionen zulassen.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 07.11.2017 14:08

jack candy

ja ich gebe dir recht ,aber es sollte VERSTEUERTES Geld sein dass verschoben wird .

wenn alleine NUR 10 % Steuern von dem Unversteuertem Geld eingehoben würde , könnten einigen Länder finanziell besser dastehen . !

https://www.arbeiterkammer.at/interessenvertretung/verteilungsgerechtigkeit/Zucman_Steueroasen.html

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 07.11.2017 12:49

Wenn man viel gutes tun will, dann ist es umso besser, je weniger Steuern man bezahlt, damit für die "Gute Sache" mehr Geld übrig bleibt. Eh klar.

grinsen

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pepone (60.622 Kommentare)
am 07.11.2017 13:55

haspe1

so is es ..

genauso wie der F1 Fahrer Hamilton dem sie mit dem Kauf eines Flugzeug auf die Schliche kamen dass er auf der Isle of Men angemeldet hat wo keine Steuern eingehoben werden .
Dort wo fast niemand wohnt , sind 1000 Flugzeuge gemeldet !!!!

siehe auch die ARD Sendung Hart aber Fair von gestern Abend.

http://www1.wdr.de/daserste/hartaberfair/

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( Kommentare)
am 07.11.2017 12:45

Visage anschauen-
dann weißt Bescheid.

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Schuno (6.605 Kommentare)
am 07.11.2017 12:44

Aber wehe ein alleinerziehender ( Frau bei den Kindern Zuhause ) lässt sich beim Auto oder beim Haus etwas im "pfusch" machen.die eh schon reichen kriegen den Hals nicht voll genug

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reibungslos (14.485 Kommentare)
am 07.11.2017 12:19

Auch nur ein Schauspieler.

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