Fieber, Kopf- und Halsweh: Die Sommergrippe geht um
Kinderarzt Gerhard Pöppl erklärt, was kleinen Patienten hilft.
Die Ferienzeit möchte wohl niemand krank im Bett verbringen – doch leider hat die Sommergrippe gerade wieder Saison. "Die gute Nachricht ist, dass die Sommergrippe mit der echten Influenza nichts zu tun hat. Vielmehr handelt es sich um einen grippalen Infekt, der hauptsächlich in den warmen Monaten vorkommt und durch bestimmte Viren aus dem menschlichen Darm ausgelöst wird", sagt Gerhard Pöppl, Leiter der Abteilung Kinder- und Jugendheilkunde im Krankenhaus Kirchdorf.
Auch wenn Kopfschmerzen, Halsweh und Schnupfen nach einer Woche meist wieder vorbei sind, kann man Kindern, die hoch fiebern wirksam und rasch helfen. "Wenn es im Sommer von außen und von innen heiß wird, sind auch recht robuste Kinder schnell schlapp und fühlen sich richtig krank. Trotzdem sollte der erste Griff nicht gleich zum fiebersenkenden Medikament sein", rät der Mediziner. "Das Fieber hilft dem Körper, sich gegen die Viren zur Wehr zu setzen und ist für sich gesehen mehr Helfer als Feind."
Bettwäsche häufig wechseln!
Maßnahmen wie das häufige Wechseln der Bettwäsche, leichte luftige Kleidung, feuchte Waschlappen für die Stirn und unbedingt viel lauwarme Flüssigkeit, unterstützen den Körper im Kampf gegen die Erkältung und lindern die fiebrigen Beschwerden.
Steigt die Temperatur über 39 Grad soll ein schmerzlinderndes und fiebersenkendes Medikament verabreicht werden, der Experte warnt aber vor Überdosierung: "Besonders beim Wirkstoff Paracetamol ist es wichtig, sich an die Dosierungsempfehlungen zu halten, weil es sonst unter Umständen zur Schädigung der Leber kommen könnte."
Im Regelfall ist der Erkältungsspuk bei Bettruhe und liebevoller Fürsorge nach zwei bis drei Tagen vorbei oder zumindest deutlich besser. Nach draußen dürfen die kleinen Patienten aber noch nicht:
"Auch wenn es schwerfällt, sollten die Kinder sich nach der Akutphase noch ein paar Tage schonen. Starke Sonneneinstrahlung kann das ohnehin angeschlagene Immunsystem nämlich nochmals schwächen und wie immer gilt, geht es den Kleinen nach wenigen Tagen nicht deutlich besser, muss in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden", rät der Experte aus Kirchdorf.