Grippe und grippaler Infekt sind zwei Paar Schuhe
Der Apotheker Philipp Rieder erklärt den Unterschied zwischen Influenza und Erkältung.
Ich brauche Medikamente gegen die Grippe." Diesen Satz hört Philipp Rieder derzeit oft in seiner Maut-Turm-Apotheke in Timelkam von Kunden mit roter Schnupfennase und grollendem, schleimigem Husten. Doch fast immer kann er die Damen und Herren beruhigen, indem er ihnen versichert: "Sie haben mit Sicherheit keine Influenza, sondern nur einen grippalen Infekt." Das untrügliche Zeichen dafür ist in diesem Fall die "laufende Nase", die sogenannte Rhinoviren auslösen. "Tatsache ist, dass die echte Grippe so gut wie nie von Schnupfen begleitet wird und der Husten immer trocken ist", erläutert Rieder.
Zudem würde bei der Influenza stets hohes Fieber bis 39 oder sogar 40 Grad Celsius auftreten. Bei einem grippalen Infekt bleibe der Patient jedoch von derartigen Fieberschüben verschont.
Während man sich laut Rieder gegen die echte Grippe nur mit einer Impfung schützen kann, kann man es mit einfacheren Mitteln schaffen, sich gegen den grippalen Infekt zu wappnen. "Ich und meine Mitarbeiter in der Apotheke nehmen zu dieser Jahreszeit regelmäßig Zink-Lutschtabletten zur Vorbeugung", verrät der Apotheker.
Das Zink würde die Mundschleimhaut auskleiden und so das Eindringen der Erkältungsviren verhindern, wie zahlreiche Studien belegen würden. "Wichtig ist aber, dass man hochwertige Produkte verwendet", sagt Rieder.
"Zur Vorbeugung von grippalen Infekten seien auch Vitamin-D-3-Präparate empfehlenswert, die man zur Stärkung des Immunsystems von Oktober bis Februar einnehmen sollte", sagt der Experte.
Schnupfen richtig behandeln
Sind Husten und Schnupfen bereits ausgebrochen, empfiehlt Rieder, sich je nach Beschwerden eher an Nasenspray und Hustensaft zu halten, anstatt gleich "Bomben" wie etwa NeoCitran einzunehmen, die nicht nur lokal wirken, sondern den gesamten Körper unnötig belasten. Schließlich wirke dieses Medikament auch fiebersenkend und schlaffördernd, was man bei einer Erkältung aber nicht brauche. In ihrer Wirkung unterschätzt würden hingegen oft Tees und Tropfen aus Pflanzenextrakten wie Echinacea, Pelargonie und Zistrosenextrakt.
